Emika wunderbar trotz Wonderbra

Flower
Die Überschrift hat leider nur zu exakt 74% mit dem zu tun, was hier in den nächsten Zeilen steht. Ein Wonderbra hat nämlich wirklich nichts verloren in einem Text, der sich mit dem neuen Emika-Album beschäftigt. Aber es war natürlich zu verführerisch, da so etwas in die Überschrift hinein zu dichten, außerdem bin ich gerade geistig nicht ganz auf der Höhe, was vermutlich daran liegt, dass ich seit 12 Stunden Musik aus basslastigen Nahkampf-Monitoren auf mich einschallen lasse. Aber genug des Vorgeplänkels!
Sie nennt sich Emika, eigentlich aber heißt sie Ema Jolly, ihre Eltern kommen aus Tschechien, sie ist in England aufgewachsen und wohnt mittlerweile in Berlin. So hat eine moderne Musikerkarriere auszusehen! „DVA“ (tschechisch für „zwei“) ist Emikas neues Album, es kommt nur anderthalb Jahre nach ihrem Debüt und zeigt, was sich in so einer kurzen Zeit tun kann: Die interessanten elektronischen Spielereien der Anfangszeit sind mittlerweile richtig guten Songs gewichen. Songs, die mal an Techno und House kratzen, mal auf einem Dubstep-Bett schweben, die einen bewegen, verstören, erfreuen. Sogar einem immer noch schönen, aber eigentlich totgenudelten Song wie Chris Isaaks „Wicked Game“ haucht sie neues Leben ein. Zusammengefasst: Songs, die klingen, wie echte anspruchsvolle Popmusik 2013 nun einmal klingen sollte. Da wären wir also wieder bei der modernen Musikerkarriere! Auf Facebook fragte Emika vor kurzem, was sie denn nun machen sollte, jetzt, da ihr zweites, ganz alleine gemachtes Album fertig sei. Musikerin allein scheint ihr nicht mehr zu genügen. Kinder kriegen? Die Welt retten? Ich weiß es auch nicht. Vielleicht einfach nach „DVA“ Album Nummer „TRI“ folgen lassen.