Die transilvanische Achterbahn

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Mit Süßigkeiten – englisch: candy - ist das ja so eine Sache: Süßigkeiten sind auf der einen Seite natürlich sehr schön ... süß. Auf der anderen Seite machen sie die Zähne, die Figur, die Gesundheit kaputt. Superstar Madonna versucht diesen Widerspruch mit Hilfe ihrer auch in Berlin mehrfach vertretenen Fitnessstudiokette „Hard Candy“ zu vertuschen. Der sehr viel weniger bekannte Musikproduzent Patric Catani geht ähnlich vor, er lässt seine süße Seite als „Candie Hank“ heraushängen. Wann also wird die Musik von Candie Hank bei Hard Candy laufen? Vermutlich nie. Denn mit Pop a la Madonna hat Patric Catani nichts am Hut. Süß sind seine Candie-Hank-Sounds nur im Vergleich zu den wirklich harten, krachigen Sounds, die er am Anfang seiner musikalischen Karriere verfolgte. Read and rave on nach dem Klick ...

Blingbling

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Und noch so einer, der mit Terminator-artigen Beats radikal Hörgewohnheiten angreift: Patric Catani. Catani kommt aus dem Hip Hop, man kennt ihn vielleicht als einen der Produzenten, der für die Pupppen-Rapper „Puppetmastaz“ am musikalischen Bett gebastelt hatte, aber er ist seit Mitte der 90er unter mindestens einem halben Dutzend weiterer Pseudonyme und mit jeweils anderem Grundsound unterwegs. „Blingsanity“ ist für mich Catanis Meisterstück: Die Tracks sind bester Beweis dafür, dass das aufregende Ding im Moment darin besteht, jahrzehntelang aufgebaute Genregrenzen einzureißen. Catani macht das, dabei entwickeln seine Stücke aber einen echten Funk (ohne jetzt James-Brown-mäßig Funk zu sein). Vielleicht kann man es so beschreiben: Musik mit der Kraft einer Profi-Bohrmaschine und dem Sog eines 100-köpfigen Streichorchesters. Oder so: Catani lässt es rummsen und zwar richtig gut.