Techno-Klassik: Alex Banks

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Ich weiß so gut wie nichts darüber, wie man ein Plattenlabel gründet und dann am Leben erhält. Woher auch? Aber wenn ich ein eigenes Label hätte, dann sollte es bitte schön so sein wie Monkeytown Records. Monkeytown ist das Label von Gernot Bronsert und Sebastian Szary, die die Welt als Modeselektor kennt. Das Berliner Duo macht nicht nur selbst Musik, die sich immer ein bisschen nach morgen anhört, sondern versammelt auf seinem Label Musiker, die der elektronischen Musik tatsächlich noch neue Facetten hinzufügen können.
Nehmen wir nur Alex Banks, ein bislang eher unbekannter Produzent aus Brighton: klassisch ausgebildet, kombiniert er vertrackte Bass- und Melodieläufe so, dass dabei hochdramatische und eindringliche Tracks entstehen. In einigen dieser Tracks arbeitet Banks mit einer Sängerin zusammen, die ordentlich Trip-Hop-Feeling ausstrahlt – Portishead 3.0 will ich das mal nennen. Aber der Rest dieser Platte geht in ganz andere, immer wieder ziemliche Haken schlagende Richtungen. Kein Wunder, dass Monkeytown den Mr. Banks länger an sich binden will.

Alex Banks – Illuminate (Monkeytown Records). Bei Noisey gibt es übrigens ein Video.

Be a Moderat, be II

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Das ist jetzt ein bisschen gemein, aber geht nicht anders: Erst Anfang August kommt dieses neue Album von Moderat heraus, bei mir läuft es aber schon seit einigen Tagen auf der großen Anlage. Die Nachbarn finden es scheußlich, weil sie nur die schweren Bässe mitbekommen, die dünne Wände durchdringen wie ein heißes Messer die Sommerbutter. Und ich? Ich wollte es nicht gut finden, glaubte, mich gegen den Hype wehren zu müssen, der die Zusammenarbeit zwischen Sascha Ring alias Apparat auf der einen und Modeselektor (Gernot Bronsert & Sebastian Szary) auf der anderen Seite von Beginn an begleitet hat. Read and rave on nach dem Klick ...

Mäuse im Affenstall

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Nein, sie konnten es ja wirklich nicht ahnen, dass sie mal berühmt werden würden. Sonst hätten sich Jan St. Werner und Andi Toma, als sie vor 19 Jahren zusammen kamen, um von da an als Mouse on Mars elektronische Musik zu machen, einen anderen, ernsteren Namen gegeben. Aber das ist ja nun nicht mehr zu ändern. Und vielleicht sogar ganz gut, Mouse on Mars haben nämlich geschafft, woran so viele andere Bands und Produzenten aus dem elektronischen Lager scheitern: Sie gehen nicht nur sehr einfallsreich und experimentell an ihre Musik heran, sondern nehmen sich dabei auch nicht ernster als nötig, ganz so, als würde der Name sie dazu verpflichten. Read and rave on nach dem Klick ...

Ein Affe kommt selten allein

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Sehr sehr ordentlich sieht es aus, das Studio von Modeselektor. Die Drum-Machines und Synthesizer sicher auf ihren Regalbrettern verstaut, die Kabel nach Farben sortiert. Die Spuren des Kampfes, der hier, im 12. Stock des ehemaligen „Haus des Reisens“ am Alexanderplatz, stattgefunden hat, sind beseitigt. Monatelang währte dieser Kampf zwischen der Musik auf der einen Seite und Gernot Bronsert und Sebastian Szary auf der anderen. Gewonnen haben am Ende die beiden Berliner. Nicht „Stadtaffe“ wie noch bei Peter Fox, sondern Affenstadt,„Monkeytown“, heißt ihr drittes Album. Read and rave on nach dem Klick ...

Post-Dubstep trifft Neo-Kraut

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Man kann nicht wirklich sagen, dass Berlin mit Musik unterversorgt wäre: An geschätzten 365 Tagen im Jahr treten Bands und Musiker auf, bekannte und unbekannte, ordinäre und abgedrehte, gute und schlechte. Ein riesiges, nicht endendes Festival, wenn man so will, so vielschichtig wie unübersichtlich. Für den CTM, den "club transmediale", der sich selbst als "Berlins schönstes Popfestival" sieht und der parallel zur Transmediale stattfindet, heißt das: Man muss sich auf eine ganz bestimmte Art von Musik konzentrieren, selektiv und stilsicher. Read and rave on nach dem Klick ...