Should - Feuer ohne Geräusch

Flower
Die US-Band „Should“ gibt dem Begriff „intelligente Popmusik“ eine völlig neue Bedeutung - hauptberuflich arbeiten die beiden verbliebenen Mitglieder nämlich an der Uni – als Professoren. Und der dritte im Bunde, der diesmal nicht dabei sein kann, ist, ist politischer Kommentator. Können Professoren rocken? Nein, eigentlich nicht – aber wunderschön spielen und singen, das geht natürlich schon, wie man auf dem neuen Album von „Should“ hören kann.
„Should“, das sind Marc Ostermeier aus Baltimore im US-Bundesstaat Maryland und Tanya Maus – sie wohnt mittlerweile in Ohio. Gut 500 Kilometer also liegen zwischen den beiden, nicht gerade die ideale Entfernung, um eine Band am Laufen zu halten. So erklärt sich auch, dass zwischen diesem neuen, ihrem dritten Album namens „Like A Fire Without Sound“ und dem Vorgänger 13 Jahre vergangen sind.
Die Idee, es jetzt noch einmal zu versuchen, ist total sinnvoll: Denn der ruhige Sound von Should, diese Musik, die man Dream Pop und Shoegazing etikettieren kann, spielt auf einmal wieder eine Rolle. Die britische Band „The XX“ hat vorgemacht, wie man mit dieser neuen Zurückgenommenheit sehr viele Platten verkauft. Chill-Wave, Slow-House, Zombie-Rave, Drag – alles Begriffe aus den letzten Jahren, die zeigen, wie sich, abseits des Mainstreams - in vielen Untersparten -die Musik verlangsamt. Vielleicht aber sind Should sogar schon zu spät dran und der Hype ist wieder vorbei?
Should’s neues Werk passt nicht zu jeder Gelegenheit – eine Party, auf der der DJ Songs davon spielt, dürfte eine ziemlich deprimierende Veranstaltung werden. In der richtigen Situation aber, so stell’ ich’s mir gerade vor, entfalten die so schön gesungenen Songs eine überwältigende Wirkung.