Drogen? Da steht der Hip-Hopper drauf!

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Es ist keine Studie im klassischen Sinn, die sich jetzt gerade mit der Beziehung zwischen Hip Hop und Drogen auseinandergesetzt hat, sondern eigentlich eine Zählung, aber trotzdem sehr aufschlussreich. Das „Project Know“, eine amerikanische Institution, die der Aufklärung und Prävention in Sachen Drogen verschrieben hat, untersuchte US-Rap-Songs der letzten 25 Jahre und zählte einfach mal nach, wie oft verschiedene Drogen von Alkohol über Medikamente und Ecstasy bis hin zu Heroin erwähnt wurden. Über 22.000 Lieder wurden mit Hilfe der Datenbank RapGenius durchforscht. Read and rave on nach dem Klick ...
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Dillon ist die Beste. Teilweise.

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Früher, als Modeselektor noch kein eigenes Label hatten, kamen ihre Platten bei Bpitch Control heraus, dem Plattenlabel von Ellen Allien. Bpitch prägte eine Zeit lang wie keine andere Plattenfirma den „Sound of Berlin“, vereinte Sperriges, Poppiges, Technoides, Elektronisches und Gefrickeltes unter einem Dach, auch Paul Kalkbrenner begann hier seine Karriere. Mit der Herrlichkeit ist es schon länger vorbei, Bpitch ist mittlerweile eines unter vielen Berliner Labels. Jetzt aber ist dort mit „The Unknwon“ wirklich tolle Platte erschienen. Gemacht hat sie Dillon, eine aus Brasilien stammende Wahlberlinerin. Ihr Klavier und ihre Stimme hätten wahrscheinlich ausgereicht, um eine ordentliche Platte hinzubekommen. Netterweise packt sie auch noch Beats und Effekte und ordentlich Elektronisches obendrauf – Singer-Songwriter-Attitüde plus Club-Nachbeben sorgt, wie man so unschön sagt, für ein Klangerlebnis der Oberextraklasse.
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Ein japanisches Duo, bestehend aus drei Engländern

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Ein kleines Verwirrspiel, das Fujiya & Miyagi betreiten: Die Band besteht nicht aus zwei, sondern aus drei Musikern. Und aus Japan, wie man vielleicht denken könnte, kommen Fujiya & Miyagi auch nicht: Sie sind Engländer aus Brighton. Irgendwie passt es also, dass ihr neues Album „Artificial Sweeteners“ heißt: Künstlicher Süßstoff eben!
Die Songs darauf: sowohl elektronisch als auch krautrockig Songs. Auch auf ihrem fünften Album wird wieder deutlich, dass die Briten große Fans von Bands wie Can und Neu! sind, maschinengleich und eindringlich rattern die Songs vorbei, gleichzeitig hält David Best seine Hörer mit seiner coolen Stimme bei der Stange. Read and rave on nach dem Klick ...
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Khan im Wahn

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Je mehr Informationen man bekommt, desto weniger lässt man der Phantasie freien Lauf. Diese Weisheit stammt von Andy Warhol, aber der Wahlberliner Can Oral alias Khan hat sie zum Leitspruch seines neuen Albums gemacht. The Enlightenment Machine heißt die Platte, sie verspricht also im Titel Erleuchtung, aber lässt einen am Ende ratlos zurück. Das hat auch mit dem Rollenspiel zu tun, dass Khan seit Jahren veranstaltet: Mal gibt er als Musiker den Stricher, den man auf der Telefonsex-Hotline anrufen kann, mal ist er das letzte Disco-Bollwerk, mal die schnurrbärtige Nonne. Viel hat er schon produziert, der Wahlberliner. The Enlightenment Machine jedenfalls ist neu, cool zurückhaltend. Khan, so kennen wir Dich ja gar nicht!
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Grace Jones, beste Diva aller Zeiten!

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Woche für Wochen werden hunderte von Platten veröffentlicht, schätzungsweise auf der Hälfte findet sich alte Musik – Wieder- veröffentlichungen! Nicht immer ist das nötig, aber manchmal freut sich der Fan. So wie ich über die jetzt herausgegebene Deluxe Edition von „Nightclubbing“ - dem besten Album von Grace Jones. Klingen kein bisschen angestaubt, die Songs darauf, finde ich jedenfalls, obwohl schon 33 Jahre alt: Pull Up To The Bumper zum Beispiel. Hammer! Read and rave on nach dem Klick ...
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Der Mann, den sie Sohn nannten

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Die Musikgeschichte kennt viele Versteckspiele, Musiker, die sich hinter Masken, Pseudonymen, erfundenen Lebensläufen oder komplett in der Anonymität versteckt haben. Aber solche Vermarktungsstrategien funktionieren immer noch, und zwar umso mehr, wenn die spannende Schnitzeljagd durch gute Musik angeheizt wird. So wie im Falle von Sohn, ein mysteriöser Produzent, der schon auf sehr zurückhaltend veröffentlichten Einzelstücken und EPs mit so anspruchsvoller wie schöner Musik glänzte und der das jetzt auch auf seinem Debütalbum fortsetzt. Read and rave on nach dem Klick ...
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Zeit für Todd Terjes erstes Album

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Die Clubmusik, vor allem die elektronische Clubmusik, ist keine Albummusik! Es geht auf der Tanzfläche nicht darum, was jemand für eine tolle Langspielplatte gemacht und wie er sich da künstlerische ausgedrückt hat, sondern vor allem darum, zu tanzen! Und dafür braucht es gute Songs, gute Einzeltracks, keine guten Alben. Trotzdem sind Alben auch für Musiker, die sich in der Clubszene bewegen, wichtig: als eine Art Visitenkarte, als künstlerisches Statement, als Momentaufnahme im Sinne von: hier stehe ich, das interessiert mich, das kann ich. Read and rave on nach dem Klick ...
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Die transilvanische Achterbahn

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Mit Süßigkeiten – englisch: candy - ist das ja so eine Sache: Süßigkeiten sind auf der einen Seite natürlich sehr schön ... süß. Auf der anderen Seite machen sie die Zähne, die Figur, die Gesundheit kaputt. Superstar Madonna versucht diesen Widerspruch mit Hilfe ihrer auch in Berlin mehrfach vertretenen Fitnessstudiokette „Hard Candy“ zu vertuschen. Der sehr viel weniger bekannte Musikproduzent Patric Catani geht ähnlich vor, er lässt seine süße Seite als „Candie Hank“ heraushängen. Wann also wird die Musik von Candie Hank bei Hard Candy laufen? Vermutlich nie. Denn mit Pop a la Madonna hat Patric Catani nichts am Hut. Süß sind seine Candie-Hank-Sounds nur im Vergleich zu den wirklich harten, krachigen Sounds, die er am Anfang seiner musikalischen Karriere verfolgte. Read and rave on nach dem Klick ...
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Ein bisschen langsam für Disco

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Es ist halb Klischee, halb Wahrheit: an der Westküste der USA, vor allem in Kalifornien, herrscht ein ganz eigenes Lebensgefühl. Das war auch schon vor 40 Jahren der Fall – für die Compilation „Too Slow To Disco“ sind jetzt eine ganze Reihe von Songs aus dieser Zeit und aus dieser Gegend ausgegraben worden - vom Berliner DJ Supermarkt (alias Marcus Liesenfeld).
„Keep it soft, keep it melodic, keep it smooth“ – das Mantra vieler Musiker und Produzenten, die Mitte, Ende der 70er Jahre Songs aufnahmen, wird bei diesen Liedern deutlich: 2, 3, 4 Minuten lange perfekt eingespielte und produzierte Popperlen. Viele von ihnen eher obskure Songs, bei denen man sich fragt, warum sie nie einem größeren Publikum bekannt wurden. Wahrscheinlich gab es damals einfach zu viele ähnlich klingende Musik.
Marcus Liesenfeld interessiert sich seit Jahrzehnten für gut gemachte Popmusik, 2008 stellte er das erste Mal einen DJ-Mix mit 70er-Jahre-Westküsten-Softrock ins Internet, mehr als ein Jahr verbrachte er jetzt mit der Zusammenstellung von „Too Slow To Disco“ – die Songs mussten lizensiert, Rechteinhaber und längst verschollene Musiker aufgespürt werden. Und vor allem, so Marcu Liesenfeld, musste er auch ein paar Resentiments in Sachen Softrock überwinden. Meist eingespielt von Profi-Studiomusikern, klingen die Songs aber so, wie heute viele Bands von Phoenix bis Metronomy gerne klingen würden. Eine kleine Sensation gibt es auf der Compilation „Too Slow To Disco“ übrigens auch: dort findet sich ein Stück von Fleetwood Mac, die eigentlich nie Lieder freigeben. Aber Christine McVie machte eine Ausnahme und stellte das von ihr geschriebene „Sugar Daddy“ bereit.
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Techno-Klassik: Alex Banks

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Ich weiß so gut wie nichts darüber, wie man ein Plattenlabel gründet und dann am Leben erhält. Woher auch? Aber wenn ich ein eigenes Label hätte, dann sollte es bitte schön so sein wie Monkeytown Records. Monkeytown ist das Label von Gernot Bronsert und Sebastian Szary, die die Welt als Modeselektor kennt. Das Berliner Duo macht nicht nur selbst Musik, die sich immer ein bisschen nach morgen anhört, sondern versammelt auf seinem Label Musiker, die der elektronischen Musik tatsächlich noch neue Facetten hinzufügen können.
Nehmen wir nur Alex Banks, ein bislang eher unbekannter Produzent aus Brighton: klassisch ausgebildet, kombiniert er vertrackte Bass- und Melodieläufe so, dass dabei hochdramatische und eindringliche Tracks entstehen. In einigen dieser Tracks arbeitet Banks mit einer Sängerin zusammen, die ordentlich Trip-Hop-Feeling ausstrahlt – Portishead 3.0 will ich das mal nennen. Aber der Rest dieser Platte geht in ganz andere, immer wieder ziemliche Haken schlagende Richtungen. Kein Wunder, dass Monkeytown den Mr. Banks länger an sich binden will.

Alex Banks – Illuminate (Monkeytown Records). Bei Noisey gibt es übrigens ein Video.
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Techno, der durch die Decke geht ...

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Techno hat ja viel mit hören zu tun, vielleicht weniger mit lesen. Deshalb hier nur der kurze Hinweis auf die hörenswerte Radio-Doku über die Anfänge von Techno in Deutschland. Ist im WDR gelaufen, aber man kann sich das fast eine Stunde lange Ding (noch) herunterladen. Auf jeden Fall ein schönes Zusammenspiel von Musik und Ohrenzeugen, Protagonisten und DJs. Also: wer immer noch nicht genau weiß, wie das war, als „Techno durch die Decke ging“: Hier wird man findig --> Direktlink


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