Katzen! Kotzen! Techno!

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Als ich einmal beschloss, nichts mehr zu kaufen und daran (vorübergehend?) scheiterte

Flower
Nun gut, muss ich mich hier gleich nackig machen: vor einiger Zeit beschloss ich ja, nichts mehr zu kaufen, was ich nicht unbedingt brauche. Ich wiederhole noch einmal: nichts mehr kaufen, was ich nicht UNBEDINGT brauche. Die Formulierung war schwammig genug, um die ein oder andere Ausnahme von der Regel vor mir selbst rechtfertigen zu können. Aber daran lag es nicht, dass ich im Februar ordentlich an dieser selbstgestellten und gar nicht so schweren Aufgabe scheiterte. Sondern einzig und allein an mir. Aber der Reihe nach. Read and rave on nach dem Klick ...
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Dan Le Sac vs. Scroobius Pip: sie kommen!

Flower
Mach ich mal kein Geheimnis draus: ich bin Fan von vielem. Und besonderer Fan von wenigem. Und ganz besonderer Fan von Dan Le Sac und Scroobius Pip. Das englische, nun ja, Hip-Hop-Duo („nun ja“, weil Hip-Hop-Duo in diesem Fall vielleicht ein wenig in die Irre führt. Aber dazu gleich mehr) hat mich vor Jahren mal kalt erwischt und seitdem sammele ich alles, was die beiden zusammen oder auch solo so machen. Jetzt kommen sie für ein paar wenige Auftritte nach Deutschland und Österreich und ich sage: Yeah!
Warum? Weil, wie ja hier im Technoarm schon mal erwähnt, das einfach etwas besonderes ist, was die beiden machen: Dan, der Sack, bastelt ziemlich rabaukige Techno-Electro-Dubstep-Beats, Pip liefert dazu spoken words voller popgeschichtlicher Anspielungen. Sehr englisch, sehr gut, sehr hip, nur halb hop.
Hier jedenfalls die Termine: am 26. Februar in München (Kranhalle), am 27. Februar in Wien (Brut), am 3. März in Berlin (Urban Spree), am 4. März in Hamburg (Uebel & Gefährlich). Wie gesagt: ich bin Fan. Spätestens, seit sie in einem Video einen Auftritt bei der britischen Castingshow „The X Factor“ vortäuschten. Wollt ihr sehen? Bitte:
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Dixon: alles richtig gemacht!

Flower
Es war schon immer furchtbar, wenn Mainstream-Medien sich mit Techno, House und den ganzen Spielarten der elektronischen Tanzmusik beschäftigten: ahnungslose Journalisten, die gar kein Interesse daran hatten, etwas Tieferes an ihrem Thema zu entdecken, sondern die sich nur für das Schräge, Exzessive, Abseitige interessierten. Und für eventuelle Promigesichter, an denen sich die immer gleichen Geschichten erzählen lassen. Zum Beispiel die Berghain-Geschichte im „Stern“. Aber ab und zu gab und gibt es Ausnahmen. Das beste, was ich in letzter Zeit so zum Thema gelesen habe (und was mich ein wenig neidisch werden lässt), ist ein Artikel in der „Welt“ von Cornelius Tittel. Ja, es geht auch um Exzesse, um Drogen und ums Ausrasten, was auch ok ist, weil es schließlich zum Feiern dazugehört, aber vor allem geht es um Dixon aus Berlin, einen der besten DJs der Welt, und um Techno und die Medien und Berlin als Exportschlager und und und. Warum habe ich das nur nicht selbst geschrieben?
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The Jaydes machen Musik. Gute Musik.

Die drei größten Lügen des Privatradios? Das Beste a) der 80er, b) der 90er und c) von heute. Ein Witz, na klar, aber einer, der bei den Jaydes eine ganz andere Bedeutung bekommt. Denn die behaupten nicht nur, dass sie das Beste der elektronischen Musik vergangener Jahrzehnte mit aktueller Clubmusik vermischen, nein, sie tun das wirklich! Tolle Tracks, zum Teil mit Gesang, zum Teil als coole Clubstücke angelegt, in denen völlig unvermittelt Rave-Fanfaren losbrechen, um gleich wieder zu verstummen. Und dann noch der Name! The Jaydes, das ruft Erinnerungen an die „The-Bands“ wie The Strokes, The Hives, The Kills etc. hervor. Aber in Sachen Gitarre ist hier gar nichts zu finden: Elektronisch-analog gehen Bloody Mary und Attan zur Sache – zwei Franzosen, die sich erst in Berlin, ihrer Wahlheimat, kennengelernt und hier für ihr gemeinsames Projekt „The Jaydes“ ihren Musikmaschinenpark zusammengeworfen haben.

The Jaydes – The Jaydes (Label: Dame-Music)

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Eine Ära geht zu Ende: Westbam steigt bei Mayday aus

Es hat offenbar gekracht: Westbam, der die Mayday als große Techno-Veranstaltung mitbegründet hat, will nicht mehr. Die Richtung, in die sich die Mayday entwickelt hat, passt ihm nicht, man habe dort auf Musik gesetzt, in der sich künstlerisch überhaupt nichts mehr bewegt (Trance und Schranz) und überhaupt ginge das alles gar nicht, was die die derzeitigen Organisatoren da so veranstalteten. Ich habe hier mal sein komplettes „Offizielles Statement“ reingestellt, das gibt es nach dem Klick. Nur eins noch: Ich war mal auf einer Mayday in Berlin und fand das schon damals nicht so doll. Finde aber bemerkenswert, dass Westbam auf allen 60 Mayday-Veranstaltungen, die es seit der Gründung so gab, gespielt hat. Ach ja: in „Der Klang der Familie“ gibt es ein paar saftige Statements, die die Gründung der Mayday selbst schon als nicht ganz astreine Unternehmung dastehen lassen. Aber das nur am Rande. Read and rave on nach dem Klick ...
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Techno? Alles Nazis!

Fotografiert von Martin Böttcher
Das kennen wir alle: wann immer man mit Leuten zusammenkommt und eine Gruppe bildet, gibt es einen, der nervt. Nicht nur ein bisschen, sondern so richtig: alles wird in Frage gestellt, ständig wird auch das Banalste nachgefragt, komische Geräusche, Gerüche, Kommentare werden abgesondert. Kannste nichts machen, außer die Augen verdrehen und auf Durchzug schalten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Horst Schmitt von „Die Linke“ so ein Typ ist: er hat einen feinen Antrag gestellt (Antrag 6, ab Seite 34), über den Mitte Februar der Parteitag seiner Vereinigung entscheiden soll – kurz gesagt möchte er, dass „Die Linke“ nicht mehr die „Internationale“ anstimmt, das Lied sei militaristisch, gewalt- und kriegsverherrlichend. Richtiger Antrag, sag ich mal, aber aus den falschen Gründen: eigentlich sollten Politiker grundsätzlich nicht singen dürfen, weil sie damit unsere Ohren angreifen und dabei jeglichen Respekt, den man vielleicht noch vor ihnen hat, zerstören. Aber das soll die machen, wie sie wollen. Was an Horst Schmitts Antrag aber so unglaublich dumm ist, ist die Art und Weise, wie er Musik definiert und einteilt – das hat in seiner Beschränktheit eine ähnliche Dimension wie das Musikverbot, das islamische Extremisten in Mali verhängten. Nehmen wir nur mal, was Horst Schmitt über Techno schreibt: Read and rave on nach dem Klick ...
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