Wiz Khalifa rollt das Papier

Flower
Die Hose auf halb acht, wenn nicht sogar auf halb neun, Tätowierungen bis zum Kinn, auf dem Kopf eine Kappe mit dem Emblem der Pittsburgh Steelers – es ist nicht besonders schwer, Wiz Khalifa als Hip-Hopper zu identifizieren. Der bei uns noch ziemlich unbekannte Rapper hat jetzt sein drittes Studioalbum veröffentlicht – Rolling Papers heißt es. Und, ja, Rolling Papers hat mehr als nur ein bisschen mit Drogen zu tun. Natürlich geht es um solche, die man rauchen kann. Und das springt einem ja schon von dem hier abgebildeten Album-Cover-Foto an.
Black And Yellow - mit diesem Song ist der amerikanische Rapper Wiz Khalifa in seiner Heimat bekannt geworden: Black And Yellow – eine Anspielung auf die Farben seiner Heimatstadt und alle Sportmannschaften, die von dort kommen – Pittsburgh in Pennsylvania ist nämlich die einzige Stadt der USA, in der alle Teams die gleichen Farben tragen: Schwarz und Gold. Black and Gold aber überzeugte Wiz Khalifa musikalisch nicht – so wurde ein Black and Yellow daraus – und ein echter Glücksgriff: Mit über zwei Millionen verkauften Exemplaren wurde daraus einer der erfolgreichsten US-Songs des Jahres 2010. Jetzt kommt er noch einmal, als Teil des Albums „Rolling Papers“. Rolling Papers ist Wiz Khalifas drittes Studioalbum, das erste, das er bei einem Major-Label veröffentlicht hat.

Vorausgegangen war eine Art Versteigerung: Nachdem Wiz Khalifa mit seinen Mixtapes für Aufsehen gesorgt hatte, war den Plattenfirmen klar: Mit dem lässt sich Geld verdienen. Atlantic machte schließlich das Rennen.

Rolling Papers – der Titel signalisiert es schon: Khalifa, der eigentlich Cameron Jibril Thomaz heißt, ist dem Marihuana-Konsum nicht abgeneigt. Vor einem halben Jahr hatte er deshalb schon einmal Ärger in North Carolina, er wurde verhaftet und auf Kaution freigelassen. Dem Album SIEHT man zwar die Neigung Khalifas an, man HÖRT es aber nicht: Vom Kiffer-Rap einer Gruppe wie Cypress Hill sind seine Sounds meilenweit entfernt: Es geht poppig zu, sehr übersichtlich. Auf Gastauftritte, die im Hip Hop so verbreitet sind, verzichtet er weitgehend. Wiz Khalifa ist sicherlich nicht der härteste, schnellste oder gemeinste Rapper, aber einer, der viel Wert auf Melodie und Flow, den Fluss der Worte legt.