Der Graver???

Ehrlich gesagt: Die Welt gehört nicht zu meiner Stammlektüre. Aber ich habe dort gerade eine ziemlich nichtssagende Geschichte über verschiedene Männertypen, von denen man als Frau die Finger lassen sollte, gelesen. Ob sich die (also die Geschichte) an der Wirklichkeit orientiert, kann ich schlecht nachvollziehen. Aber ich bin dort zum ersten Mal auf den „Graver“ gestoßen - den Ausdruck kannte ich noch nicht, scheint was Neues zu sein, das ich natürlich unmöglich unkommentiert lassen kann.

Also, ein Graver ist ein Mann, der auch mit Mitte 40 noch auf Techno-Partys geht. Also mit einem Bein schon im Grab steht, aber sich davon nicht den Spaß am Leben vermiesen lässt. Fragen nach einer festen Beziehung weicht der Graver aus bzw. beantwortet er nicht. Der Graver ist angeblich vor allem in Großstädten zu Hause, denn hier hat er ersten seine Feierclique, zweitens findet er dort die Läden, die er für seinen uniformen Klamottenstil (V-Kragen-T-Shirt, Röhrenjeans) braucht und drittens benötigt er ja noch die Clubs, in die er gehen kann.

Das ganze endet sehr schön mit dem griffigen Satz: Auch auf der Tanzfläche ist ein alter einsamer Mann ein alter einsamer Mann. Davon mal abgesehen, dass mich dieses Ende ein wenig schlecht fühlen lässt: Ist doch eigentlich schön, wenn man als „einer, der mit einem Bein schon im Grab steht“, lieber das Leben genießt, als die Zeit mit Arbeiten und Partnerschaft totzuschlagen. Ob das die 20-Jährigen schön finden, dass sie mit den Mittvierzigern feiern sollen, weiß ich nicht, aber wäre doch wünschenswert, von wegen Generationenverständnis (wenn der ältere Herr einem jungen Mädchen einen Drink ausgibt, ganz selbstlos natürlich, könnte man sogar schon von Generationenvertrag sprechen ;-). Graver rulez!