Im Niemandsland zwischen Remix und Edit

Flower
So enthusiastisch die Disco-Musik – und alles was sich drumherum abspielte – in den 70ern gefeiert wurde, so heftig wurde sie nach dem Ende des riesigen Hypes angefeindet. Seit einigen Jahren gibt es ein neues Interesse: Neo-Disco-Produktionen, Wiederveröffentlichungen – und so genannte Edits und Re-Edits - einige wurden gerade veröffentlicht auf dem Doppel-CD-Sampler „Philadelphia International: The Re-Edits“.
Edit, Re-Edit, Re-Mix – die Konzepte dahinter sind ähnlich. Aber auch erklärungsbedürftig: Edits gibt es seit den Anfängen der Disco-Musik: DJs haben schon in den 70ern die besten, sprich tanzbarsten Teile aus einem Song herausgeschnitten und ihn neu zusammengesetzt oder ihn einfach nur verlängert – denn damals wurde es ja erfunden, das Konzept des ununterbrochenen Tanzvergnügens.
Remixe kennen wir seit den 80ern: Produzenten nehmen Songs und bearbeiten sie neu, beschränken sich dabei aber nicht nur auf das Originalmaterial, sondern spielen neue Instrumente und Melodien ein, löschen oder fügen Gesangspuren dazu.
Re-Edits liegen irgendwo zwischen Edit und Remix. Der gängigen Definition nach enthalten sie nur Elemente aus dem Original-Songs, werden aber neu geschnitten und arrangiert und mehr oder weniger heftig mit der Effektmaschine bearbeitet, vor allem, was den Beat angeht – der ist meist ein wenig stärker als im Original. Schließlich gibt es nur eine einzige Rechtfertigung für ein Re-Edit: Die neue Version muss besser funktionieren als die alte.