Kneten mit Karlotta und Sven ...

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Wann habe ich das letzte Mal Knete in der Hand gehabt? Keine Ahnung, es wird irgendwann in den 90ern gewesen sein, als ich noch einmal das Kind in mir entdeckte und mit einem kleinen Rohr bewaffnet auf ahnungslose Menschen schoss. Beinahe gab’s dafür aufs Maul und dann wurde es auch schnell wieder langweilig.
Linda Jakobsen hat für Knete eine bessere Verwendung gefunden, sie modelliert daraus kleine Figuren. Und nennt sich deshalb auch nicht mehr Linda Jakobsen, sondern Karlotta Knetkowski. Gerade ist ihr Buch erschienen, Berlin Knetografie. Ein Fotobuch, es zeigt etliche dieser Knetfiguren, die Berliner Persönlichkeiten darstellen. Was das hier beim Technoarm zu suchen hat? Ist doch klar: Sven Marquardt und Dr. Motte sorgen für die Techno-Momente in diesem Buch. Motte stilgerecht vor der Siegessäule, Marquardt natürlich vor dem Berghain. Aber auch die anderen Figuren sind schön anzusehen. Mit dabei: Kinski, Schlingensief, Brecht, Juhnke, Bela B. ... und etliche andere. Knet on!
Karlotta Knetkowski: Berlin Knetografie. Mitteldeutscher Verlag.
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Techno begann in Berlin, Metal auch

Technoarm, der Name sagt es ja schon, befasst sich eher selten mit Heavy Metal, Rock und überhaupt. Warum sollte man sich auch groß mit solcher „Musik“ beschäftigen? (An dieser Stelle darf man sich gerne ein ironisch zwinkerndes Grinsegesicht vorstellen) Berlin aber hat ein neues Festival, es heißt „Pop-Kultur“, findet Ende August (26. - 28.) im Techno-Club Berghain statt und nicht nur der Ort allein verheißt Gutes. Sondern auch das erste Video, das die Pop-Kultur-Macher still und heimlich in die WILDE WEITE WELT entlassen haben. Nur so viel: Hauptfigur Gudrun hat es drauf! Angst. Metal. Techno kommst sicherlich auch noch.
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Concubine geben alles (umsonst her)

Man darf sich nichts vormachen: so sehr Techno in Berlin (wo der Technoarm ja zu Hause ist) zur Alltagskultur gehört und zu jeder Tages- und Nachtzeit im Café, im Späti, beim Friseur oder aus dem Auto heraus ertönen kann, so außergewöhnlich ist das im Vergleich zu anderen Städten. Beim überfüllten Vietnamesen zu sitzen und zum Pak Choi Minimal Techno serviert zu bekommen, gibt es woanders eher selten. Ein Grund mehr, warum man als DJ gerne an die Spree zieht. Ein anderer Grund ist, dass die anderen auch schon alle da sind. Nehmen wir nur mal den Kanadier Noah Pred und den Australier Rick Bull (auch bekannt als Deepchild). Die beiden trafen sich eines Winters in Berlin und hatten wohl die Nase voll davon, alleine vor sich hinzuproduzieren. Und die Stadt strengte auch ein bisschen an. Einmal die Woche traf man sich also zum gemeinsamen Musizieren (klingt altbacken, aber genau so muss man sich das vorstellen), um ohne Druck zu improvisieren und herumzuspielen. Aus diesen Kreuzberger Sessions entstand schließlich ein Debütalbum, das die beiden unter dem Namen Concubine fertiggestellt haben. Atmosphärisch dicht, zusammengehalten durch den Beat, voller kleiner Spielereien, durchsetzt mit Stimmfetzen, wobbelnden Acid-Klängen und improvisierten Melodien. „Concubine“ (so heißt nicht nur das Projekt, sondern auch das Album selbst) gibt es umsonst auf der Homepage der beiden: http://www.concubine.cc/
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Die Weste für den ambitionierten Club-Hund

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Wofür sind Hunde gut? Zum Beispiel, um auf den Gehweg zu kacken. In New York (anders als in Berlin) machen die Besitzer das meistens weg. Und in New York ist auch die Firma zu Hause, die den Hund jetzt endlich in Style auf die Straße schicken möchte: mit Hilfe einer LED-Weste, die wunderbar blinkt. Read and rave on nach dem Klick ...
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Nick Höppner: wir nennen es Folk

Man wird ja wohl noch fragen dürfen: Darf jemand, der mit beiden Beinen fest im Techno und House steht, sein Album „Folk“ nennen? Nick Höppner, der als DJ, Produzent und Label-Chef das Geschehen im Berliner Club Berghain mitbestimmt, macht es einfach. Und meint natürlich etwas völlig anderes als handgemachtes, akustisches Gitarrengezupfe. Ihm geht es um die Tradition, in der die elektronische Clubmusik mittlerweile steht: vor 20, 30 Jahren wurde sie entwickelt, berief sich dabei auf Disco-Musik, die sich ja auch schon aus Funk und Soul herausgeschält hatte. Wann und wie genau das alles losging, lässt sich gar nicht mehr sagen. Aber wie die Musiker im Folk gaben auch hier die Produzenten und DJs ihr Wissen von Generation zu Generation weiter, auf Platte und auf dem Dancefloor. Und jede Generation machte aus dem Überlieferten etwas Neues, ohne die Wurzeln in Frage zu stellen. Höppners Tracks sind dafür das beste Beispiel: es regiert der 4/4-Takt, na klar, drumherum spielt er mit Sounds und Melodie-Schnipseln und fügt dem Techno-Universum einen weiteren kleinen Planeten hinzu, der kleine Electro-Folkie.
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