Raus aus dem Dunkeln

Flower
Ist ja immer so eine Sache, das mit den Albumname, vor allem bei Debütalben: Peinlich darf’s nicht klingen, mit einem selbst soll es was zu tun haben, vielleicht sogar noch eine Botschaft verkünden – frei nach dem Udo- Lindenberg- Motto „Ich mach mein Ding“. Aber „Ich mach mein Ding“ geht ja nicht: Ist erstens schon vergeben und zweitens innerhalb der Clubkultur alles andere als cool. Auch wenn es natürlich genau darum geht. Oliver Deutschmanns Ding ist Techno.
Zeitloser Techno, der, wenn da nicht die glasklare Produktion wäre, auch schon vor ein oder zwei Jahrzehnten entstanden sein könnte, der aber vermutlich auch dann noch in Clubs laufen wird, wenn die CDU/CSU bereit für die Frauenquote ist. Deutschmann, der seit Jahren in Berlin lebt, als DJ und Produzent unterwegs ist und mehrere Plattenlabel betreibt, hat auf seinem Debüt noch etwas sehr schön hinbekommen: Er verzichtet auf das, was andere aus der elektronischen Musik mittlerweile für ihre Pflicht halten: Auf Tempowechsel und auf chilliges Füllmaterial, auf Intro und Outro. Hier geht’s, so wie man es auch von seinen DJ-Sets in der Panorama Bar im Berghain kennt, konzentriert und mit Konzept zur Sache. Glaub ich zumindest.