Komm mit ins Technoland!

Logo der Ausstellung Ist schon eine komische Sache mit dem Techno und der Clubkultur: Wenn man irgendwie dabei mitmischte, schwang immer das Gefühl mit, man würde sich eher in der Zukunft als in der Vergangenheit befinden. Aber schon Mitte der 90er gab es parallel dazu den Blick zurück, in die "Anfangstage" der Ravezeit, in die aufregenden ersten Jahre, in eine vermeintlich bessere, echtere, authentischere Zeit. Das hat natürlich eher zu- als abgenommen. Und auch wenn die Clubkultur immer noch floriert (oder wieder in der Post-Pandemie-Zeit), gibt es auch die Musealisierung von Techno: Alles schon lange da und damit es auch nicht vergessen wird, steckt man die Vergangenheit ins Museum oder in die Ausstellung. Read and rave on nach dem Klick ...

Ein Film über den legendären KitKatClub

Neonschriftzug auf schwarzem Grund: Do What You Love / Foto von Milo Lin bei UnsplashInteressant: Demnächst soll ein Dokumentarfilm über den Berliner KitKatClub kommen. Gemacht hat ihn der österreichische Filmemacher Philipp Fussenegger, der, das nur am Rande, in Berlin das Cybrothel-Puppenbordell gegründet hat. Ja, ein Bordell, in dem man Sex mit ziemlich lebensnahem Puppen haben kann. Das Interesse am KitKat, das ja seit seiner Gründung für die Verbindung von Sex Positivity und Clubmusik steht, dürfte also nicht nur rein dokumentarisch sein, sondern eher persönlich. Ehrlich gesagt: Eine Doku über das KitKat im Jahr 2022 bzw. 2023 finde ich eher nicht so spannend. Aber andererseits gibt es ja bestimmt jüngere Menschen, die die Geschichte des KitKats gar nicht kennen und die das vielleicht doch ganz spannend finden. Nächstes Jahr also soll er kommen, der Film "KitKatClub - das Leben ist ein Zirkus". Und es soll vor allem um die Leute gehen, die ihn aufgebaut haben und am Leben halten. KitKat … kennste nicht? Dann ist vielleicht dieses Interview hier ganz interessant: ein Gespräch mit Simon Thaur und Kirsten Krüger im Tagesspiegel.

POP NACH 8: Der Pop-Podcast

FlowerPodcasts kommen, Podcasts gehen, dieser hier wird (hoffentlich!) bleiben: Pop nach 8. Mit meinem geschätzten Radiokollegen Andreas Müller spreche ich über so ziemlich alles, aber weil wir nun mal beide am meisten mit Musik zu tun haben und uns da auch am besten auskennen, geht es immer wieder zurück zur Musik. Es gibt natürlich auch eine eigene Webseite zum Podcast: popnach8.berlin.

Die "Fakten" zu Mobys neuem Album

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Man dachte, es gäbe ihn gar nicht mehr, den Moby. Aber das war ein Irrtum. Nicht nur ihn gibt es noch, sondern sogar ein neues Album namens Reprise – orchestral-akustische Versionen bekannter Moby-Tracks. Darüber will ich mit Böttchi sprechen. Hallo, Böttchi.
Böttchi:Hallo, Technoarm.
Technoarm: Reprise heißt das neue Album von Moby. Wie spricht man das aus?
Böttchi: Wie man‘s schreibt.
Technoarm: Super. Wer braucht das?
Böttchi: Niemand, außer Moby selbst. Er muss sein veganes Essen finanzieren.
Technoarm: Erscheint bei Deutsche Grammophon. Ein Klassikalbum? Read and rave on nach dem Klick ...

Unterwasser-Electro jetzt als Comic

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Endlich, endlich ist es das: The Book of Drexciya! Eine auf den afrofuturistischen Ideen des Detroiter Duos Drexciya beruhende Comicgeschichte, gezeichnet von Abdul Qadim Haqq. Haqq hat in den vergangenen Jahrzehnten mitbestimmt, wie Detroiter Techno "aussieht", er hat Plattencover und Album-Booklets von etlichen Techno-Künstlern gestaltet, ist, wie die Musiker selbst, von Sci-Fi-Themen fasziniert.
Über Drexciya habe ich hier schon öfter geschrieben, hier und hier und hier, deshalb nur ganz kurz: Donald Gerald und James Stinson waren Drexciya, Stinson ist vor Jahren gestorben, die beiden hatten die Idee, sich als Drexciya zu bezeichnen, aber dahinter eine Legende zu erzählen, die von der Unterwasserwelt der Drexciyaner, die als Nachfahren von bei der Überfahrt von Bord geworfenen Sklavinnen gelernt hatten, am Meeresgrund zu leben. Nach Crowdfunding-Phase ist diese Unterwasserwwelt jetzt also in Comicform zu erleben. Und Abdul Qadim Haqq hat das ziemlich liebe- und phantasievoll umgesetzt. Die Story selbst, die da erzählt wird, haben sich Haqq und der japanische Autor Dai Sato ausgedacht. Ich will nicht verraten, um was es geht (natürlich spielt viel unter Wasser, es gibt Kämpfe und Helden und Antihelden, immer wieder tauchen auch Titel von Drexciya-Tracks in der Geschichte auf), aber das sieht sehr gut aus. Und es lässt darauf hoffen, dass es weitergeht. Bislang ist nämlich nur "The Book of Drexciya, Volume One" erschienen.

Er ist wieder da! Und will die Loveparade ...

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In Berlin wird seit langem mal wieder über die Clubkultur und die Musik dazu gesprochen. Nicht nur gesprochen, auch gestritten. Das Clubsterben ist schuld, die Griese soll zumachen, aber nicht nur das, in taz und Tagesspiegel und ZittyTip erschienen auf einmal Artikel, die sich tatsächlich mit den Clubs auseinandersetzen. Und dann ist ja da auch noch Dr. Motte, der es für eine gute Idee hält, in Berlin wieder eine Loveparade stattfinden zu lassen. Was soll er auch machen? Ist bald 60 und will auf die alten Tage vielleicht noch einmal die eine gute Idee, die er mal hatte (ob es wirklich seine Idee war, lässt sich heute nicht mehr genau feststellen, glaube ich, aber er hat die Loveparade dann zu dem gemacht, was wir alle kennen) wieder von den Toten auferstehen lassen. Zombiealarm? Irgendwie schon. Read and rave on nach dem Klick ...

Fotoverbot in der Fotoausstellung

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Auf den ersten Blick erscheint es ein bisschen seltsam: Im „C/O Berlin hat gerade eine Ausstellung eröffnet mit dem vielsagenden Titel „No Photos on the Dancefloor“. Zu sehen: jede Menge Fotos. Auch von Menschen auf der Tanzfläche. Also eine Fotoausstellung mit Fotos, die es eigentlich gar nicht geben sollte? So ähnlich. Es geht drain um Berliner Clubs und ihre Geschichte von 1989, also vom Jahr der Maueröffnung, bis heute. Ich habe mich mit einigen der vertretenen Fotografinnen und Fotografen unterhalten über das, was man da sieht. Read and rave on nach dem Klick ...

500.000 Jahre Electro Royale

500 x Electro Royale
Wie feiert man denn so etwas gebührend: 500 Ausgaben "Electro Royale"? 500 Samstage in den vergangenen knapp zehn Jahren, in denen ich im Radio bzw. im Web elektronische Tanzmusik spiele und dazu mehr oder weniger (oft weniger) Sinnvolles sage? Vielleicht ganz kurz, nämlich so: Beste Sendung überhaupt. Also für mich. Ich kann da nämlich wirklich tun und lassen, was ich will - und jeder kann das hören oder auch nicht. So stelle ich mir Freiheit vor. Und aus Freiheit ergibt sich alles andere. Morgen, am 26. August 2017, steht sie also an, die Jubiläumsausgabe. Und wer mehr wissen will zu mir und zur Sendung, der wird beim Fragebogen fündig, den ich extra zu diesem Anlass beantwortet habe. Auf die nächsten 500!

Vegard Vinge und Ida Müller sind gut gelaunt am Nationaltheater Reinickendorf

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Neulich erzählte ich meiner Mutter von Vegard Vinge und seinen Ibsen-Inszenierungen. Sie sagte zu mir: "Ich wusste gar nicht, dass Du Dich für Theater interessierst!" Ich so: "Tu ich auch nicht, ich interessiere mich nur für Vegard Vinge und Ida Müller und ihr Extremtheater. Weshalb die beiden hier ständig beim Technoarm auftauchen. Na ja, was heißt ständig, sie haben ja mehrere Jahre nichts von sich hören lassen, da war es hier auch sehr ruhig um die beiden. Aber davor und jetzt auch wieder ist das wohl so. Es sind ja auch nur noch ein paar Vorstellungen bis Ende Juli, dann ist erst einmal wieder Schluss mit dem Vinge/Müller-Spektakel, was natürlich extrem schade ist. Hier nun ein kleiner Zwischenstand: vor einer Woche gab es die offizielle Premiere (offizielle Premiere? Was heißt das denn? Na das hier!), ich war auch wieder dabei, habe aber nur sieben Stunden durchgehalten. Immerhin konnte ich feststellen, dass viele, viele Kollegen ebenfalls dort waren, von der schreibenden und von der sendenden Presse. Im Radio habe ich dann auch gleich einigen Unsinn vernehmen müssen, nicht gut, wenn Kollegen die Berichterstattung übernehmen, die nicht so die Ahnung haben. Dafür sind von den Schreiberlingen wieder viele Auskenner dabei. Vor allem die Berliner Zeitung scheint die gute alte Tradition wieder aufzunehmen, möglichst jede Regung von Vinge/Müller einzufangen. Das gefällt mir. Ansonsten fand ich sehr lesbar die Artikel in der Welt, im Berliner Tagesspiegel, bei Nachtkritik und hier. Und natürlich meine eigenen (Scherz). Was ich seltsam finde: Nazis, Nazi-Ästhetik, die Nazi-Vergangenheit Deutschlands spielt im Werk von Vinge oft eine Rolle. Aber darüber hat noch niemand so richtig geschrieben. Ich allerdings auch nicht, aber im Video wird es deutlich.

vegard from Martin Boettcher on Vimeo.


Was noch? Ich bleibe auch nach der offiziellen Premiere dabei: Niemand kann Vinge/Müller das Wasser reichen. Frage mich aber außerdem die ganze Zeit, wer wohl der andere Schauspieler ist, der sehr frei spricht und agiert. Er scheint eine Art Vertrauter von Vegard Vinge zu sein und macht das sehr gut. Es ging, natürlich, mal wieder um alles. Gegessen wurde, ausgeschieden wurde, es gab Sex und Onanie, Gesang, Film … und die hinteren Bühnengemächer wurden geöffnet! Das verschollene U-Boot aus dem Prater, das ich nur von Videos kannte, war zu sehen. Eine Figur, die Vinge in einer sehr bekannten Pose (auf dem Rücken liegend, sich selbst in den Mund pinkelnd) zeigt, wurde präsentiert. Außerdem die große Panini-Bildsammlung, eine Art Geisterbahn, gemalte Bildchen von Nazigrößen. Ich weiß, das liest sich sehr kryptisch. Aber wer Fan ist, weiß, wovon ich schreibe. Wer noch kein Fan ist, kann sich hier beim Technoarm alle Vinge-Artikel durchlesen und die Videos ansehen, dann ist er/sie schlauer. Gute Nacht.

Vegard is back!

Es gibt Theatermacher - und es gibt Vegard Vinge. Bzw. Vegard Vinge und Ida Müller. Der Regisseur und die Bühnenbildnerin arbeiten sich seit Jahren am Werk von Henrik Ibsen ab, aber auf eine Art und Weise, die mit herkömmlichem Theater nicht viel zu tun hat: die unglaublich langen Aufführungen von Ibsen-Stücken wie "Die Wildente" oder "John Gabriel Borkmann" erzählen die eigentliche Handlung nur sehr schleppend und nicht unbedingt systematisch. Dafür sehr blutig, mit verstörendem Bühnenbild, Musik-Gewitter und grusligen Masken. Beschreiben lässt sich das nur unzulänglich, zwei hier verlinkte Videos (das eine von Vinges "Wildenten"-Inszenierung am Berliner Prater, das andere von seinem "12 Spartenhaus") geben aber einen schönen Eindruck:

Die Wildente - Vildanden from Martin Boettcher on Vimeo.



Das 12-Spartenhaus von Vegard Vinge und Ida Müller from Martin Boettcher on Vimeo.


Ich habe über Vegard Vinge und Ida Müller schon viel geschrieben und erzählt, hier und hier und hier beim Technoarm und dann auch noch im Deutschlandradio Kultur (jetzt Deutschlandfunk Kultur), eine gewisse Begeisterung scheint da bei mir durch! Und jetzt gibt es tatsächlich Neues von den beiden, nach mehr als vier Jahren Sendepause. Unter dem Dach der Berliner Festspiele haben sie im wirklich farblosesten Bezirk Berlins das "Nationaltheater Reinickendorf" gegründet. Der Name allein verrät schon wieder ordentlich Größenwahn, am 1. Juli steht die erste Vorstellung von was auch immer an - und ich freue mich sehr, sehr, sehr darauf. Mehr an dieser Stelle!

Hölle, das sind immer die anderen: DJ Hells Zukunftsmusik

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Kann er es noch? Helmut Geier alias DJ Hell alias Hell hat ein neues Album. Es heißt Zukunftsmusik. Heißt das, dass hier die Musik der Zukunft wartet? Sicherlich nicht, wir haben es mit einer Art Retrofuturismus zu tun: Musik, wie sie vor Jahrzehnten gemacht wurde, die sich aber damals soundmäßig die Zukunft vorgestellt hat. Einfacher ausgedrückt: es ist eine veraltete Vorstellung der Zukunft. Das heißt aber nicht, dass die musikalischen Vorstellungen von Hell veraltetet sind, er hat sich diesen Sound ja ganz bewusst gesucht, weil er eine bestimmte Epoche der Musik noch einmal wiederauferstehen lassen will. Verschachtelt und verwirrend? Dann noch einmal ganz anders: Hell hat für diese neue Platte 14 Songs erschaffen, die zum Teil nichtssagend, zum Teil ganz gut sind. Vor allem die Tracks, in denen etwas mehr passiert, haben sich mit mir angefreundet ("Wild at Art", "Wir reiten durch die Nacht", "Guede" und vor allem "I Want U"). Aber insgesamt geht das schon in Ordnung. Denn wer hätte gedacht, dass der Herr Geier überhaupt noch mal was abliefert? Ach ja, bevor ich es vergesse: Im Musikexpress gibt es eine schöne Foto- und Fragenstrecke mit Hell, Titel: "Als Anzüge noch provozierten: DJ Hell über Mode und Techno". Hat mir auch gefallen.

Ein blauer galaktischer Sturm namens Pilocka

Pilocka_Krach
Das Internet vergisst nur selten: vor Jahren tritt Pilocka Krach in Halle an der Saale auf, auf dem Kopf eine pinkfarbene Perücke, Sonnenbrille, krachig und verzerrt performt sie ihre Version des NDW-Hits „Eisbaer“. Nur eine Handvoll Menschen war damals live dabei, aber einer von ihnen hatte eine Kamera mit: Youtube lässt grüßen. Das Video des Auftritts aber führt in die Irre. Pilocka Krach ist nämlich mittlerweile eine ganz andere. Nicht albern, nicht improvisierend, nicht nachahmend, sondern eine der interessantesten Musikerinnen, die die elektronische Musik aus Berlin derzeit zu bieten hat.

Der Beweis kommt am 28. April, wenn Pilocka Krach auf ihrem eigenen Label ein Konzeptalbum veröffentlicht: Sugar Cane & The Lost Amigos, 17 Songs auf zwei Vinylplatten oder 10 (plus Intro und Outro) auf CD. Ein wilder Ritt, mit dem sie zeigt, wie unterschiedlich Musik aus Berlin klingen kann. Read and rave on nach dem Klick ...

Jeff Mills reist zu den "Planets"

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Jeff Mills, vor 53 Jahren in Detroit, Michigan geboren, wirkt ein bisschen so, als würde er sich auf der Erde nicht wohlfühlen. Schlank und feingliedrig, mit neugierigen, mandelförmigen Augen, in den kurzgeschorenen Haaren eine einsame, seltsam wirkende graue Stelle. Schwer zu sagen, was ihn NOCH alles antreibt, aber Techno, der Weltraum und die Kunst sind drei Hauptfelder, die ihn sehr interessieren: "So lange ich denken kann, habe ich mich für den Weltraum interessiert. Es wird an den Mond- und Space-Shuttle-Expeditionen der NASA gelegen haben – und meiner Vorliebe für Science Fiction. Da muss man einfach Fantasy-Geschichten lieben!" Read and rave on nach dem Klick ...

Deadmau5 hat Ärger ... wegen seiner Katze

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Kannste dir nicht ausdenken: Deadmau5, dieser kanadische Electro-EDM-irgendwas-Musiker, dessen Markenzeichen ein überdimensionaler Plastikkopf ist, der gleichermaßen an Mickey Mouse wie an die Diddl-Maus erinnert, muss jetzt gegen einen Fan vorgehen. Nicht wegen seines Maskenkopfes (da beschäftigte ihn zuletzt ein ziemlich kostspieliger Streit mit dem Disneykonzern), sondern wegen seiner Katze. Diese Katze wurde 2010 von Joel Zimmermann alias Deadmau5 adoptiert, heißt Meowingtons, manchmal auch Prof. Meowingtons, und soll das einzige Tier mit einem verifizierten Twitter-Account sein. Meowingtons, der wegen seines intensiven Miauens so heißt, tauchte schon auf Deadmau5-Alben, auf Werbematerial und Merchandising-Artikeln auf. Die Rechte an der Internet-Präsenz meowington.com aber hat jemand anderes, wie Zimmermann vor einiger Zeit herausfand. Jetzt versucht der Deadmau5, der in den letzten Jahren ordentlich vom EDM-Boom profitiert hat, die Markenrechte in Sachen Meowingtons zurückzubekommen. Ob er im Erfolgsfall neue Meowingtons-Kopfhörer speziell für Katzen herausbringen wird? Hat er nämlich schon mal!

Mal wieder Zeit für den Technochristen!

Altes Bild von Jesus
Jeder hat seine Lieblinge. Zu meinen gehört definitiv der Technochrist. Der Technochrist bringt das Schlechteste aus den beiden Welten „Techno“ und „Christentum“ zusammen und war hier beim Technoarm (der natürlich das Beste aus den beiden Welten „Techno“ und „Arm“ zusammen bringt) zum ersten Mal vor fünf Jahren ein Thema. Damals bin ich durch einen Zufall auf ein Video des Technochristen aufmerksam geworden und habe ausführlich darüber geschrieben. Trotz der von mir in meinem Text gepflegten Nächstenliebe hat sich drei Jahre später der Technochrist bei mir gemeldet und gefordert, ich solle den alten Artikel löschen, weil der ihm berufliche Nachteile verschaffe und weil darin das Christentum diffamiert würde. „Diffarmieren“, das bedeutet ja, jemanden durch FALSCHE Behauptungen in ein schlechtes Licht zu stellen. Davon konnte natürlich überhaupt nicht die Rede sein, deshalb blieb der Artikel auch stehen, nur nannte ich den Technochristen nicht mehr bei seinem vollen Namen. Wer wissen will, wie Björn K. vollständig heißt, braucht ja auch nicht mich, schließlich hat der gute Mann eine eigene Homepage und da gibt es natürlich, wie es die Vorschriften wollen, ein Impressum. Und solch schöne Sprüche wie „Jesus Christ is cool“.
Beim Thema „Homepage“ wären wir dann auch wieder im Hier und Jetzt angelangt: ich war ja vor fünf Jahren, als ich das erste Mal auf ihn aufmerksam wurde, fasziniert von der Laienhaftig- und Talentlosigkeit des Technochristen. Daran scheint sich, wenn ich mir seine neuesten Videos ansehe, nicht ein bisschen was geändert zu haben. Vielleicht ist es sogar noch ein bisschen schlimmer geworden, weil das Naive einer gewissen Selbstgefälligkeit Platz machen musste. Aber sehet selbst, ihr Gläubigen und Ungläubigen:

Türsteherei auf Lehramt

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Das hat sich schnell gelesen. Sven Marquardt, in Ost-Berlin Punk, Fotograf und Nichtsnutz, nach der Wende vor allem als Türsteher vom Berghain bekannt geworden, hat seine Memoiren aufgeschrieben bzw. aufschreiben lassen: Die Nacht ist Leben. Mehr als 200 Seiten, in denen er von seinen ersten 50 Jahren erzählt. Übers Berghain lässt er nicht viel raus, was ich cool finde. Noch besser gefällt mir, was er für ein Leben in der DDR geführt hat: sein Leben nämlich. So, wie er das für richtig hielt, ziemlich unangepasst, nicht gegen Partei und Staat, sondern irgendwie ... parallel dazu. In einer eigenen Welt. Das war vielleicht nicht jedem möglich, aber ihm schon ... und so, wie er es beschreibt, war das nicht einmal so furchtbar schwierig.
Schade, dass er durch die vielen Episoden durchhastet. Und sehr, sehr schade, dass das Ganze so unliterarisch, so ohne Dramaturgie, einfach nur der Reihenfolge nach erzählt wird. Trotzdem gerne - und schnell - gelesen.

Der DJ-Spätkauf von Kyoto

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Im Dezember war ich in Kyoto. Schöne Stadt, vielleicht sogar die schönste in ganz Japan. Ein bisschen verschlafen, dachte ich zuerst, aber das gefiel mir. Und dann entdeckte ich „Transit Records Kyoto“, den Plattenladen von Royma Sasaki - eine Art Spätkauf für DJs. „Transit Records“ macht nämlich dann auf, wenn alles andere schließt, und bleibt die ganze Nacht geöffnet. Was daran spannend ist? Na ja, das kann man hier lesen und ganz am Ende auch hören. Read and rave on nach dem Klick ...

Paris Hilton: "Ich gehöre zu den fünf Top-DJs!"

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Das nenne ich einen echten Spagat: Gestern noch die Techno-Mysteriosos Drexciya, heute Paris Hilton hier beim Technoarm. Aber sie ist ja selbst schuld, gehört sie doch zu den fünf erfolgreichsten DJs der Welt. Glaubt ihr nicht? Habe ich auch nicht geglaubt - bis ich es aus ihrem eigenen Mund gehört habe. Und sie wird doch nicht lügen, oder?
Wenn man ernsthaft darüber nachdenkt, könnte es sogar wirklich sein, dass sie einigermaßen Geld mit ihren, nun ja, DJ-Gigs verdient - Silvester ist sie im berühmten Bellagio in Las Vegas gebucht, die letzten Monate war sie regelmäßig im Amnesia auf Ibiza zu Gast und auch für 2014 hat sie dort wieder einen Vertrag bekommen. Da wird schon was hängenbleiben. Ob es gleich Dutzende von Millionen sind, weiß ich nicht. Aber jeder von uns (Hobby-)DJs - und selbst die meisten, die davon leben können von solchen Summen nur träumen. Ach ja, hier noch als Jahresendgeschenk: Paris Hilton erklärt ihre DJ-Karriere:


Mehr Techno für Guttenberg

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Otto-Horst Otto von und zu Guttenberg (oder wie er noch mal hieß) ist seit zwei Jahren „Internetberater" bei der EU-Kommission - ein ehemaliger Wirtschafts- bzw. Verteidigungsminister im besten Alter (also in etwa in meinem Alter) will ja schließlich was tun, selbst wenn sein Abgang aus der deutschen Politik nicht so glücklich verlaufen ist. Mir persönlich wäre es ja lieber gewesen, wenn er seine DJ-Karriere weiter ausgebaut hätte (siehe unten). Aber den Gefallen hat er mir nicht getan. Netzpolitik.org jedenfalls hat mal in Brüssel angefragt, was Norbert-Hannes Norbert von und zu Guttenberg (oder wie er noch mal hieß) in den letzten zwei Jahren eigentlich so gemacht hat. Am besten selbst lesen, die Kurzfassung aber lautet: nicht viel. Aber dafür gab’s einiges an Geld.
Ich halte gar nichts von Sprüchen wie „die da oben machen ja doch, was sie wollen, etc. etc. etc“, aber so richtig doll stärken solche Geschichten mein Vertrauen in „die da oben" auch nicht.

Richie, Richie, immer wieder Richie

Hat er sich gedacht: lass ich mal wieder richtig die Sau raus. Mit allem, was so dazu gehört, Hauptsache, es knallt! Und dann passiert ihm das, was einem DJ eben mal passieren kann: Die Musik setzt aus. Wirklich, das ist allen schon mal passiert, egal, ob nun digital DJ oder mit CDs oder Platten oder Kassetten. Nimmt leider einmal kurz die Energie raus und verwirrt die Tänzer - je mehr sie bezahlt haben, je doller sie ihren Star-DJ vergöttern desto mehr! Aber weil Richie Hawtin mittlerweile vielleicht auch eine Art Politiker des Techno ist, darf dieser Epic Fail, der auch noch von der Kamera eingefangen wurde, nicht einfach so stehenbleiben. Da muss eine Antwort her, eine Antwort, die zeigt, dass man wirklich die Kraft hat, Menschen mit Musik zu verzaubern. Erinnert mich ein bisschen an die Geschichte mit den Pornostars, die vor und nach dem Schminken fotografiert wurden.



Blingbling

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Und noch so einer, der mit Terminator-artigen Beats radikal Hörgewohnheiten angreift: Patric Catani. Catani kommt aus dem Hip Hop, man kennt ihn vielleicht als einen der Produzenten, der für die Pupppen-Rapper „Puppetmastaz“ am musikalischen Bett gebastelt hatte, aber er ist seit Mitte der 90er unter mindestens einem halben Dutzend weiterer Pseudonyme und mit jeweils anderem Grundsound unterwegs. „Blingsanity“ ist für mich Catanis Meisterstück: Die Tracks sind bester Beweis dafür, dass das aufregende Ding im Moment darin besteht, jahrzehntelang aufgebaute Genregrenzen einzureißen. Catani macht das, dabei entwickeln seine Stücke aber einen echten Funk (ohne jetzt James-Brown-mäßig Funk zu sein). Vielleicht kann man es so beschreiben: Musik mit der Kraft einer Profi-Bohrmaschine und dem Sog eines 100-köpfigen Streichorchesters. Oder so: Catani lässt es rummsen und zwar richtig gut.

Pornomusik und Bratwurstdampf: Paul van Dyk in der Zitadelle Spandau

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Das Leben ist nicht immer schön. Vorgestern zum Beispiel: „Martin, geh doch bitte mal für den Sender in die Zitadelle Spandau.“ Da feierte nämlich Paul van Dyk, der hier ja schon mal abgehandelt wurde, sein „We Are One“-Festival. Und ich so: „Na gut!“ Paul van Dyk, die Älteren unter uns werden sich erinnern, ist dieser DJ, der mit Trance groß und erfolgreich geworden ist. Trance ist eine Musikrichtung, und, nein, das weiß nicht jeder, nicht einmal alle Besuchern, die am Samstag bei eben diesem Festival waren. Paul van Dyk selbst redet ja auch immer von „Advanced Electronic Music“. Beim Begriff „Trance“ schwingt eben schon immer mit, dass das nicht so tolle Musik ist. Read and rave on nach dem Klick ...

Xavier Naidoo bei der Sesamstrasse

Darf meinetwegen jeder über Xavier Naidoo lästern, wie er will. Habe ich früher auch öfter gemacht. Bringt aber gar nichts: Der Typ ist so eigen, dass ich ihm gar nichts krumm nehme. Seine Musik höre ich mir natürlich trotzdem nicht an, wozu auch? Auch nicht sein „Dubstep“-Projekt (hahaha!). Aber sein Auftritt bei der Sesamstrasse ist echt ... gut. Wirklich!

Götterspeise ... ach nee, Götterstraße!

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Als mir neulich jemand schrieb, Westbam, der alte Low-Spirit-Plattenaufleger, hätte ein neues Album in der Mache, hielt ich das für einen Witz. Und nicht unbedingt für einen guten. Zwar fand ich ihn persönlich immer cool, aber das, was er sagte und spielte und machte dann doch irgendwann nicht mehr (kein Widerspruch - ich habe ihn früher beim Radio öfter getroffen und da war er, wie gesagt, immer cool. Aber was er dann später sagte und spielte und machte ...) Jetzt habe ich aber gerade sein neues Video gesehen, ein Vorabsong zu jenem neuen Album namens „Götterstraße“ - „You Need The Drugs“ (war ja klar, dass das was mit Drogen zu haben musste) und finde es ziemlich gut. So sehnsüchtig-melancholisch, gut möglich, dass es auch eine Reaktion auf David Bowies gerade veröffentlichtes „Ich erinnere mich an das Berlin von früher“-Video ist. Gerne hätte ich es hier gepostet. Aber das geht (noch) nicht - nur ein Link zu tape.tv, wo man es sich ansehen kann.
Direktlink zu Westbams „You Need The Drugs (feat. Richard Butler“

Paul Kalkbrenner wünscht "Guten Tag"

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Das neue Paul-Kalkbrenner-Album heißt „Guten Tag“. Ende November kann man es kaufen. Journalisten (so wie ich) haben es jetzt schon. Und nach langem und intensiven Hören, nach sorgfältigem Abwägen und dem Suchen nach den richtigen Formulierungen habe ich alles, was mir zu der Platte einfällt, in Worte gefasst. Keine Rolle gespielt haben dabei die überwältigenden Zahlen, die Paule sonst so vorweisen kann: 100.000 verkaufte Exemplare von „Icke wieder“, seinem Vorgängeralbum. 200.000 verkaufte Exemplare vom Soundtrack zum Film Berlin Calling. Mehrere Jahre mit „Sky And Sand“ in den Single-Charts. Und geschätzte 10 Millionen Auftritte in aller Welt - ich weiß, diese Formulierung war jetzt nicht sonderlich neu oder elegant, aber egal, all das macht meine fundierte Plattenkritik wett: Read and rave on nach dem Klick ...

Ricardo Villalobos und die Platten ...

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Es ist ein bisschen schade, dass die Süddeutsche Zeitung ihr neues Interview mit DJ und Produzent Ricardo Villalobos, den sie vor acht Jahren einmal „Gott“ nannte, noch nicht online gestellt haben bzw. er nur für zahlungswillige Abonnenten im Netz zu erreichen ist. Andererseits passt es: Interview nur auf Papier. Und neue Musik von Ricardo Villalobos nur auf Platte. Oder, zu einem Mix eingedampft, auf CD. Aber nicht als digitalen File.
Viele schöne Sachen sagt Villalbos, die einem als Techno-affinen Vinyl-Liebhaber wie Öl runtergehen, die abernicht unbedingt stimmen: Zum Beispiel glaube ich einfach nicht, dass ein Stück automatisch schlechter klingt, wenn es als digitaler File abgespielt wird. Bzw. ich glaube nicht, dass wir den Unterschied hören können. Aber dass „Berlin keine Lösung“ ist (also es als DJ oder Produzent nicht reicht, einfach nur hierher zu kommen , um damit automatisch zum relevanten oder gar großen Künstler zu werden, das glaube ich dem Herrn Villalobos sofort!

Für Paul van Dyk läuft's nicht gut

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Stimmt was nicht mit mir? Ich habe von Paul van Dyk geträumt. Es war kein schöner, aber auch kein Alptraum. Glück im Unglück: Musik kam darin nicht vor! Am nächsten Morgen befahl mir meine innere Stimme: Schreib’ doch mal wieder über ihn, so ein Traum kann doch kein Zufall sein! Zufall aber war, dass ich noch am selben Tag eine E-Mail bekam, in der mich mein bester Freund von Japan aus auf ein Video aufmerksam machte - Paul van Dyk äußert sich da zu den Themen Geld, Familie, Sicherheit, Ängste. Dummerweise wurden die Aussagen aber mittlerweile von der Wirklichkeit überholt. Read and rave on nach dem Klick ...

WARUM???

David Guetta

Der DJ als Superstar - David Guetta und die Folgen

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David Guetta, David Guetta, David Guetta ... 2011 führten so viele Wege über und zu dem französischen DJ, so dass man denken konnte, das Ende der anspruchsvollen Popmusik sei angebrochen. Fast das ganze Jahr über standen immer gleich mehrere seiner Songs in den Charts und zwar nicht nur in Deutschland. Das bleibt nicht ohne Folgen, leider. Read and rave on nach dem Klick ...

Frieden machen mit Moby

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Mein Musikerlebnis 2011? In Berlin traf ich Moby, auf den er eigentlich gar nicht gut zu sprechen war – und erlebte eine Überraschung. Um es gleich vorweg zu sagen: ich und Moby haben eine On/Off-Beziehung. Oder besser ausgedrückt – weil er wohl gar nicht mehr weiß, dass ich existiere: MEINE Beziehung zu Moby ist eine On/Off-Beziehung. Erst habe ich ihn vergöttert, dann verstoßen, und jetzt … dazu gleich mehr. Read and rave on nach dem Klick ...

Wer ist DJ Nummer 1?

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David Guetta ist ganz oben - jedenfalls in der gerade veröffentlichten Jahresbestenliste vom „DJ Mag“. Keine wirkliche Überraschung, es heißt ja auch nicht, dass er der beste, der innovativste oder der coolste ist, sondern einfach nur, dass sich eine ganze Reihe von Leuten bei der Abstimmung des DJ Mags beteiligt haben und für David Guetta gestimmt haben. Es heißt aber auch, dass David Guetta damit werben kann, die Nummer 1 zu sein. Er darf also noch mehr Geld fordern als ohnehin schon. Aber wie sinnvoll ist so eine Liste überhaupt? Und kann man dem Ergebnis trauen? Darüber kann man ... Read and rave on nach dem Klick ...

Queen Lana del Rey

Foto des Covers von Lana del Reys Single Video Games und Blue Jeans
Die amerikanische Sängerin Lana Del Rey, die Popfans in aller Welt an- und aufregt, obwohl gerade mal zwei offizielle Songs von ihr vorliegen. Aber erstens gibt es auch noch inoffizielle. Und zweitens wirklich jede Menge über sie zu erzählen. Also. Ihr Name, besser: ihr Künstlername, ist Lana Del Rey. Sie ist Mitte 20, sie ist gerade auf Tournee rund um die Welt, die meisten ihrer Konzerte sind seit langem ausverkauft, heute Abend absolviert sie einen von zwei Deutschlandauftritten – und zwar in Köln. Read and rave on nach dem Klick ...

Paule meldet sich zu Wort

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Was macht eigentlich Paul Kalkbrenner? Er spielt am 16. Dezember mal wieder in Berlin. Und er hat gerade der Berliner Zeitung ein Interview gegeben, das man netterweise nachlesen kann. Ich weiß nicht genau, wie Paule das hinbekommt, aber er lebt in seiner eigenen Welt und ist trotzdem nicht abgedreht. Deshalb lohnt es sich auch, dieses gefühlte 500. Interview mit ihm zu lesen. Zwei Dinge greife ich trotzdem heraus, weil ich die noch nicht wusste: Paul K. geht selbst nie in Konzerte, er ist „sozusagen nicht interessiert an Musik“. Außer an klassischer. Und er findet das Gehabe gewisser Türsteher total daneben.

Zola Jesus is back in town

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Eine 22-Jährige Sängerin, die sich selbst „Zola Jesus“ nennt – kann man die überhaupt ernst nehmen? Die Frage stellt sich inzwischen nicht mehr. Nika Roza Danilova alias Zola Jesus hat gerade ihr drittes Album veröffentlicht und wird abwechselnd als eine der schillerndste Popfiguren der Gegenwart und als Vorbotin einer neuen Gothic-Welle gefeiert. Nicht schlecht für eine gerade mal 1 Meter 50 große Frau. Conatus heißt ihr neues Album. Read and rave on nach dem Klick ...

Pantha du Prince, Techno-Alien

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Hendrik Weber, so viel vorweg, führt einen permanent auf die falsche Spur. Das fängt mit seiner Musik an und hört noch lange nicht auf, wenn der Mitdreißiger nach einstündigem Interview aufsteht und sich als richtig großer Mann entpuppt. „Sitzzwerg“, schießt es einem durch den Kopf, aber nur kurz. Denn die intelligente und selbstreflexive Art von Weber verbietet solche Albernheiten eigentlich: „Ich habe nun mal Klang als mein Instrument der Informationsvermittlung gewählt, nicht das Wort“, sagt er, und kann doch ausdauernd über seine Musik reden. Aufgeklärt und verwirrt zugleich lässt er seinen Gesprächspartner, also mich, zurück. Read and rave on nach dem Klick ...

"Voll geiler Techno, Alter!"

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Es gibt ja Leute, die glauben, weil sie sich für „elektronische Musik“ interessieren, wären sie die hipsten Typen der Welt. Cool, angesagt, Avantgarde. All diese Menschen können mit einem ganz einfachen Mittel wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden. Nämlich mit einem Video, das sich hinter dem Klick weiter unten verbirgt. Gemacht hat es ein Typ, der irgendwo aus Atzendorf kommen soll, das es wirklich gibt, Atzendorf liegt in der Magedeburger Börde. Ob es aber den Typ, der im Video zu sehen ist, wirklich gibt, weiß ich nicht. Er könnte ohne weiteres bei Switch Reloaded als seine eigenen Karikatur mitmachen: Alles ist „hammergeil“, jeder zweite Satz endet auf Alter und dann will er einem auch noch eine echt armselige Musik als den heißen Scheiß verkaufen.
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Szene-Erinnerungen des Herrn Westbam

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Lange nichts mehr gehört von Maximilan Lenz, besser bekannt als Westbam. Aber seit einiger Zeit taucht er doch öfter wieder auf. Zum Beispiel als Kolumnenschreiber für das Stadtmagazin Zitty. Definitiv eine der interessantesten und witzigsten Kolumnen, die man derzeit so finden kann, vor allem, wenn man selbst in Berlin geboren wurde und schon seit Jahrzehnten im Nachtleben unterwegs ist (nun gut, heute nicht mehr so schlimm wie früher. Aber erinnern geht gerade noch!) Westbams „Club-ABC“, Erinnerungen an eine vergangene Ära, an seltsame Discotheken, nur kurz existierende Clubs, Bars, Kneipen. Read and rave on nach dem Klick ...

Sag niemals "Sie" zum DJ!

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Geht das: Älterwerden im Techno, ohne dabei lächerlich zu wirken? Auflegen bis ins hohe Alter? Und wie sehr ist Techno eigentlich noch eine Jugendbewegung? Ein Blick auf die erste Techno-Generation von Sven Väth über Westbam bis hin zu Tanith. Weitere DJs und Protagonisten, die hier noch auftauchen: Dr. Motte, Marusha, Daffy. Und Mamy Rock, die älteste im Bunde. Read and rave on nach dem Klick ...

Kanye West: Eyes Closed und durch

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Komisch, der Technoarm beschäftigt sich immer mehr mit Hip Hop! Klar, irgendwie auch elektronische Musik. Aber so war es trotzdem nicht gemeint! Egal, es geht mal wieder um die Lady Gaga des Hip Hops, um Kanye West. Einer der größten und großspurigsten Entertainer im Busines. Ein neues Album namens „Eyes Closed“ verspricht „rare und unveröffentlichte Songs, die jeder Fan in seiner Sammlung haben muss“ – doch wo kommt dieses anrüchige Werk auf einmal her? Read and rave on nach dem Klick ...

Moby macht einen auf "Destroyed"!

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Die ganz große Zeit des Richard Hall, den jeder nur als „Moby“ kennt, liegt über zehn Jahre zurück. Damals veröffentlichte er sein Album „Play“, das mit über zehn Millionen verkauften Exemplaren wohl das erfolgreichste Elektronik-Album überhaupt ist. Seitdem kamen einige neue Platten von Moby auf den Markt, bessere und schlechtere – und jetzt ein weiteres: „Destroyed!“ Begleitet von einem gleichnamigen Fotoband – Bilder, die Moby während seiner Tourneen schoss. Die Bilder sind für ein paar Tage in der Seven-Star-Gallery in Berlin-Mitte zu sehen, aber weil ich den Moby zum Interview traf, darf ich mich auch sonst mit ihm befassen. Read and rave on nach dem Klick ...

DJ Ipek - nicht gerade "your average DJ"

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Typisch deutsch, typisch türkisch, typisch Mann, typisch Frau – wenn man mit Ipek Ipekcioglu spricht, wird einem schnell bewusst, wie albern solche Kategorien eigentlich sind: Die Deutsch-Türkin ist – unter anderem - DJ, Lesbe, Muslimin, Politaktivistin, Sozialarbeiterin. Musikproduzentin. Ich traf DJ Ipek in Berlin (für das Deutschlandradio Kultur) und fing an, über mich selbst nachzudenken. Ob das gesund ist? Zum Glück konnte ich auch noch über Ipek nachdenken. Wäre auch wirklich schade gewesen, wenn ich das nicht gemacht hätte. Read and rave on nach dem Klick ...

Geschichten aus der Diskowelt

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Auch wenn er selbst das nicht gerne hört: Für einen DJ ist Hans Nieswandt altersmäßig schon recht weit fortgeschritten. Andererseits ist er mit 46 auch noch nicht scheintot. Außerdem kommt bei Hans Nieswandt noch etwas dazu, was keiner seiner auflegenden Kollegen vorzuweisen hat: Er schreibt Bücher über das Auflegen, das Dasein als Schallplattenalleinunterhalter (mit Traktorseratomagixsuperdj muss man ihm gar nicht kommen), seine Zeit als ein Drittel von Whirlpool Productions, womit er sogar mal Nummer Eins der italienischen Hitparade wurde. Jetzt gibt es ein drittes Buch von Hans Nieswandt - DJ Dionysos: Geschichten aus der Diskowelt - und dass es dieses dritte Buch gibt, ist gut und schlecht zugleich. Read and rave on nach dem Klick ...

Ein Novy kommt selten allein

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Es hatte natürlich einen Grund, warum ich vor Jahren mein Abo für die Musikzeitschrift Raveline gekündigt habe. Schwer, den in einem Satz zu erläutern, aber vielleicht hilft das weiter: Die Raveline ist zu sehr Sunshine Live und zu wenig ByteFM, zu sehr ATB und zu wenig ... James Blake, zu sehr Großraumdisco und zu wenig Berghain. Jedenfalls hatte ich damals entschieden, dass mir De:Bug und Groove reichen. Aber im Urlaub herrschen bekanntlich andere Gesetze und deshalb habe ich mir am Flughafen die Januarausgabe der Raveline gekauft, für 4,50 €. Read and rave on nach dem Klick ...

Der kleine Kalkbrenner

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Zwei Jahre ist es her, da kam ein Film in die Kinos, der vom Leben in der Clubkultur erzählte und zunächst in der Techno-Szene und dann auch darüber hinaus seine Fans fand: Berlin Calling. In der Hauptrolle: Der Produzent und Musiker Paul Kalkbrenner, der auch maßgeblich für den Soundtrack verantwortlich war. Auf diesem Soundtrack ist auch eine sehr prägnante Stimme zu hören – sie gehört Fritz Kalkbrenner, dem kleinen Bruder von Paul. Fritz Kalkbrenner hat jetzt sein Debütalbum veröffentlicht: Here Today, Gone Tomorrow. Read and rave on nach dem Klick ...

Wenn Fußballer Techno mögen

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Fussballer, die auch etwas von Musik verstehen - gibt es die überhaupt? Wenn ja: viele sind es nicht. Lars Ricken (die Älteren werden sich erinnern) spielte, wenn mich nicht alles täuscht, mal in einer Band und wurde ab und zu zu Musik befragt. Mehmet Scholl ist mit den Sportfreunden Stiller befreundet, soll aber trotzdem etwas Ahnung von Musik haben. Und dann taucht ja gelegentlich ein Interview auf, in dem sich jemand berufen fühlt, etwas zur Musik seiner Jugend - „Was ich früher gehört habe und wozu ich es das erste Mal getan habe!“ -, seiner Gegenwart - „Das finde ich ganz toll, meine Freundin auch“ - und Zukunft - „Ich weiß zwar nichts, aber mein Manager hat mir geraten, auch hierzu eine Meinung zu haben: XX werden voll durchstarten dieses Jahr“ - zu sagen. Manchmal ist das peinlich. Read and rave on nach dem Klick ...

Ein Techno-Christ ... ach ja!

Unter Wasser kann man den Technochrist zum Glück nicht hören
So etwas kann man nicht ernst nehmen: Einen Zeitungsartikel, der mit den Worten anfängt „Spätestens seit Xavier Naidoo steht fest: Christ sein ist cool in der Popszene.“ Denn auch wenn es billig ist, auf Xavier Naidoo einzuhauen: Cool ist der ungefähr so sehr wie frisches Hunde-Pipi. Aber es soll ja hier nicht um Xavier N. gehen, sondern um einen Artikel in der Allgäuer Zeitung, von der ich bisher nicht wusste, dass sie existiert. Die Allgäuer Zeitung jedenfalls beschäftigt sich mit einem Menschen namens Björn K. aus Kempten im Allgäu, Eingeweihten auch als der „Technochrist“ bekannt.
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Martin goes Popmat

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Es gibt da eine kleine, aber feine Webseite namens Popmat. Und einer der beiden Macher zeigte sich, aus welchen Gründen auch immer, von meinem Tattoo angetan - er wollte die ganze Geschichte dazu hören. Nachzulesen auf der Popmat-Seite unter dem Titel „True Type Tattoo with Martin Böttcher“. Da das ganze aber auf Englisch ist, gibt es an dieser Stelle noch die deutsche Version, die allerdings, wie ich finde, nur halb so dramatisch klingt. Das schönere der beiden Fotos stammt übrigens von Frauke Fischer. Tolle Fotografin! Read and rave on nach dem Klick ...

Tricky - ein ganzer Kerl dank Trip Hop

Foto: Promo
Und noch ein neues Album von Tricky: Mixed Race heißt seine neue CD und wenn ich mal kurz persönlich werden darf: Es ist das beste, das er seit langem gemacht hat. Tricky, wir erinnern uns, wird immer noch gerne von Schubladensteckern als der „Pate des Trip Hop“ bezeichnet. Warum er nicht nur diesen Titel, sondern auch den Begriff „Trip Hop“ schwachsinnig findet, erzählt er im Interview. Außerdem geht es um schusssichere Westen, eingeknastete Freunde, Nacht-Club-Eskapaden, um eine erneute Zusammenarbeit mit Massive Attack und das britische Klassensystem. Also eigentlich alles drin! Read and rave on nach dem Klick ...

Eine MIA ist eine M.I.A. ist eine Mia

Foto: Promo
Es gibt ja den schönen Spruch, dass alles schon mal gesagt (gedacht, komponiert, gezeigt etc ...) wurde, aber noch nicht von allen. Und nicht alle haben es gehört. Und es wurde auch noch nicht auf allen Kanälen verbreitet. Aber das kann man ja ändern: Wie ich neulich schon auf meinem Lieblingssender ByteFM verkünden durfte, habe ich eine der zahlreichen MIAs, die derzeit musikalisch so rumlaufen, getroffen und mit ihr eine Sendung aufgezeichnet. Diese Sendung ist versendet, also ... weg, im Äther verschwunden. Deshalb hier noch ein kurzer Nachklapp. Read and rave on nach dem Klick ...

"And then I became Berufsverbot ..."

Quelle: Promo CDU
Wer noch mehr Anreiz (als auf dem Foto) braucht, um weiterzulesen: Diese Geschichte verbindet Fremdschämen, Brüste und hysterisches Lachen. Und es ist eine absolut exklusive Story aus erster Hand (ja, das heißt, dass ich sie selbst erlebt habe). Read and rave on nach dem Klick ...

DJ Rupture über das DJ-(Rupture-) Leben

Fotografiert von DJ Rupture
Es hält sich zwar hartnäckig das Vorurteil, dass das Schreiben über Musik (und das Lesen des Geschriebenen) ähnlich spannend ist wie Fußballspielen ohne Ball, aber so ganz stimmt das natürlich nicht. „Best Music Writing“ heißt eine Buchreihe, die einmal im Jahr das beste, das Musikjournalismus so fabriziert hat, zusammenfasst. „Best Music Writing 2009“ ist gleichzeitig die „10th Anniversary Edition“ – man feiert also Zehnjähriges. Mein Lieblingstext stammt von Aidin Vaziri, er sollte eigentlich das neue Guns’n’Roses-Album „Chinese Democracy“ besprechen. Macht er auch, aber nur in einem einzigen Satz. Und nur, nachdem er zuvor neun andere Alben ebenfalls mit einem Satz und jeder Menge Zynismus abgefrühstückt hat Beispiel gefällig? Hall and Oates „Live at the Troubadour“: „Awesome, as usual.“ Read and rave on nach dem Klick ...

Super-Richie!

Fotografiert von Merlijn Hoek
Achtung, hier kommt eine Geschichte mit einer wirklich schönen (unter anderem erotisch angehauchten) Pointe. Aber erst einmal müssen wir uns leider durch die Fakten wühlen. Obwohl ... eigentlich ist das eine schöne, runde Geschichte, in der sich die Dinge nach und nach ergeben. Also der Reihe nach:
Ich war gestern bei meinem Japaner um die Ecke. Read and rave on nach dem Klick ...

Ellis Sexton zeigt die Brüste

Fotografiert von Nacente!

Das Adagio in Berlin ist ein ziemlich großer Club gleich am Potsdamer Platz. Und um das mal klarzustellen: Mit Sicherheit auch einer der furchtbarsten. Eine Großraumdisco inmitten der Touristen-Hauptkampfzone, fernab jeder Lockerheit, natürlicher Coolness und allen Stils. Wenn es dafür noch eines Beweises bedarft hätte, dann wäre der jetzt von Ellis Sexton geliefert worden: Sie ist ein russischer DJ, legt, wenn ich das richtig beurteile, irgendwas zwischen Electro und Progressive auf, kann das vielleicht sogar, und macht dann alles noch schlimmer durch eine Oben-ohne-Performance im Sexmessen-Stil. Read and rave on nach dem Klick ...

Aufgedeckt! Scooter-Frontmann trinkt Wein!

Puuh, Weinkenner! Ich denke ja immer noch, dass die ziemlich viel Gewese um ihr Gesöff machen. Dabei weiß man doch, dass nur drei Sachen zählen. So war es zumindest früher bei mir: Billig muss er sein, süß auch und „klingeln“ sollte es auch. Die Eltern einer lange verflossenen Ex-Freundin haben jeden Abend mindestens eine Flasche Wein getrunken, aber natürlich ganz in Ruhe und „mit Stil“. Alkis, würde ich sagen, waren sie trotzdem, aber eben keine Wermut-Brüder. Read and rave on nach dem Klick ...

Der "Gorilla" vom Berghain

Fotografiert von Krystall.Pritchett
Mein Apostroph-Supermarkt um die Ecke hat mich hereingelegt und mir ein altes „Dummy“-Magazin verkauft. Zum Glück, sonst wäre mir eine schöne Geschichte über den gesichtstätowierten, legendären, weit über Berlin hinaus gefürchteten Berghain-Türsteher Sven Marquardt entgangen, der, wenn ich mich recht entsinne, ungefähr so aussieht wie die Frau auf dem Foto. Man kann die Geschichte online leider nur anlesen, aber sie geht etwa so: Read and rave on nach dem Klick ...

Der Sven ...


Sven Väth fotografiert von Merlijn Hoek
Es gibt da in der Schweiz einen „People-Journalisten“ namens Mark van Huisseling. Offenbar ein ziemlich arroganter Typ, und es macht sehr viel Spaß, seine irgendwie respektlosen Interviews mit Promis und solchen, die sich dafür halten, zu lesen. Wobei das Wort „Interview“ nicht ganz passt: Herr van Huisseling trifft sich mit diesen Menschen und fragt ein paar Fragen und schreibt dann auf, wahrscheinlich ziemlich selektiv, was seine Gesprächspartner Geistreiches und Dummes darauf erwiderten. Und das ergänzt er durch seine eigenen Gedanken. Read and rave on nach dem Klick ...