Ein Aufgang ist nicht immer eine Treppe

Flower
Zwei Konzertflügel und ein echtes Schlagzeug. Was das mit Techno zu tun hat? Im Falle von „Aufgang“ mehr, als manchem Techno-Produzenten lieb sein kann: Das Trio, das irgendwie aus New York, aber auch aus dem Libanon, Luxemburg und Frankreich kommt (aus diesen Ländern kommen sie nämlich, aber sie haben sich an der Julliard School of Music in New York kennengelernt), erzeugt mit diesen „real instruments“ mehr Clubfeeling als viele andere Produzenten mit ihrer Batterie Computern, Plug-Ins, Synthesizern.

„Aufgang“ heißt das erste Album von „Aufgang“ (und um die Überschrift noch einmal aufzunehmen: Mit Treppe hat das, so weit ich es nachvollziehen kann, nichts zu tun). Es ist ein bisschen trancy, ein bisschen housig, ein bisschen klassisch. So richtig gut, für mich jedenfalls, sind „Aufgang“ aber live - jedenfalls haben sie jetzt, da ich das hier schreibe, vor wenigen Minuten ihr Konzert im Berliner Berghain beendet. Heftig, was ein einzelnes Schlagzeug so an Wucht entwickeln kann. Und schön, wie wenig klassisch, aber trotzdem kopfnickermäßig mitreißend zwei Klavier sein können. Worte wurden nicht viele gemacht, spektakuläre Lichtshow gab es auch nicht. Aber schöne Momente. Ach ja: Der eine Pianist ist ganz schön dick. Der andere ganz schön dünn. Und der Schlagzeuger ganz normal. So trifft sich alles in der Mitte.