Was passiert mit Berlin und seinen Clubs?

Das Sisyphos von außen, fotografiert von Tobi AllersBerliner Clubs sind vieles. Vor allem sind sie Freiräume. Man kann dort Dinge erleben, die sonst nicht stattfinden oder die man nicht finden würde. Wenn es Clubs nicht geben würde, müsste man sie erfinden. Allerdings sind Clubs schon immer auch gefährdet. Ständig findet ein Kampf statt zwischen Clubbetreibern und Clubgängern auf der einen, Investoren, Verdränger, Gentrifizierer auf der anderen Seite. Und da sind wir schon bei Thema: Tobi Allers ist Kunsthistoriker und Stadtführer in Berlin, eins seiner Lieblingsgebiete sind die Clubs, die Menschen aus aller Welt anziehen. Und er hat jetzt ein Crowdfunding-Projekt gestartet, bei dem am Ende ein zweisprachiges Buch zum Thema herauskommen soll: Freiräume Berliner Clubkultur. Es fehlt nicht mehr viel Geld, um das Projekt zu realisieren. Ich bin jedenfalls dabei und hoffe, dass das klappt.

Klar, es ist schon viel geschrieben worden über die Clublandschaft in Berlin, auch Fotobände gibt es viele. Aber ein paar der Aspekte, die Tobi Allers näher beleuchtet, sind noch nicht so richtig erzählt worden: Clubs als Safe(r) Spaces. Warum Clubs politisch sind. Kunst im Club und der Club als Kunst. Vielfalt und Inklusion. Stadtentwicklung und Verdrängung von Clubs. Techno spielt natürlich eine entscheidende Rolle, deshalb bin ich auch dabei. Ihr vielleicht? Hier der Link zur Unterstützungskampagne. Und dann sehen wir uns beim Lesen. Oder wenn wir bei Tobi eine Tour durchs clubbige Berlin buchen. Das Foto hier vom Sisyphos ist auch von ihm.

Techno-Wikinger als Actionfigur und Anime

Gut getroffen oder auch nicht: Kultfigur im TechnoEs ist jetzt schon wieder über zehn Jahre her, dass ich das letzte Mal über den so genannten Techno-Wikinger geschrieben habe. Und ehrlich gesagt bin ich davon ausgegangen, dass sich die Geschichte langsam, aber sicher totläuft. Aber noch immer fasziniert der "techno viking". Für den eher unwahrscheinlichen Fall, dass es Leute gibt, die noch nie von ihm gehört haben: Der Techno-Wikinger ist eines der ersten Internet-Memes überhaupt, zu verdanken hat er das seinem Auftritt auf der Fuckparade im Jahr 2000 in Berlin. Damals wurde der muskelbepackte, bärtige Mann mit freiem Oberkörper bei dem Techno-Umzug, der als Gegenveranstaltung zur Loveparade gemeint ist, gefilmt, das rund vier Minuten lange Video trat danach seinen Siegeszug durch die Welt an und machte ihn praktisch überall bekannt. Zig Millionen mal wurde das angesehen, es gibt Hunderte von Parodien und Reaktionsvideos dazu. Das Ganze hat auch eine eher unschöne Seite, der Mensch, der das Video gedreht und verbreitet hatte, wurde nämlich vom Techno-Wikinger wegen Verletzung der Persönlichkeitsrechte verklagt.

Die Geschichte scheint aber wirklich kein Ende zu finden. Das Video vom Techno Viking erfährt nämlich gerade mal wieder neue Aufmerksamkeit. Das liegt an einem Youtuber namens Valar, der (angeblich mit Hilfe von künstlicher Intelligenz) eine neue Version des Films geschaffen hat – ein Anime, das auf interessante Weise die handelnden Personen verfremdet und sich nicht richtig festlegen kann, wie sie wirklich aussehen. Techno Viking und KI? Das ist neu. Und könnte bedeuten, das Künstliche Intelligenz in Zukunft auch weiterhin das ikonische Video in allerlei anderen Zusammenhängen nutzen wird, in immer neuen Verfremdungen und vielleicht auch (wir sehen das ja an ChatGPT) ganz gezielt mit anderen Dingen kombiniert.

Wirklich schön anzusehen, die animierte Version: Die reale Geschichte, die schon von Anfang an von manchen als Inszenierung verdächtigt wurde, geht einen weiteren Schritt in Richtung Fiktion. Und man kann davon ausgehen, dass das nicht das letzte Mal war, dass uns die Geschichte des Techno-Wikingers beschäftigt. Dazu passt auch, dass er und die Person, die ihm im Video ein Wasser reicht, gerade als kleine Action-Figuren veröffentlicht worden sind - siehe Foto.

Was auch spannend ist: Dass der Techno Viking nie versucht hat, den vielleicht zweifelhaften Ruhm auszukosten und zum Influencer oder ähnlichem zu werden. Auch deshalb lebt die Story wahrscheinlich bis heute weiter und wird jetzt also von neuen Generationen entdeckt. Ach ja, nach wie vor sehr interessant auch der Dokumentarfilm über die ganze Geschichte. Wer hat den gemacht? Der, der auch schon das Original-Video gefilmt hat und der laut Gerichtsbeschluss die Persönlichkeitsrechte "seines" Protagonisten nicht mehr verletzen darf. Aber das Original-Video und die vielen anderen Interpretationen, Remixe und Verfremdungen davon sind trotzdem im Netz unterwegs. Alles verrückt, irgendwie. Aber auch gut..
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Techno macht glücklich - der Fotobeweis

Eine Gruppe jugendlicher Partygänger auf einem Foto von Werner Amann aus seinem Buch Ein neues Buch, das sich mit der Techno- und Rave-Kultur der 90er beschäftigt. „Noch eins?“, könnte man sich fragen. Und habe ich mich auch gefragt. Aber das ist nicht nur einfach ein "ich jetzt auch"-Buch, sondern ein ganz besonderes. "Kein morgen" heißt es, die Fotos darin stammen von Werner Amann. Und ein paar Texte finden sich auch darin, die hat der Schriftsteller Leif Randt verfasst.

Wer die Techno- und die Rave-Kultur für eine Jugendkultur hält, liegt mehr oder weniger richtig: Wer zu Techno in den Clubs und auf den Festivals feiert, ist nach wie vor eher jung (klar, nicht immer, aber so tendenziell schon). Aber die Musik und das, was sich drumherum abspielt, gibt es natürlich schon seit Jahrzehnten. Höhepunkt des Ganzen in Deutschland: Sicherlich die 90er, sichtbar gemacht durch Massenveranstaltungen wie die Loveparade in Berlin. Werner Amann ist Fotograf, ist damals in der Szene unterwegs gewesen und hat dabei etliche Fotos geschossen – in einer Zeit, in der noch nicht jeder eine Kamera im Handy dabei hatte. Jetzt also hat Amann einen Bruchteil dieser Fotos in dieses Buch gepackt.
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Komm mit ins Technoland!

Logo der Ausstellung Ist schon eine komische Sache mit dem Techno und der Clubkultur: Wenn man irgendwie dabei mitmischte, schwang immer das Gefühl mit, man würde sich eher in der Zukunft als in der Vergangenheit befinden. Aber schon Mitte der 90er gab es parallel dazu den Blick zurück, in die "Anfangstage" der Ravezeit, in die aufregenden ersten Jahre, in eine vermeintlich bessere, echtere, authentischere Zeit. Das hat natürlich eher zu- als abgenommen. Und auch wenn die Clubkultur immer noch floriert (oder wieder in der Post-Pandemie-Zeit), gibt es auch die Musealisierung von Techno: Alles schon lange da und damit es auch nicht vergessen wird, steckt man die Vergangenheit ins Museum oder in die Ausstellung. Read and rave on nach dem Klick ...

Ein Film über den legendären KitKatClub

Neonschriftzug auf schwarzem Grund: Do What You Love / Foto von Milo Lin bei UnsplashInteressant: Demnächst soll ein Dokumentarfilm über den Berliner KitKatClub kommen. Gemacht hat ihn der österreichische Filmemacher Philipp Fussenegger, der, das nur am Rande, in Berlin das Cybrothel-Puppenbordell gegründet hat. Ja, ein Bordell, in dem man Sex mit ziemlich lebensnahem Puppen haben kann. Das Interesse am KitKat, das ja seit seiner Gründung für die Verbindung von Sex Positivity und Clubmusik steht, dürfte also nicht nur rein dokumentarisch sein, sondern eher persönlich. Ehrlich gesagt: Eine Doku über das KitKat im Jahr 2022 bzw. 2023 finde ich eher nicht so spannend. Aber andererseits gibt es ja bestimmt jüngere Menschen, die die Geschichte des KitKats gar nicht kennen und die das vielleicht doch ganz spannend finden. Nächstes Jahr also soll er kommen, der Film "KitKatClub - das Leben ist ein Zirkus". Und es soll vor allem um die Leute gehen, die ihn aufgebaut haben und am Leben halten. KitKat … kennste nicht? Dann ist vielleicht dieses Interview hier ganz interessant: ein Gespräch mit Simon Thaur und Kirsten Krüger im Tagesspiegel.

Emika im Planetarium

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Ich verstehe nicht, warum Ema Jolly alias Emika nicht ein richtig großer Star ist. Sie ist eine richtige Musikerin, kann klassisches Klaver genau so wie richtigen Techno - und was so dazwischen liegt, Electronica, Trip Hop, Electro-Pop und so, das kann sie auch alles. Aber vielleicht ist es genau das: die in England aufgewachsene, in Berlin lebende Musikerin will sich nicht entscheiden und macht es in Zeiten, wo manche Menschen sich nach Klarheit sehnen, schwer, ihr zu folgen. Dazu mag noch kommen, dass Emika einfach sehr nett ist und das Gegenteil vom unnahbaren Star. Vielleicht wirkt das nicht cool genug. Das nur als Vorbermerkung. Ich war gerade bei einem sehr speziellen Emika-Konzert im Zeiss-Planetarium in Berlin. Ganz tolle Songs, vor allem von ihrem vorletzten Album "Falling In Love With Sadness". Auch groß, wie sie singt, am Klavier spielt, die Effekte reinhaut, am Keyboard für Flächen sogt, die Beats liefert. Emika hat keine laute, prägnante, herausragende Stimme, das heißt aber nicht, dass sie nicht singen kann. Im Gegenteil, sie hat ihren ganz eigenen Gesang, ihre eigene Lyrik, Textzeilen wiederholen sich oft, in der Verbindung mit der oft sehr melancholischen Musik wirkt das toll. Dazu kommen die wirklich guten Visuals, die von der Kuppel des Planetariums auf einen herunterzufließen scheinen. Und natürlich der Sound. Wiederholung des Ganzen übrigens am 29.2.2020 am Abend. Ganz, ganz groß. Bin Fan.

Strom in der Philharmonie

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Als 1963 die Philharmonie in Berlin eröffnet wurde, erklang Beethovens Neunte. Warum auch nicht? Die Philharmonie war schließlich als ein Tempel der Klassik konzipiert worden, ein Bau mit tollen akustischen Ideen. Aber wir schreiben ja mittlerweile 2020 und die Philharmonie hat sich auch für andere Dinge geöffnet. Jetzt am 8. und 9. Februar zum Beispiel für das „Strom“-Festival. Elektronische Musik, elektronische Clubmusik in dem von Hans Scharoun entworfenen ikonischen Bau! Passt das? Techno an diesem Ort? Ja, das passt zusammen. Im Großen Saal der Philharmonie waren an den beiden Abenden jeweils zwei verschiedene Acts zu erleben: Höhepunkt am Samstag der Japaner Ryoji Ikeda. Ist in bestimmten Kreisen eine Legende, so eine Art digitaler Hardcore ist da auf uns eingeprasselt, Beats und digitale Störgeräusche in maschinengewehrartigem Stakkato. Dazu genauso krasse Videoeinspielungen, Visuals, die in gleicher Geschwindigkeit aufblitzten. Das war schon toll, aber natürlich auch anstrengend. Ganz anders dagegen der Freitag: erst gab es ziemlich interessantes abstrakte elektronische Musik vom Strom-Festival-Kurator selbst, von Stefan Goldmann. Und dann kamen Kruder & Dorfmeister. Die Älteren werden sich erinnern: Downbeat-Helden der 90er-Jahre! Read and rave on nach dem Klick ...

Unterwasser-Electro jetzt als Comic

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Endlich, endlich ist es das: The Book of Drexciya! Eine auf den afrofuturistischen Ideen des Detroiter Duos Drexciya beruhende Comicgeschichte, gezeichnet von Abdul Qadim Haqq. Haqq hat in den vergangenen Jahrzehnten mitbestimmt, wie Detroiter Techno "aussieht", er hat Plattencover und Album-Booklets von etlichen Techno-Künstlern gestaltet, ist, wie die Musiker selbst, von Sci-Fi-Themen fasziniert.
Über Drexciya habe ich hier schon öfter geschrieben, hier und hier und hier, deshalb nur ganz kurz: Donald Gerald und James Stinson waren Drexciya, Stinson ist vor Jahren gestorben, die beiden hatten die Idee, sich als Drexciya zu bezeichnen, aber dahinter eine Legende zu erzählen, die von der Unterwasserwelt der Drexciyaner, die als Nachfahren von bei der Überfahrt von Bord geworfenen Sklavinnen gelernt hatten, am Meeresgrund zu leben. Nach Crowdfunding-Phase ist diese Unterwasserwwelt jetzt also in Comicform zu erleben. Und Abdul Qadim Haqq hat das ziemlich liebe- und phantasievoll umgesetzt. Die Story selbst, die da erzählt wird, haben sich Haqq und der japanische Autor Dai Sato ausgedacht. Ich will nicht verraten, um was es geht (natürlich spielt viel unter Wasser, es gibt Kämpfe und Helden und Antihelden, immer wieder tauchen auch Titel von Drexciya-Tracks in der Geschichte auf), aber das sieht sehr gut aus. Und es lässt darauf hoffen, dass es weitergeht. Bislang ist nämlich nur "The Book of Drexciya, Volume One" erschienen.

Fotoverbot in der Fotoausstellung

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Auf den ersten Blick erscheint es ein bisschen seltsam: Im „C/O Berlin hat gerade eine Ausstellung eröffnet mit dem vielsagenden Titel „No Photos on the Dancefloor“. Zu sehen: jede Menge Fotos. Auch von Menschen auf der Tanzfläche. Also eine Fotoausstellung mit Fotos, die es eigentlich gar nicht geben sollte? So ähnlich. Es geht drain um Berliner Clubs und ihre Geschichte von 1989, also vom Jahr der Maueröffnung, bis heute. Ich habe mich mit einigen der vertretenen Fotografinnen und Fotografen unterhalten über das, was man da sieht. Read and rave on nach dem Klick ...

Neues Mute-Buch: toller Geburtstag

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Mute. Ein englisches Wort. Es bedeutet: stumm. Aber stumm ist das englische Mute-Label nie gewesen. Im Gegenteil. In den fast 40 Jahren, die Mute existiert, sind dort jede Menge große Alben veröffentlicht worden: Depeche Mode, Nick Cave, Moby, die Einstürzenden Neubauten und viele mehr. Jetzt ist das Buch zur ungewöhnlichen Erfolgsstory erschienen: „Mute. Die Geschichte eines Labels: 1978 bis morgen“. Was davon zu halten ist, was Labelgründer Daniel Miller dazu sagt? Eine ganze Menge. Und dann doch wieder nicht. Read and rave on nach dem Klick ...

500.000 Jahre Electro Royale

500 x Electro Royale
Wie feiert man denn so etwas gebührend: 500 Ausgaben "Electro Royale"? 500 Samstage in den vergangenen knapp zehn Jahren, in denen ich im Radio bzw. im Web elektronische Tanzmusik spiele und dazu mehr oder weniger (oft weniger) Sinnvolles sage? Vielleicht ganz kurz, nämlich so: Beste Sendung überhaupt. Also für mich. Ich kann da nämlich wirklich tun und lassen, was ich will - und jeder kann das hören oder auch nicht. So stelle ich mir Freiheit vor. Und aus Freiheit ergibt sich alles andere. Morgen, am 26. August 2017, steht sie also an, die Jubiläumsausgabe. Und wer mehr wissen will zu mir und zur Sendung, der wird beim Fragebogen fündig, den ich extra zu diesem Anlass beantwortet habe. Auf die nächsten 500!

Vegard Vinge und Ida Müller: kein Interview

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Es ist vorbei: Vegard Vinge und Ida Müller, Musiker Trond Reinholdtsen und Dutzende von anderen haben die letzte Vorstellung im Nationaltheater Reinickendorf hinter sich gebracht. Es war klar, dass an diesem letzten Abend nicht das gleiche passieren kann wie an den neun Abenden (bzw. Nächten, die Vorstellungen dauern ja bis zu 12 Stunden) zuvor. Aber was genau? Noch nie erlebter Fäkal-Terror? Der Abriss des extra für einen Monat in einer alten Lagerhalle errichteten Theaters in Echtzeit, also während laufender Vorstellung? Vielleicht gar keine Vorstellung, wie es das vor Jahren ja auch schon gab? Oder die komplette Umarmung des Publikums? Nein, es kam dann doch, wie erwartet, ganz unerwartet. Read and rave on nach dem Klick ...

Düster und immer noch gut: Vegard Vinge und Ida Müller am Nationaltheater Reinickendorf

Nationaltheater Reinickendorf Plakat
Fäkalien - eins der letzten Tabus in unserer Gesellschaft. Aber Vegard Vinge, der Ausnahme-Theatermacher aus Norwegen, hat keine Lust, da mitzumachen. Und so stehen seine körpereigenen Abfallprodukte nicht im Mittelpunkt, aber auch nicht völlig am Rande seiner Theatervorstellungen. Ich war jetzt noch einmal in seinem "Nationaltheater Reinickendorf" und es war ziemlich spektakulär, wie ein ganzer Saal reißaus nahm vor einer Hand voll Kot. Aber eben nur so gerade aus Wurfreichweite. Um sich dann wieder hinzusetzen und auf eine Fortsetzung der 12 Stunden langen Performance zu warten, in der Ibsen und Shakespeare, Baumeister Solness und Hamlet auf ganz eigene Art verarbeitet wurden. Hier und hier und hier sind ja die vorigen Besuche im Nationaltheater Reinickendorf bzw. im Prater der Volksbühne dokumentiert, dass ich Vinge/Müller-Fan bin, muss ich wohl auch nicht mehr schreiben. Aber was ich noch loswerden will: nach wie vor gut, diese Mischung aus allem, die nur schwer zu deuten ist. Video und Pausenperformance, ein Theaterhaus, das in seiner Art einzigartig ist, Schauspieler, Kostüme, Bühnenbild: alles passt zusammen. Schön, wie in einer Art Pause Dutzende von Malen Songs von Joy Division und Lana Del Rey liefen - und Vegard Vinge in seiner, nun ja, unnachahmlichen Art mitsang.

Neulich wurde ich mal gefragt, warum ich hier beim Technoarm so viel über Theater schreiben würde. Aber es ist ja nicht Theater im Allgemeinen, das mich interessiert, sondern diese Art von Theater. Dazu kommt: Vegard Vinge und sein "Soundmeister" Trond Reinholdtsen haben in ihre Aufführungen auf ziemlich gute Weise vieles integriert, was die (elektronische) Musik auszeichnet: Sampling, elektronische Verfremdung der Stimmen von Autotune bis Vocodereffekten, Stress durch Lautstärke und Geschwindigkeit, Beats und Melodien wie aus dem Ableton-1mal1. Und Trockeneisnebel plus Stroboskoplicht erinnert auch eher an Kellertechno als an herkömmliches Schauspielhaus. Eine Frage bleibt natürlich: Was, ja was nur soll man tun, wenn dieses Theater Ende Juli für immer seine Türen schließt? Ich weiß es nicht.

Vegard Vinge im Nationaltheater Reinickendorf, Tag 433 from Martin Boettcher on Vimeo.

Mysteriöser Electro vom Meeresgrund

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Drexciya, das waren mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit James Stinson und Gerald Donald. Als Stinson 2002 starb, war es vorbei mit der Wut und der Schönheit, die diese elektronischen Sounds verströmten. Aber bis heute entdecken immer wieder neue Fans und andere Musiker die Tracks von Drexciya - und sind von der Geschichte, die sich Stinson und Donald als theoretischen Hintergrund für ihre Klänge ausdachten, begeistert. Ich habe hier und hier schon mehrmals über Drexciya geschrieben, auch, weil mich die Sounds seit Jahren begleiten und, so muss man das wohl sagen, erfreuen. Aber so gut wie Mick Rubin war das nie. Mick Rubin beschäftigt sich auch schon lange mit Drexciya, und so ziemlich alles, was in dem Zusammenhang wichtig ist, hat er jetzt noch einmal niedergeschrieben - für die Kaugummi-Brausler von Red Bull (genauer gesagt: für die Seite der Red Bull Music Academy). Drexciya, so der von Stinson und Donald ausgedachte Mythos, ist eine Unterwasserstadt auf dem Grunde des Atlantiks. Dort leben die Drexciyaner, die im Wasser atmen können und die von schwangeren Sklavinnen, die bei ihrer Überfahrt von Afrika nach Amerika ins Wasser geworfen wurden, abstammen. Der Schwarze als Alien, aber nicht aus den Tiefen des Alls, sondern aus den Tiefen des Meeres.

Es gibt eine sehr umfangreiche Webseite, die sich so ziemlich jedem Detail von Drexciya und den Nebenprojekten der beteiligten Musiker widmet, es gibt einen Artikel, der die begleitende Kunst (Darstellung von Drexciyanern und ihren U-Booten) auflistet, es gibt sogar einen Stern, der nach Drexciya benannt wurde. Aber so umfassend und so stukturiert und informiert wie in Rubins Artikel habe ich das alles noch nie gelesen. Eine Reise zum Grund des Meeres und eine großartige Gelegenheit, noch einmal diese Musik zu entdecken.

Vegard Vinge und Ida Müller sind gut gelaunt am Nationaltheater Reinickendorf

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Neulich erzählte ich meiner Mutter von Vegard Vinge und seinen Ibsen-Inszenierungen. Sie sagte zu mir: "Ich wusste gar nicht, dass Du Dich für Theater interessierst!" Ich so: "Tu ich auch nicht, ich interessiere mich nur für Vegard Vinge und Ida Müller und ihr Extremtheater. Weshalb die beiden hier ständig beim Technoarm auftauchen. Na ja, was heißt ständig, sie haben ja mehrere Jahre nichts von sich hören lassen, da war es hier auch sehr ruhig um die beiden. Aber davor und jetzt auch wieder ist das wohl so. Es sind ja auch nur noch ein paar Vorstellungen bis Ende Juli, dann ist erst einmal wieder Schluss mit dem Vinge/Müller-Spektakel, was natürlich extrem schade ist. Hier nun ein kleiner Zwischenstand: vor einer Woche gab es die offizielle Premiere (offizielle Premiere? Was heißt das denn? Na das hier!), ich war auch wieder dabei, habe aber nur sieben Stunden durchgehalten. Immerhin konnte ich feststellen, dass viele, viele Kollegen ebenfalls dort waren, von der schreibenden und von der sendenden Presse. Im Radio habe ich dann auch gleich einigen Unsinn vernehmen müssen, nicht gut, wenn Kollegen die Berichterstattung übernehmen, die nicht so die Ahnung haben. Dafür sind von den Schreiberlingen wieder viele Auskenner dabei. Vor allem die Berliner Zeitung scheint die gute alte Tradition wieder aufzunehmen, möglichst jede Regung von Vinge/Müller einzufangen. Das gefällt mir. Ansonsten fand ich sehr lesbar die Artikel in der Welt, im Berliner Tagesspiegel, bei Nachtkritik und hier. Und natürlich meine eigenen (Scherz). Was ich seltsam finde: Nazis, Nazi-Ästhetik, die Nazi-Vergangenheit Deutschlands spielt im Werk von Vinge oft eine Rolle. Aber darüber hat noch niemand so richtig geschrieben. Ich allerdings auch nicht, aber im Video wird es deutlich.

vegard from Martin Boettcher on Vimeo.


Was noch? Ich bleibe auch nach der offiziellen Premiere dabei: Niemand kann Vinge/Müller das Wasser reichen. Frage mich aber außerdem die ganze Zeit, wer wohl der andere Schauspieler ist, der sehr frei spricht und agiert. Er scheint eine Art Vertrauter von Vegard Vinge zu sein und macht das sehr gut. Es ging, natürlich, mal wieder um alles. Gegessen wurde, ausgeschieden wurde, es gab Sex und Onanie, Gesang, Film … und die hinteren Bühnengemächer wurden geöffnet! Das verschollene U-Boot aus dem Prater, das ich nur von Videos kannte, war zu sehen. Eine Figur, die Vinge in einer sehr bekannten Pose (auf dem Rücken liegend, sich selbst in den Mund pinkelnd) zeigt, wurde präsentiert. Außerdem die große Panini-Bildsammlung, eine Art Geisterbahn, gemalte Bildchen von Nazigrößen. Ich weiß, das liest sich sehr kryptisch. Aber wer Fan ist, weiß, wovon ich schreibe. Wer noch kein Fan ist, kann sich hier beim Technoarm alle Vinge-Artikel durchlesen und die Videos ansehen, dann ist er/sie schlauer. Gute Nacht.

Vegard Vinge: Seltsame Mauscheleien mit dem Nationaltheater Reinickendorf

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Man muss ja nicht gleich von "Skandal" sprechen, aber eine Gemeinheit ist es schon, wie sie an diesem Wochenende mit Vegard Vinge umgegangen sind! Vegard Vinge, das ist der Theatermacher, der gemeinsam mit seiner Bühnenbildnerin Ida Müller mit seinen Ibsen-Inszenierungen, mit seinem Extremtheater für Aufsehen, Irritation, Begeisterung, Ablehnung und Schlagzeilen gesorgt hat. Vegard Vinge und Ida Müller sind radikale Theatermacher. Ihre mühevoll aus Pappe und Farbe gestalteten Bühnenbilder und die Masken ihrer Schauspieler verbreiten eine seltsam morbide, entfremdete Stimmung. Vinge/Müller-Stücke sind heftig, Gewalt spielt eine große Rolle, Kunstblut wird großzügig ausgeschüttet, wer auf lineare Handlung angewiesen ist, könnte verzweifeln. Und es kommt gar nicht mal so selten vor, dass ihre Inszenierungen acht oder zehn oder auch zwölf Stunden dauern. 2012 schafften es Vinge und Müller mit ihrer Inszenierung von Ibsens John Gabriel Borkmann zum Berliner Theatertreffen.

Vier Jahre lang hatte Vegard Vinge nichts von sich hören lassen, vier lange Jahre, in denen immer mal wieder jemand sehnsüchtig fragte, wann denn endlich Neues vom radikalen Norweger zu sehen sein würde. Nun, jetzt, am Samstag, dem 1. Juli 2017, war es so weit: Vinge/Müller eröffneten unter den Fittichen des Haus der Berliner Festspiele ihr "Nationaltheater Reinickendorf". "Extremtheater"! "Theatertreffen-Teilnehmer"! "Ausnahme-Schauspiel"! Bei solchen Schlagworten, könnte man meinen, würden die Feuilletons, die einschlägigen Theaterkritiker Schlange stehen, um über die erste Vorstellung zu berichten. Jetzt haben wir Montag, den 3. Juli, und was soll ich sagen? Es ist so gut wie kein Wort über das Nationaltheater und diese erste Vorstellung gefallen. Nur bei Nachtkritik haben sie sich dazu durchgerungen, die ganze Veranstaltung nicht komplett zu ignorieren wie die anderen - dort hat man sich an einem Kompromiss versucht. Ansonsten: nur Zurückhaltung. Aber warum? Dazu ein paar Überlegungen, die meiner Ansicht nach den Theaterjournalismus in keinem guten Licht stehen lassen. Read and rave on nach dem Klick ...

Vegard is back!

Es gibt Theatermacher - und es gibt Vegard Vinge. Bzw. Vegard Vinge und Ida Müller. Der Regisseur und die Bühnenbildnerin arbeiten sich seit Jahren am Werk von Henrik Ibsen ab, aber auf eine Art und Weise, die mit herkömmlichem Theater nicht viel zu tun hat: die unglaublich langen Aufführungen von Ibsen-Stücken wie "Die Wildente" oder "John Gabriel Borkmann" erzählen die eigentliche Handlung nur sehr schleppend und nicht unbedingt systematisch. Dafür sehr blutig, mit verstörendem Bühnenbild, Musik-Gewitter und grusligen Masken. Beschreiben lässt sich das nur unzulänglich, zwei hier verlinkte Videos (das eine von Vinges "Wildenten"-Inszenierung am Berliner Prater, das andere von seinem "12 Spartenhaus") geben aber einen schönen Eindruck:

Die Wildente - Vildanden from Martin Boettcher on Vimeo.



Das 12-Spartenhaus von Vegard Vinge und Ida Müller from Martin Boettcher on Vimeo.


Ich habe über Vegard Vinge und Ida Müller schon viel geschrieben und erzählt, hier und hier und hier beim Technoarm und dann auch noch im Deutschlandradio Kultur (jetzt Deutschlandfunk Kultur), eine gewisse Begeisterung scheint da bei mir durch! Und jetzt gibt es tatsächlich Neues von den beiden, nach mehr als vier Jahren Sendepause. Unter dem Dach der Berliner Festspiele haben sie im wirklich farblosesten Bezirk Berlins das "Nationaltheater Reinickendorf" gegründet. Der Name allein verrät schon wieder ordentlich Größenwahn, am 1. Juli steht die erste Vorstellung von was auch immer an - und ich freue mich sehr, sehr, sehr darauf. Mehr an dieser Stelle!

Moby und seine Memoiren: Porcelain

Mobys Buch Porcelain
Richard Hall, der Welt besser bekannt als Moby, hat ein Buch geschrieben. Und das ist überraschend witzig, vor allem dann, wenn man weiß, wie spröde und ernst der New Yorker sonst so ist. Aber fangen wir von vorne an: Man muss Moby nicht mögen, kann seine Tracks kitschig und gefällig finden, aber ich kenne nicht viele Musiker, die so lustig ihr Leben und ihren Werdegang beschreiben. Moby war einmal ein kleiner Niemand und wenn man so liest, wie er langsam bekannter geworden ist und schließlich der ganzen Welt ein Begriff wurde, dann drängt sich der Gedanke auf, dass er das tatsächlich nicht wegen seiner Art oder wegen cleveren Netzwerkens oder wegen Geld oder weil er so gutaussehend ist, geschafft hat, sondern tatsächlich wegen seines Talents. Moby ist kein Großmaul, sondern schafft es sehr schön, diesen ziemlich unwahrscheinlichen Weg nachzuerzählen. Fast jedes Kapitel eine lustige Geschichte für sich, wirklich gut geschrieben (zumindest in der Originalausgabe, keine Ahnung, wie die Übersetzung ausgefallen ist). Was kommt alles vor? Diverse Begegnungen mit Menschen wie Jeff Buckley, Nina Hagen, David Bowie, Trent Raznor, Keith Flint, Madonna, etc. Andere würden diese Namen nutzen, um sich selbst noch größer zu machen. Moby scheint durch diese Begegnungen eher verunsichert. Frauen spielen eine Rolle, aber auch da geht vieles schief. Die Geschichte New Yorks von den späten 80ern bis heute bildet die sich ständig verändernde Kulisse. Und natürlich die elektronische Tanzmusik, die ja auch nicht unbedingt stillstand. Schönes Buch. Feiner Typ, der Moby.

Max Richters Sleep: Schläfchen mit Musik

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Wenn Menschen während eines Konzerts einschlafen, dann sorgt das eigentlich immer für Heiterkeit, nur vielleicht nicht bei der Begleitung, die dann schon mal dezent den Arm ausfährt, um den Schlafenden ins Hier und Jetzt zurückzuholen. Bei Max Richter ist das anders, der in Berlin lebende britische Komponist hat sein neues Werk ja "Sleep" genannt und meint es auch so: über acht CDs hinweg will er uns in den Schlaf wiegen und dann dazu den Soundtrack liefern. Live gibt es das Ganze auch, gerade hat er im Berliner Kraftwerk eine Nacht lang durchgespielt und über 400 Menschen lagen in der großen Halle dieses besonderen Ortes auf Feldbetten, hatten sich ihre eigenen Decken und Kissen mitgenommen, lauschten erst sehr konzentriert den ambienten Klassiktönen und fielen dann in mehr oder weniger tiefen Schlaf. Read and rave on nach dem Klick ...

Nightswimming - Schwimmen durch die Nacht

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Die Idee ist nicht ganz neu: Fotos von Clubs. Diesmal kommen sie von der italienischen Fotografin Giovanna Silva, die, und das ist dann doch neu, so gar nichts mit Clubs und Feierkultur und so zu tun hat, sondern aus der Architekturfotografie kommt. Für ihr Buch, das sie gemeinsam mit der Herausgeberin Chiara Carpenter zusammengestellt hat, ist sie vor allem in italienische Clubs und Diskotheken gegangen. Diskotheken? So hießen Clubs mal in den 60ern, 70ern, 80ern - von Architekten entworfene Tanztempel, nicht unbedingt besser und schöner als das, was wir heute unter dem Namen Club kennen, aber pompöser. Read and rave on nach dem Klick ...

Kneten mit Karlotta und Sven ...

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Wann habe ich das letzte Mal Knete in der Hand gehabt? Keine Ahnung, es wird irgendwann in den 90ern gewesen sein, als ich noch einmal das Kind in mir entdeckte und mit einem kleinen Rohr bewaffnet auf ahnungslose Menschen schoss. Beinahe gab’s dafür aufs Maul und dann wurde es auch schnell wieder langweilig.
Linda Jakobsen hat für Knete eine bessere Verwendung gefunden, sie modelliert daraus kleine Figuren. Und nennt sich deshalb auch nicht mehr Linda Jakobsen, sondern Karlotta Knetkowski. Gerade ist ihr Buch erschienen, Berlin Knetografie. Ein Fotobuch, es zeigt etliche dieser Knetfiguren, die Berliner Persönlichkeiten darstellen. Was das hier beim Technoarm zu suchen hat? Ist doch klar: Sven Marquardt und Dr. Motte sorgen für die Techno-Momente in diesem Buch. Motte stilgerecht vor der Siegessäule, Marquardt natürlich vor dem Berghain. Aber auch die anderen Figuren sind schön anzusehen. Mit dabei: Kinski, Schlingensief, Brecht, Juhnke, Bela B. ... und etliche andere. Knet on!
Karlotta Knetkowski: Berlin Knetografie. Mitteldeutscher Verlag.

Techno begann in Berlin, Metal auch

Logo Popkultur Berlin
Technoarm, der Name sagt es ja schon, befasst sich eher selten mit Heavy Metal, Rock und überhaupt. Warum sollte man sich auch groß mit solcher „Musik“ beschäftigen? (An dieser Stelle darf man sich gerne ein ironisch zwinkerndes Grinsegesicht vorstellen) Berlin aber hat ein neues Festival, es heißt „Pop-Kultur“, findet Ende August (26. - 28.) im Techno-Club Berghain statt und nicht nur der Ort allein verheißt Gutes. Sondern auch das erste Video, das die Pop-Kultur-Macher still und heimlich in die WILDE WEITE WELT entlassen haben. Nur so viel: Hauptfigur Gudrun hat es drauf! Angst. Metal. Techno kommst sicherlich auch noch.

Boiler Room ... ist 5 geworden


Das Internet, unendliche Weiten. Einer der einst ganz kleinen und jetzt ein bisschen größeren Mitspieler ist der Boiler Room. Wer den noch nicht kennt: DJs legen für ein paar handverlesene Freunde auf, das Ganze wird in die Welt gestreamt. Und dabei unter Umständen von ein paar hunderttausend Menschen gleichzeitig live verfolgt (oder später von Millionen nachgesehen). Der Boiler Room ist gerade fünf geworden und ein bisschen schräg ist das natürlich schon, dass ein Underground-Phänomen solche Zugriffszahlen hat und in so kurzer Zeit zum „international tastemaker“. Michail Stangl vom Boiler Room Berlin hat mir das alles gerade im Interview erklärt (wird am 9. April im Deutschlandradio Kultur ausgestrahlt) und ich bin jetzt noch ein bisschen mehr Fan als ohnehin schon. Ist nämlich alles toll: die unterschiedlichen Stile, die man dort mitbekommt, die Art und Weise, wie sich manche DJs (und Live Acts) inszenieren oder auch nicht, die manchmal wirklich albernen Tänzer - genau wie im Club. Clubkultur nicht gegen den Mainstream, sondern komplett am Mainstream vorbei. Mein Lieblingsset ist übrigens nach wie vor der Auftritt von Anklepants, ein obskurer Soundkünstler, der mit einer Penismaske auftritt und sich selbst mit dieser knappen Stunde auf die internationale Landkarte (oder so ähnlich) hievte.

Lieblingsvideo ...

Bringmann & Kopetzki bringen es, Mann!

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Neulich im Deutschlandradio-Kultur-Studio: Neben mir saß Bringmann, aus Kassel war Kopetzki zugeschaltet. Zusammen sind sie ja Bringmann & Kopetzki, seit 25 Jahren zeichnen sie gemeinsam Comics, die sich mit der Clubszene beschäftigen. Karikaturen, die um Techno, House, Electro kreisen. Legendär natürlich ihre Hauptfigur Hotze und seine verstrahlten Freunde, die Monat für Monat das Musikmagazin Groove verschönern. Und die Welt insgesamt ein bisschen erträglicher machen. Read and rave on nach dem Klick ...

Dein! Track! Im! Radio!

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Gerade feierte ich 333. Jubiläum mit meiner Sendung Electro Royale, die seit sechseinhalb Jahren bei ByteFM läuft und in Hamburg auch über UKW zu empfangen ist. Es gab drei Glückwunsch-Mails, was zwar von der Zahlenkombination ganz schön passt (3 zu 333), aber ansonsten nichts ist, worüber man groß redet. Trotzdem: Electro Royale hat jede Menge Fans (nur eben keine gratulierenden) und noch mehr Hörer. Und um nach 333 Ausgaben mal ein bisschen was zu verändern, dachte ich mir, ich öffne die Sendung ein wenig. Also: wer selbst Musik produziert, die zu Electro Royale passt, darf mir doch bitte einfach einen Link zu seinem Track schicken, aus den besten wähle ich jede Woche einen aus. „Einer für alle“ heißt sie übrigens, die neue Rubrik. Also: wer produziert und etwas Öffentlichkeit braucht, wer jemanden kennt, der produziert und Öffentlichkeit braucht, oder wer jemanden kennt, der jemanden kennt, der ... Ich glaube, das ist jetzt klar geworden, oder? Also: Entweder Mail an byte.fm. Oder hier übers Kontakt-Formular. Ich freu mich.

Ein japanisches Duo, bestehend aus drei Engländern

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Ein kleines Verwirrspiel, das Fujiya & Miyagi betreiten: Die Band besteht nicht aus zwei, sondern aus drei Musikern. Und aus Japan, wie man vielleicht denken könnte, kommen Fujiya & Miyagi auch nicht: Sie sind Engländer aus Brighton. Irgendwie passt es also, dass ihr neues Album „Artificial Sweeteners“ heißt: Künstlicher Süßstoff eben!
Die Songs darauf: sowohl elektronisch als auch krautrockig Songs. Auch auf ihrem fünften Album wird wieder deutlich, dass die Briten große Fans von Bands wie Can und Neu! sind, maschinengleich und eindringlich rattern die Songs vorbei, gleichzeitig hält David Best seine Hörer mit seiner coolen Stimme bei der Stange. Read and rave on nach dem Klick ...

Techno-Klassik: Alex Banks

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Ich weiß so gut wie nichts darüber, wie man ein Plattenlabel gründet und dann am Leben erhält. Woher auch? Aber wenn ich ein eigenes Label hätte, dann sollte es bitte schön so sein wie Monkeytown Records. Monkeytown ist das Label von Gernot Bronsert und Sebastian Szary, die die Welt als Modeselektor kennt. Das Berliner Duo macht nicht nur selbst Musik, die sich immer ein bisschen nach morgen anhört, sondern versammelt auf seinem Label Musiker, die der elektronischen Musik tatsächlich noch neue Facetten hinzufügen können.
Nehmen wir nur Alex Banks, ein bislang eher unbekannter Produzent aus Brighton: klassisch ausgebildet, kombiniert er vertrackte Bass- und Melodieläufe so, dass dabei hochdramatische und eindringliche Tracks entstehen. In einigen dieser Tracks arbeitet Banks mit einer Sängerin zusammen, die ordentlich Trip-Hop-Feeling ausstrahlt – Portishead 3.0 will ich das mal nennen. Aber der Rest dieser Platte geht in ganz andere, immer wieder ziemliche Haken schlagende Richtungen. Kein Wunder, dass Monkeytown den Mr. Banks länger an sich binden will.

Alex Banks – Illuminate (Monkeytown Records). Bei Noisey gibt es übrigens ein Video.

Lil Louis stellt in seiner House-Dokumentation die entscheidenden Fragen

Seit sieben Jahren sitzt Lil Louis, einer der Pioniere der House Music und Macher des genialen French-Kiss-Tracks, an seiner ultimativen House-Dokumentation. Und weil er alle kennt und alle ihn kennen, tauchen sie auch alle auf, von Theo Parrish bis Frankie Knuckles, von Larry Heard bis Marshall Jefferson. Und selbst David Guetta konnte ich im Trailer zum Film entdecken. Ach ja, den hätte er sich vielleicht auch schenken können. Vielleicht aber auch nicht. Im Trailer jedenfalls schon mal keine Antwort auf die Frage, welches denn die allererste House-Platte überhaupt war. Nur Theo Parrish weiß es. Aber darf es nicht erzählen. Feiner Trailer, hoffentlich kommt der ganze Film bald! Einen Titel hat er jedenfalls schon: The House That Chicago Built.

Besuch aus der Zukunft

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Man kann es ja nicht oft genug sagen: gut, dass es Jeff Mills gibt. Egal, was der Detroiter Techno-Pionier macht (und egal, ob man mit seiner Musik immer etwas anfangen kann), für mich wird das Leben durch ihn leichter. Wie das? Ich sage mir wirklich oft: wenn sich Jeff Mills für Science Fiction, für die Bücher, Filme und Theorien dahinter interessiert, dann kann das so falsch nicht sein, dass ich das auch mache. Und wenn er nach wie vor harte elektronische Musik - wir nennen es Techno - macht, dann ist das auch in Ordnung, wenn „everything techno“ mein Leben bestimmt. So blöd sich das anhört: Jeff Mills hat damit die Rolle eingenommen, die Moby mal für mich hatte (bevor er weltberühmt wurde). Moby hat mir das mit den Tieren beigebracht (dass man die nicht isst), Jeff Mills bringt mir immer noch das mit der Musik bei (dass man die nicht nur hört, sondern lebt). Read and rave on nach dem Klick ...

The Prodigy als, nun ja, halber Stummfilm

Als in den 90ern die ersten Sachen von The Prodigy rauskamen, hätte niemand, den ich kenne, damit gerechnet, welchen Einfluss und welchen durchschlagenden Erfolg die mal haben würden. Ich finde, die Tracks gehen immer noch, vor allem der überragende Firestarter. Und der ist jetzt wieder da, aber ganz anders: Mario Wienerroither aus Wien, der unter dem Pseudonym Erdgas Musik produziert, hat die Musikspur vom Firestarter-Video gelöscht und nachvertont. Geübt hatte er das zuvor schon bei Nirvana und Queen, aber hier ist’s perfekt.



Möcht ich sehn!

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Crowdfunding lebt ja vor allem von dem Gedanken „das möchte ich sehen, haben, hören ..." Und hier ist etwas, das ich gerne sehen (und hören) würde: Einen Film namens „The Confession of Money" mit der Filmmusik von (dem von mir sehr verehrten) Adnan Duric alias Filterwolf. Drehbuch stammt von Koto Kodama, er will das auch drehen, es gibt einen Trailer (s.u.), der zwar sehr simpel aussieht, aber mit der Mischung aus Muscle Cars, smarten Frauen und trashigen Dialogen einen Hauch von Tarrantino verspricht. Die Idee ist da, scheint also nur noch das Geld zu fehlen. Ach, Geld ... das findet sich sicherlich schnell.

Nur mal so: Sync-Button-Opfer ...

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Die Diskussion geht schon seit Ewigkeiten: neue Techniken, neu technologische Entwicklungen verdrängen oder ergänzen alte. In den USA streikte in den 40er-Jahren die Musikergewerkschaft und verbot ihren Mitgliedern, Platten aufzunehmen - angeblich, um die Musiker auf lange Sicht zu schützen. Das ging, so habe ich gerade im Zusammenhang mit Country-Musiker Spade Cooley gelesen, nach hinten los. Denn erst, als wieder Platten aufgenommen und hergestellt wurden, ging es so richtig los mit dem Aufstieg der Popmusik.
Was bei solchen Entwicklungen immer ein bisschen schade ist: Menschen, die eben noch als Vertreter der Zukunft gehandelt wurden, stehen auf einmal auf dem Abstellgleis. Allerdings nicht alle - gerade in der Black Music gibt es unglaubliche Beispiele für Musiker, die mit dem Blues angefangen haben und über R’n’B, Soul und Funk schließlich bei Disco landeten und dort auch noch den ein oder anderen Hit hatten - aber in der Mehrzahl eben schon. Schallplatten-DJs (ich weiß, doppelt gemoppelt, aber eben um den Unterschied zu Virtual-DJs oder Digital-DJs deutlich zu machen) sind für mich immer noch schön anzusehen und anzuhören. Aber sie hängen natürlich einer Technik von gestern an, egal, ob mir (und euch) das nun gefällt oder nicht. Having said that ... eigentlich wollte ich nur kurz was schreiben, um nebenstehendes Foto zu kommentieren.

Scooter is Always Hardcore!

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„Scooter packen aus!“, heißt es auf der Rückseite des neuen Scooter-Buchs „Always Hardcore“. Ich könnte jetzt mehrere Stunden über diese Band, ihre Musik und dieses von Max Dax (und Robert Defcon) verfasste Buch schreiben. Will ich aber gar nicht, denn leider ist alles genauso vorhersehbar und kontrolliert wie Scooter selbst. Viele Bilder, aber die meisten davon total langweilige Promofotos, auf denen man zwar sieht, dass Sänger H.P. und seine Anhängsel älter werden, mehr aber auch nicht. Read and rave on nach dem Klick ...

Früher war alles besser? Nun ja ...

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So, liebe Kinder, mal kurz aufgepasst! So war das früher: rein in den Club, T-Shirt aus und dann mit nacktem Oberkörper die Nacht durchgetanzt, so lange bis gut war. Zu sehr schneller und irgendwie auch harter Musik. Soulwax, vermutlich vor allem die beiden Brüder Dewaele (auch bekannt als 2ManyDJs) haben als gute Belgier dem Techno von damals - wir sprechen hier über die frühen 90er - ein sehr liebevolles Denkmal gesetzt. Eine Stunde (Belgian) Techno. Aber weil ja 2013 ist, wurde die Handbremse angezogen und alles auf lahme 115 bis 120 BPM runtergepitcht - Cherry Moon On Valium nennen sie das Ganze sehr passend. Es funktioniert auch erstaunlich gut - vielleicht aber auch nur deshalb, weil sie noch ein paar Raver von früher (konnte oder wollte ich nicht?) vor die Kamera gezerrt haben, damit die noch einmal tanzen wie damals. Zwei sehr schöne Stellen: So gegen 31:00 min tanzen drei Gabber-Typen sehr versöhnlich eine Art Techno-Polonaise. Und ein paar Minuten später sehen wir zwei Rave-Grazien, die stilecht die Wasserflaschen in ihren Händen halten, während sie abhonken. Ach ja, eins noch: ich Trottel habe doch früher wirklich gedacht, dass „Ramirez“ ein einzelner durchgeknallter Typ ist. Ist er aber gar nicht, aber das hat mit dem Video nichts zu tun.

This is Belgium Part Two: Cherry Moon On Valium from Radio Soulwax on Vimeo.

Alles nicht so einfach. Oder auch: es ist hart hier, bitch!

Ich finde das gut, dass gerade mal wieder etwas mehr über Sexismus und Selbstbestimmung im Music-Biz geredet wird. Denn dass das Thema auf dem Tisch liegt, ist ja nicht erst seit den Erkenntnissen von Female Pressure zur Situation weiblicher DJs und ihrem Perspectives-Festival klar. Jetzt gibt’s einen neuen Kommentar zur Sache von Lily Allen. Alles mit dabei: Brust-OP, Fettabsaugen, Twerk - und einen Hinweis darauf, mit welchen Kommentaren zu diesem Video die englische Sängerin rechnet: „Lily Allen has a baggy pussy“.

Als ich mich aufmachte, Dietmar Dath zu verstehen ...

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hatte ich einen schönen Abend. Das war gestern (also am 12.11.2013) , Poptheoretiker Dietmar Dath stellte mit der Kunsthistorikerin Swantje Karich im Berliner HAU ihr gemeinsames Buch „Lichtmächte“ vor. Buchvorstellung und Buch selbst waren bzw. sind zum Teil ganz schön schwerer Stoff, Dath liebt es, sich verschwurbelt in seine Ideen hineinzusteigern. Aber für genau solche Fälle gibt es ja den Technoarm: hier werden die wirklich Dinge erzählt. Also: was habe ich dank „Lichtmächte“ gelernt?
1. „Wikilleaks“ (der Film) ist Dreck.
2. Ich kenne jetzt den groben Inhalt des Schwarzenegger-Films „Last Action Hero“. Sehen muss man ihn nicht.
3. Bei allem, was ihr tut: passt auf, dass euch das Ergebnis eurer Arbeit niemand wegnimmt. Das gehört euch!
4. Man kann ja sowieso nichts ändern? Falsch! Alles ist in Bewegung und verändert sich sowieso. Wie, das können wir alle mitbestimmen.
5. Alleine kommt man damit aber nicht weit. Besser, man sucht sich Leute, die mit einem im selben Boot sitzen.
Wem das noch nicht genug ist: Entweder selbst „Lichtmächte“ lesen. Oder die etwas ausführlichere Version meines Versuchs, Dietmar Dath zu verstehen, im Deutschlandfunk hören. Oder lesen, was Brigitte Werneburg darüber in der taz schreibt - letzteres hat mich persönlich aber keinen Schritt weitergebracht.

Ben Clock, Technoarme und Big Band Boiler Sound

Diese Seite hier heißt ja Technoarm. Und das hat, für alle, die gerade zum ersten Mal vorbeischauen, tatsächlich etwas mit Techno zu tun. Also mit der Musik. Ursprünglich war die Idee, auf dieser Technoarm-Seite Technoarme abzubilden: also Menschen, die zu Techno tanzen und feiern und dabei den rechten oder auch den linken Arm so leicht lethargisch, leicht euphorisch in den Himmel strecken. Na ja, habe ich dann doch nicht umgesetzt. Aber jeder, der immer noch nicht weiß, was ein Technoarm sein soll, kann diverse davon im hier Video sehen. Aber nicht deshalb darf Berghain-Ikone Ben Clock mit seinem Boiler Room Set hier ran. Sondern weil irgendjemand ganz andere Musik unter die Bilder von seinem eigentlich coolen Auftritt gelegt hat. Schlecky Silberstein hat das Boiler-Room-Konzept für alle Nichtauskenner ganz gut beschrieben. Ich sage nur noch: Vorspulen auf Minute 4 und sich freuen.

Der Plattenladen um die Ecke ...

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Großartig, einfach nur cool! Also ich habe ja früher auch mit Lego gespielt. Und Sachen gebaut, die die Plastikstein-Fetischisten aus Dänemark nie und nimmer vorgesehen hatten. So futuristische Raumschiffe und so. Aber das, was flickr-Mitglied Ryan H. alias „eldeeem“ hier aus Lego gezaubert hat, ist natürlich noch mal eine ganz andere Nummer. Ein kleiner Plattenladen. Total genau, was die Details angeht. Und sogar den einen oder anderen Kunden glaubt man wiederzuerkennen. „eldeem“ - der Name hat natürlich auch was mit Lego zu tun: Lt. de Martinet (L D M, wenn man so will) ist ein kleiner Lego-Soldat. Aber zurück zum Plattenladen: Wo stehen noch mal die Techno-Klassiker? Und das Bass-Music-Fach? Ach da, danke!

Post aus Japan

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Ich stelle mir das so vor: Außerirdische sind schon vor einiger Zeit auf der Erde gelandet, haben sich umgeschaut und festgestellt, dass sie in Japan am wenigsten auffallen. Dann stellte sich das Problem mit dem Geldverdienen, man will ja schließlich essen und trinken und feiern und heizen und den ganzen Kram. Seitdem arbeiten sie vor allem im Parkhaus-Business. In Japan, wo man, bevor man sich ein Auto kauft, erst einmal einen Parkplatz nachweisen muss und gleichzeitig ein allgemeines Platzproblem herrscht, wahrscheinlich nicht die schlechteste Berufswahl. Ich selbst konnte im Land der aufgehenden Sonne weder das Autofahren ausprobieren noch das Parken. Aber wenn ich mal parke, dann definitiv beim „Techno Parking“. Wo sonst?

Alter Mann ganz groß

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Wer sich in den letzten Jahrzehnten ernsthaft für elektronische Musik interessiert hat, der dürfte an irgendeiner Stelle auf Gary Numan gestoßen sein. Der Mitfünziger gehört zu den Pionieren des Genres – und will es jetzt, mit seinem 20. Album, noch einmal wissen. „Splinter – Songs From A Broken Mind“ heißt sein neues Album und wenn ich das richtig einordne, dann ist das ein ordentlich vorbereitetes Comeback, das der in Los Angeles wohnende Londoner hier vorlegt: Read and rave on nach dem Klick ...

Meat is murder!

Extrawelt mit einem Video, das nicht von dieser Welt ist

extrawelt - BREEDLE (Official Video) from denial of service on Vimeo.

Wedding! Yeah!

Nein, nicht DIE Wedding (party), sondern DER Wedding. Ja, ja, ehemaliger Arbeiterbezirk und so. Roter Wedding marschiert und so. Seit Jahren heißt es: der Wedding kommt. Und jetzt, jetzt heißt es immer noch: der Wedding kommt. Aber wie das in Berlin manchmal so ist: das kann sehr schnell oder auch seeeeeehr langsam passieren. So wie beim Wedding. Immerhin: In der Grüntaler Straße, da, wo der Wedding ganz schön dolle Wedding ist, gibt es jetzt einen Laden, der sich auf Techno-Bücher spezialisiert hat. Davon gibt’s nicht soooo viele, aber die meisten von den nicht sooooo vielen finden sich da. Wie heißt das kleine, aber feine Geschäft noch mal? Read and rave on nach dem Klick ...

Andy Stott, Meister des Düsterhouse

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Nur mal so ganz kurz und nebenbei: Andy Stott aus Manchester darf niemals sterben! Dieser düstere Techno-House-Verschnitt hat es verdient, für jetzt und alle Zeiten auf meiner Anlage zu laufen. Vor allem natürlich sein kleines Meisterwerk „Luxury Problems“ - dieses Album mit der Turmspringerin drauf. Aber auch sein Remix von Trickys „Valentine“, der jetzt gerade erschienen ist, darf meinetwegen für immer bleiben. Nur eins finde ich echt blöd: Dass die T-Shirts mit der Turmspringerin drauf nicht mehr zu bekommen sind. Andy, falls Du das liest: „M“, wenn sie groß ausfallen, lieber „L“ wenn klein. Danke.

Mysteriös! Jeff Mills' Cube!

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Der schönste Tag in meinem Leben war doch kein Donnerstag, sondern ein Freitag. Heute. Eben. Also jetzt gerade. Es klingelte an der Tür, hochgestürmt kommt ein Kurier, eine Art Techno-Götterbote. In seiner Hand hält er einen kleinen schwarzen Karton. Post für mich! In dem Karton: eine kleine schwarze Box aus glänzendem Kunststoff. In der Box: ein matter Würfel aus Gummi. Absender: Jeff Mills! Read and rave on nach dem Klick ...

Deutscher Punk, deutscher New Wave, Neue Deutsche Welle

Ich lese mal wieder. Es geht um Deutschen Punk und die Neue Deutsche Welle, Ende der 70er, Anfang der 80er. „Als die Welt noch unterging“ von Frank Apunkt Schneider. Cooles Buch, weil schlau, aber nicht zu akademisch, sondern selbst ein bisschen so, wie das damals war (in Ansätzen selbst noch bei den kommerziellen Ausläufern, die trotzdem dafür gesorgt haben, dass NDW zum Schimpfwort wurde - ihr Schweine wisst genau, wen von euch ich meine!). Also: Weniger Teipel, mehr Anarchie! Jedenfalls wird in diesem Buch auch kurz eine Dokumentation des Bayerischen Rundfunks namens „Dreiklangsdimensionen“ erwähnt. Der Plan, Andreas Dorau, Palais Schaumburg waren dabei. Ich kann mich erinnern, wie ich das unbedingt sehen wollte und auch gesehen habe. Aber nur einen oder doch beide Teile? Und erinnere ich mich korrekt, dass auch DAF da auftauchten? Wie dem auch sein: Wollte ich mir die Doku doch gerne noch einmal ansehen, aber alles, was ich finden konnte, ist dieser Ausschnitt von Lorenz Lorenz. Sagt mir gar nichts mehr. Kann mich auch nicht mehr dran erinnern. Aber ist sehenswert. Und viel von dem drinne, was ich damals am deutschen Punk und New Wave gut fand und bis heute gut finde.

Die Bar 25 ist wieder da. Und sie ist ein Zombie.

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Manchmal, wenn ich wieder mal an die Bücher denke, die ich eigentlich schreiben wollte, rede ich mir ein: „Du bist eben ein Autor, der nicht schreibt! Die muss es auch geben!“ Leider gibt es sie viel zu wenig. Oder umgedreht: Es gibt zu viele, die gar nicht schreiben können, es aber trotzdem tun. Bei Ju Innerhofer, die gerade ihr Buch „Die Bar“ abgeliefert hat, ist es so: Sie war auf der Journalistenschule und sie hat einen Doktor der Medizin. Aber wenn sie als Ärztin genauso viel (oder wenig) kann wie als Autorin, dann muss man unter allen Umständen verhindern, dass sie mit lebenden Menschen arbeiten darf. Read and rave on nach dem Klick ...

Electro-Track of the Day

Alufolie spielt Daft Punk

Klar wollen die Kids das ...

The Kids want Electro Zeugnisrave

Party am Abgrund, Drogen und Techno

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Bettina Uzler hat ein Buch geschrieben: „Party am Abgrund“. Den Titel hat sich bestimmt der Verlag ausgedacht. Er trifft es nämlich nicht so richtig. Bettina Uzler schildert, wie sie ein paar Jahre ihres Lebens verbracht hat, mit Drogen und mit Techno. Und einigen Abenteuern! Ist schon eine ganze Weile her, muss irgendwann um 2000 passiert sein. Sie hat in besetzten Häusern in Berlin gelebt, kann oder konnte offenbar nicht besonders gut mit den Eltern, vor allem aber zog sie in Italien, Spanien und Tschechien mit der Freetekno-Bewegung von Teknival zu Teknival. Und diese Szene, nicht unbedingt die Drogenexzesse, sind das spannende an diesem Buch. Obwohl natürlich beides zusammenhängt. Read and rave on nach dem Klick ...

Tanz der Woche

Fettes Brot machen einen auf D.A.F.

K.I.Z. sind Adolf Hitler

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Die dürfen das, die sind K.I.Z.: „Ich bin Adolf Hitler“ heißt ein neuer Track auf ihrem neuen Mixtape, zu dem es auch ein neues Video gibt. Darin zu sehen: Oliver Polak (der darf das auch, der ist Jude) als ein nach 70 Jahren Winterschlaf aufgewachter Adolf Hitler, der mit seiner neuen Heimat Kreuzberg nicht so richtig klar kommt. Hitler geht immer, das weiß nicht nur der „Der Spiegel“, der im Video sein Fett weg kriegt. Man kann es vermutlich auch anders sehen, ich aber ich habe sehr gelacht, auch über die kleinen Dinge wie zum Beispiel ein Frei.Wild-Poster an der Wand von Polak/Hitler, über seine Pornobildchen und sein Hitler-Bärtchen, über sein Unterhemd und vor allem über das Ende des Videos. Hier jedenfalls kann man es sich ansehen.

Ein halbes Jahrhunder: Jeff Mills wird 50!

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So, jetzt ist es also so weit: Jeff Mills, Zauberer in Sachen Techno aus Detroit, Welt- und Weltall- Bürger, Science- Fiction- Begeisterter und was ich so mitbekommen habe: sympathischer Typ, wird 50. Kann man sich ja noch mal ein paar Gedanken über ihn und die „Jugendbewegung“ Techno machen. Aber wo fängt man da am besten an? Vielleicht beim 18. Juni 1963. Read and rave on nach dem Klick ...

Depeche Mode, Teppichmode und Delta Machine

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München, Stuttgart, Frankfurt und auch Berlin haben es erst einmal hinter sich, jetzt kommen Leipzig, Hamburg und Düsseldorf dran: Depeche Mode ist auf Tour, ausverkaufte Stadien sind die Regel. Die Delta-Machine-Tour der Band, die vor über drei Jahrzehnten im englischen Basildon zusammenfand, mobilisiert die Fans – ein Blick auf Facebook, Twitter und Co. genügt, um das festzustellen. Einziges Problem: So richtig nah kommt den Musikern in den riesigen Arenen natürlich nicht. Eine Ausstellung in Berlin versucht es gar nicht erst und bekommt das trotzdem ganz gut hin. Read and rave on nach dem Klick ...

Tanz der Woche

Tanz der Woche

Tage wie dieser ...

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Ich muss mal kurz mit dem Tag abrechnen: Das ist echt unfair, dass einem früher 24 Stunden sehr, sehr lang vorkommen konnten, das mittlerweile aber nicht mehr tun. 24 Stunden? Ha, da lacht der Vielbeschäftigte und sagt, dass er locker auch 48 Stunden ausfüllen könnte. Wirklich? Ja, wirklich. Ob das alles sinnvoll ist, was man so tut, ist ja eine ganz andere Frage.
War vielleicht auch nicht so hilfreich, dass gerade mal wieder diese Geschichte mit den Menschen, die nur vier Stunden (war das jetzt am Tag oder in der Woche?) arbeiten und damit genug Geld verdienen. Read and rave on nach dem Klick ...

Aphex Twin. Yeah!

Flower
Gibt es eigentlich noch Menschen, die sich ganz und gar freiwillig eine Aphex-Twin-CD in den Player legen und sie am Stück durchhören. Also wirklich ganz und gar freiwillig, ohne beruflichen Zwang, ohne „damit man mitreden kann“, ohne „muss man mal wieder hören“? Einen kenne ich auf jeden Fall. Er freut sich gerade sehr, während er diese dürftigen, nicht besonders geistreichen Worte hier schreibt.

Nachtrag: Man glaubt es nicht, aber in meiner Euphorie habe ich es geschafft, zwei von drei Mal das für diesen Post nicht ganz unwichtige Wörtchen „Aphex“ falsch zu schreiben. Sollte jetzt aber korrigiert sein :-)

Tanz der Woche

Daft Punk - Random Access Memories - Der Review!

Flower
Da ist es also, das neue Daft-Punk-Album. Ganz schön viel Wind bei Facebook & Co! Und ziemlich schnell dann auch die ersten Urteile: Nicht gut, irgendwie lahm, langweilig, enttäuschend. Außer natürlich dieser eine Track namens .... (bitte an dieser Stelle beliebigen Namen eintragen. Da wurden etliche genannt), der sei nämlich doch sehr gut! Als dann heute, zwei Tage vor der offiziellen Veröffentlichung, der Stream von der Plattenfirma ankam, machte ich mich auf Grausiges gefasst. Und wurde komplett überrascht. Daft Punk? Da steh ich drauf, nach wie vor. Warum? Na darum:
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Tanz der Woche

Techno auf der Straße #7

We Are Family Poster
Return of the oh so famous Rubrik „Techno auf der Straße“. Ist ja schon ein ganzes Weilchen her. Und so richtig fleißig war ich da offenbar auch nicht, wenn wir jetzt erst bei Nr. 7 sind. Aber da hier beim Technoarm, wo ich ja Chef und gesamtes Personal in einer Person bin, das Lustprinzip reagiert und nicht die Zwangsversteigerung, mache ich es grad so, wie es mir gefällt. Und da gefällt mir jetzt eben in der Kastanienallee in Berlin-Mitte entdecktes Plakat: Hotze (der bemitleidenswerte, von Bringmann und Kopetzki erfundene und gezeichnete Partygänger) und die Wilde Renate (ein Club, der so heißt, darf gar nicht näher erklärt werden - so wird der Mythos bei allen, die noch nie da waren, immer größer!) dachten sich da, sie versuchen es mal miteinander. Und so soll es ja auch sein. Also: Party am 23. Mai 2013: vermutlich gut, weil auch mit Lesung. Plakat: gut. Kastanienallee: war schon mal besser (aber auch schon mal schlechter). Meine Laune: auch gut. Techno auf der Straße? Sehr gut!

Tanz der Woche

The Return of Electroclash!

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Musikjournalisten lieben Schubladen – und Musiker, wenn es denn nicht um sie selbst geht, ja eigentlich auch. Kein Wunder also, dass ständig neue Genres mit möglichst griffigen Namen erfunden werden. Electroclash war so ein Modebegriff, dahinter verbarg sich elektronische Musik, in der Gitarren und New Wave auf moderne Produktionsmöglichkeiten trafen. Punk plus elektronische Tanzmusik, wenn man so will. Zufall oder nicht: Gleich drei Protagonisten der 10, 15 Jahre alten Bewegung haben jetzt neue Alben veröffentlicht. Die Französin Caroline Hervé alias Miss Kittin ist wohl die bekannteste. Read and rave on nach dem Klick ...

Dem Hype ein Schnippchen geschlagen!

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Vielleicht hat es sich schon rumgesprochen: Ich bin großer Fan von Vegard Vinge und seinem Extremtheater. Und jetzt gab es endlich Neues von ihm und seiner Mitstreiterin Ida Müller (ein Mensch namens Trond Reinholdtsen mischt auch mit, ich glaube, er sorgt für Geräusche und Musik). Große Verwirrung jedenfalls bei der Premiere ihres neuen Stücks, wie gehabt im Prater der Berliner Volksbühne angesetzt. „Das 12-Spartenhaus“ heißt das Ganze. Und was soll ich sagen? Grande Enttäuschung bei dieser Premiere. Dreieinhalb Stunden durften wir im Foyer ausharren und wurden dann nach Hause geschickt, ohne dass sich die Türen zu Zuschauerraum und Bühne geöffnet hätten. Schlauer (also in Sachen „Was ist eigentlich ein 12-Spartenhaus?“) war danach auch keiner. Read and rave on nach dem Klick ...

DJ Koze hat Angst, Amygdala sei Dank!

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Das Leben ist schön und die Menschen unterschiedlich. Nicht alle interessieren sich für die gleichen Sachen, nicht alle reden überhaupt über die gleichen Sache. Hier beim Technoarm würde ich jetzt zum Beispiel schreiben: „Lasst uns über DJ Koze reden.“ Und die meisten wüssten wohl, wer dieser Koze ist und was er so gemacht hat und dass sein Name nichts zum Lachen ist. Beim Deutschlandradio, wo ich ja auch gerne mal meine Zeit verbringe, ist das etwas anders: Da muss man - Achtung, Radiosprech! - den Hörer abholen. Und deshalb ist da ein Text wie der folgende über DJ Koze entstanden: Read and rave on nach dem Klick ...

Platten machen doch glücklich ...

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Weil’s gerade passt: Ein paar Worte zu einer Selbst- verständlichkeit, die sich trotzdem besonders anfühlt. Seit langem mal wieder war ich Platten kaufen. Schallplatten. Also die aus Vinyl. Keine Alben, die man sich noch als „Sammlerstücke“ oder „kommende Raritäten“ schön reden kann, sondern das richtige Zeug: 12-inches, gerne auch Maxis genannt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich sie nur ein paar Mal auflegen werde, vor allem bei mir zu Hause, vielleicht, wenn es sich ergibt, sogar im Club. Und dann werden sie zu den anderen zigtausend Scheiben gestellt, die meine Wohnung kleiner erscheinen lassen, als sie eigentlich ist, und niemals wieder rausgeholt. Gekostet hat mich der Spaß 70 Euro und 25 Cent für sieben Platten und exakt sieben Tracks, die mich wirklich interessieren, der Rest sind eher typische B-Seiten bzw. A-Seiten, die ihr Versprechen nicht halten. Read and rave on nach dem Klick ...

Mit dem Techno-Wikinger ist nicht zu spaßen

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Um es kurz zu machen: Ich hatte mich hier beim Technoarm ja auch schon mal (wie eine Milliarde andere) mit dem Techno-Wikinger oder auch „techno viking“ beschäftigt. Ihr wisst schon, der muskulöse und unbesiegbar scheinende Mann, der vor über einem Jahrzehnt auf der Fuck Parade in Berlin beim Tanzen und Laufen und Posen gefilmt und Jahre später durch diesen Film zum Internet-Star wurde. Zum unfreiwilligen Star, muss man da wohl schreiben. Denn der Techno-Wikinger hat den Filmer, einen Künstler namens Matthias Fritsch, verklagt. Das Ganze wurde vor einem Berliner Gericht verhandelt und ist jetzt, wo ich das schreibe, noch nicht endgültig geklärt. Klar ist nur: der Techno-Wikinger versteht keinen Spaß, wenn es um diesen Film geht, der so unglaublich vielen Menschen unglaublich viel Spaß brachte. Read and rave on nach dem Klick ...

Mokke versteckt sich nicht mehr

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Tomoki Ikeda alias Mokke ist DJ, Produzent und musikalisches Multitalent. Vor allem aber ist Mokke Japaner und dementsprechend höflich und bescheiden. Seine zweite Heimat Berlin hat aber auch Spuren hinterlassen. Allerdings brauchte Mokke mehr als zehn Jahre, um sich mit dem inoffiziellen Motto dieser manchmal harten Stadt anzufreunden: „Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr“. Read and rave on nach dem Klick ...

Jeff Mills zaubert ein Buch

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Über 300 Seiten dick und exakt so groß wie eine Schallplatte. Ein Buch, mit dem der Technopionier Jeff Mills aus Detroit das 20. Jubiläum seines Plattenlabels feiert: „Sequence – A Retrospective of Axis“ heißt das Werk, das vor allem aus Fotos besteht – und einem kreditkartengroßen USB-Stick. Da findet sich dann Musik aus den letzten 20 Jahren, Musik, die Jeff Mills produziert hat. Sequence, die Geschichte seines Plattenlabels Axis in Bildern und Musik. Read and rave on nach dem Klick ...

Der tanzende Plastikbecher

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Das da auf dem Foto sind C2C, vier Franzosen, die auf ihren CD-Spielern scratchen und auf ihren Effektgeräten effekten (oder wie auch immer man das nennen soll) und insgesamt eine ganz schöne Mischung aus Electro, Hip Hop, Disco und dem ganzen anderen Scheiß hinbekommen. Gerade eben (Mittwochabend) haben sie im holländischen Groningen einen von zehn EBBA gewonnen (EBBA heißt European Border Breakers Awards und ist für Bands, die die Grenzen ihres Heimatlandes überschreiten und auch außerhalb bekannt werden). Ich war bei der Preisverleihung in Groningen, die von der englischen Fernsehfratze Jools Holland moderiert wurde, dabei. Und habe beim Auftritt von C2C die Videokamera angehabt. Aber nicht die Band, sondern die Plastikbecher auf der Bar haben mich interessiert. Read and rave on nach dem Klick ...

Der DJ von heute - Künstler oder Dienstleister?

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Der Diskjockey als Beruf - seit mindestens 80 Jahren gibt es Leute, die ihr Geld mit dem Musikauflegen verdienen! Mancher Jugendliche glaubt, DJ sei ein Traumjob, aber das heißt noch lange nicht, dass der Discjockey hundertprozentig gesellschaftlich akzeptiert ist. Und das weiß ich aus eigener Erfahrung. DJ, so will es nämlich das Klischee, ist ein netter Nebenberuf für vor allem männliche junge Nichtsnutze, die noch nicht wissen, was sie aus ihrem Leben machen sollen. Schön, wenn der ein oder andere dabei zum Großverdiener wird. Aber das macht es ja noch nicht zur Kunst. Read and rave on nach dem Klick ...

Berlin zum Nachlesenhören

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Zwei Weltkriege, verschiedenste politische Systeme, Kaiser und Führer, West und Ost, Teilung und Mauerfall – so lässt sich das 20. Jahrhundert Berlins zusammenfassen. Oder auch so: Dada und Cabaret, Swing und Jazz, Scherben und Neubauten, Punk und Techno! Es brauchte einen Franzosen, um die Geschichte der Musiker und Songs der Stadt aufzuschreiben. Read and rave on nach dem Klick ...

250. Sendung von Electro Royale !!!

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Natürlich hätte ich mir hier als schmückendes Bild auch eine Geburtstagstorte hinpacken können. Oder ein spektakuläres Feuerwerk. Aber nach fast fünf Jahren Electro Royale und vor der anstehenden 250. Sendung (250??? Krass!!!) gefällt es mir, einen imposanten blauen Planeten an meiner Seite zu wissen. Gerne darf spekuliert werden, was ich damit nun aussagen will: Electro Royale, einsam und mächtig? Der Moderator blau und kugelrund? Die elektronische Musik als niemals müde werdendes Zeichen der Moderne? Vielleicht finde ich Bilder von blauen Planeten ja auch einfach nur schön. Aber über fast fünf Jahre Electro Royale gibt es natürlich doch einiges zu sagen: Read and rave on nach dem Klick ...

Manga-Style!


Insgeheim wollen wir doch alle wie Charaktere aus einem Manga-Comic oder einem Anime-Film aussehen. Oder? Anastasiya Shpagina, ein Mädchen - oder ist man mit 19, oder wie alt sie jetzt ist, schon Frau? - aus der Ukraine hat sich ihren Traum erfüllt: Sie sieht sich selbst als eine Art Blumen-Fee und kann ihre Augen (und den Rest) so anmalen, dass sie zur Comicfigur wird. Reicht ihr aber angeblich noch nicht: Sie will sich jetzt auch noch operieren lassen. Vielleicht ist ihr das Schminken zu aufwändig?

In den 70ern ...


... war es so was von egal, wie man aussah. Selbst als Musiker, der den Pop-Olymp erklimmen bzw. seine Fans mit einer gehörigen Portion Schleim verzaubern wollte.
P.S.: Ich weiß nichts über den Song „Tornero“, nichts über die italienische Band „I Santo California“. Aber muss ich ja auch nicht, um sie beides zu finden: Schrill und schräg. Wer ohne I Santo California nicht mehr sein will: Go Youtube, Baby!

Ein Techno-Hühnchen für die Welt

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Als Vegetarier esse ich vielleicht mal ein Ei, aber ganz sicher kein Hühnchen. Auch nicht „Hühnchen Pollo“. Wer ist „Hühnchen Pollo“? Ein Plastikhuhn, das sich irgendwie im Umfeld von Produzent und DJ Richie Hawtin, der hier ja auch schon mal Thema war, bewegt. Vor wenigen Wochen noch eine ganz und gar unbekannte Facebook-Figur, mittlerweile schon mit fast tausend Menschen befreundet. „Hühnchen Pollo“ kommt in der Welt rum, wird bei allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten fotografiert, macht sich dabei gerne an junge hübsche Mädchen ran, dreht sich auf Plattentellern und wird von allen möglichen Typen in den Mund gennommen. Alles streng platonisch, natürlich. „Hühnchen Pollo“ sieht fast genauso aus wie das Hühnchen hier an der Seite in den Armen von Flat Eric. Aber nur fast: „Hühnchen Pollo“ hat einen schwarzen Punkt auf dem Bauch und einen roten, nicht braunen Schnabel wie meins. Außerdem stammt „Hühnchen Pollo“ mit Sicherheit nicht aus einem Scherzartikel-Laden in Berlin-Schöneberg, oder? Mal sehen, wie groß „Hühnchen Pollo“ noch wird. Würde mich nicht wundern, wenn demnächst der entsprechende Track auf m_nus oder plus 8 rauskommt.

Das Techno-Duo Drexciya und seine Unterwasser-Utopien

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Dass Musik, die sich mit dem Meer auseinandersetzt, nicht immer mit Sehnsucht, Seemännern und Romantik zu tun haben muss, sollte klar sein. Wenn nicht, dann muss man sich nur einmal die Musik des mysteriösen Duos Drexciya aus Detroit, das von 1989 bis 2002 existierte und in Techno-Electro-Kreisen noch heute legendären Ruf besitzt, anhören. Die instrumentalen Stücke von Drexciya tragen Titel wie Lost Vessel – verlorenes Schiff, Neptuns Höhle oder auch: Song of the Green Whale. Drexciya kamen aus Detroit und haben sich in bester Techno-Manier vor der Öffentlichkeit versteckt: Interviews, wenn überhaupt, dann nur mit Maske, zu den Platten kaum Informationen, lange Zeit war nicht klar, wer überhaupt hinter Drexciya steckte. Read and rave on nach dem Klick ...

Deadmau5 alles andere als eine tote Maus

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Vielleicht doch kein Zufall, dass ich Deadmau5, diese verkleidete Kunstfigur, hinter der der kanadische Produzent Joel Zimmerman steckt, irgendwie besser finde als David Guetta, auch wenn sie ähnliche Felder beackern und zumindest live ähnlich viel Publikum anziehen. Deadmau5 ist nämlich, trotzdem oder weil er seinen Kopf in eine Mausmaske steckt, ein interessanter Typ mit, jetzt kommt’s, eigenem Kopf. Und ehrlich scheint er auch zu sein, anders ist nicht zu erklären, dass er das ganze Mysterium, dass andere Stars der Electronic Dance Music (EDM) um sich herum aufbauen, mit einem kurzen Text komplett einreißt. Read and rave on nach dem Klick ...

In eigener Sache

Mist, habe ich doch die ganze Zeit gedacht, ich lege am Samstag in der Heidestraße auf. Aber nein, schon jetzt, am Freitag (15. Juni) bin ich dran. Zusammen mit Gesine Kühne - Traum-DJ-Duo, sage ich mal, und hoffentlich Wiederholung glorreicher zurückliegender Gigs. Der Laden hat keinen Namen, aber die Party: Heideglühen. Adresse? Mehr Infos? Nach dem Klick! Read and rave on nach dem Klick ...

Das Waffenarsenal des Produzenten

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Die kanadische Musikerin Grimes kommt am Freitag ins Berliner Berghain. Nicht nur sie hat erkannt, was aus der Verbindung von Technik und Stimme Großartiges entstehen kann!
Manchmal braucht es ein kleines Genie, das einem Augen und Ohren öffnet. Eines wie Grimes. Hinter diesem Namen versteckt sich die 24-jährige kanadische Musikerin Claire Boucher. Grimes kann in ihrer Musik mühelos den Schalter zwischen Pop und Dance und Electro umlegen. Und wenn sie das tut, dann fällt es einem plötzlich auf: wie selbstverständlich mittlerweile überall in der Musik an der Stimme manipuliert und herumgedoktort wird! In Hip-Hop- und R’n’B-Produktionen, bei Madonna, Lady Gaga, Daft Punk und all den anderen: Effekte auf den Vocals, wo man auch hinhört! Eine „normale“, unbearbeitete Stimme inzwischen eher die Ausnahme als die Regel. Read and rave on nach dem Klick ...

Haiku im April

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Jetzt, wo der April schon fast vorbei ist, kommt doch noch der bislang zurückgehaltene Monats-Haiku vorbeigerauscht. Ich hätte es wohl nicht mehr hinbekommen, aber ein ausgesprochener Japan- und Lebenskenner hat den Job für mich übernommen. Nur noch mal zur Erklärung: Fünf Silben, sieben Silben, fünf Silben, das ist das richtige Haiku-Versmaß, damit glauben die Japaner alles ausdrücken zu können. Mensch, dass ich das noch mal erleben darf: Wirklich der erste Gast-Haiku beim Technoarm. Read and rave on nach dem Klick ...

Der Klang der Familie

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Was der Planet hier rechts zu suchen hat? DER Planet eigentlich nichts, aber ein Planet schon: So hieß nämlich vor gut 20 Jahren einer der spannendsten Clubs, die Berlin zu bieten hatte. Ja, ein Techno-Club. Er spielt eine kleine Rolle im Buch „Der Klang der Familie“, das Svent VT und Felix Denk gerade veröffentlicht haben: Berlin, Techno und die Wende, heißt es im Untertitel. Die Geschichte der elektronischen Tanzmusik nicht nur in Deutschland. Und fast alle kommen sie zu Wort, die damals ein Wörtchen mitzureden hatten. Dr. Motte, Westbam, Tanith, Paul van Dyk, Mijk van Dijk, Rok, Jauche, Wolle XDP und viele viele andere. Read and rave on nach dem Klick ...

Deichkind-Konzerkritik in einem Satz:

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Überwältigend, wie immer.

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Music For Those Who Know!

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Woher nur? Woher, woher, woher? Seit einigen Tagen werde ich immer wieder seltsam angeschaut. Ich laufe nämlich mit meinem alten Walkman herum. Damals der beste, den Sony so herstellte (kostete um die 300 Mark), heute nur noch ein seltsames Relikt. Aber es hat einen Grund, warum ich einen auf Tape-Connoisseur mache: Ich höre mir alte Cassetten an, auf denen sich mitgeschnittene Techno-Radio-Shows von Anfang der 90er finden. Auf einem dieser Tapes stieß ich mal wieder auf den Satz „Music for those who know“, den ich mir, Ironie der Walkman-Geschichte, auf die Rückseite meines iPods eingravieren ließ. Ein Zitat, das noch weiter geht: „Music for those who know. Punishment for those who don’t.“ Aber woher stammt es nur? Jeff Mills? Underground Resistance? Mad Mike Banks? Ich würde sagen, es stammt von Jeff Mills. Aber ich weiß nicht, von welcher Platte und stehe ein wenig hilflos da. Da hilft nur, in die Runde zu fragen: Wer kennt es, wer kann helfen?

Henry Rollins vs. Techno-Wikinger

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Das muss hier im Steno-Stil dokumentiert werden, Zeit ist schließlich knapp: Durch Zufall auf Video gestoßen, Henry Rollins vs. Techno Viking. Fälschlicherweise gedacht, beide wären schon mal Thema beim Technoarm gewesen. Beim einen, Henry Rollins, stimmt es. Beim legendären Techno-Wikinger aber nicht.. Dann fiel mir wieder ein: Stimmt, ich wollte ja eigentlich noch mal ausdauernder recherchieren, was der Techno Viking jetzt mach. Aber, siehe oben, Zeit ist knapp. Also besser jetzt als nie: Henry Rollins vs. Techno Viking im Video (Anmerkung: Das Video ist offenbar gelöscht worden. Es bleibt also eine schöne Erinnerung). Und auch wenn Rollins keine schönen Sachen über „Electronic Dance Music“ sagt, bleibt er trotzdem einer meiner Helden. Read and rave on nach dem Klick ...

In der Zeitfalle!

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Was passiert eigentlich, wenn Millionen Jahre alter Sandstein als Fotopapier benutzt, ein altes Science-Fiction-Motive auf die raue Oberfläche projiziert und dann das ganze auch noch reliefartig bearbeitet wird? Dann passiert Kunst. Und es vermischen sich mindestens vier verschiedene Zeitebenen, so dass man ohne weiteres von einer Zeitfalle sprechen kann. Time Trap nennt es Thomas Lucker, so heißt seine Ausstellung und so heißt auch eins der markantesten Bilder/Reliefs/Skulpturen. Read and rave on nach dem Klick ...

Haiku im Februar

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Habe gerade noch mal einen gesamten Zombie-Roman in Haiku-Form gelesen (Zombie Haiku von Ryan Mecum). Genau, immer wieder diese fünf Silben, sieben Silben, fünf Silben, die sich die Japaner gewählt haben, um mehr oder weniger sinnvolle Geschichten zu erzählen, über die man mehr oder weniger nachdenken kann. So eine Zombie-Haiku-Gewalttour kann natürlich nicht ohne Folgen bleiben! Read and rave on nach dem Klick ...

Als aus deutschem Punk die Neue Welle wurde

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Neue Deutsche Welle ... ein Begriff, über den man sich gut streiten kann - auch heute noch, mehr als 32 Jahre nachdem ihn der Plattenlabelbetreiber Burkhard Seiler alias Der Zensor das erst Mal benutzte. So unterschiedlich die Musik, die darunter zusammengenfasst wird! So gegensätzlich der Anfang und das Ende dieser Liason aus deutscher Sprache und zuerst punkigen, dann poppigen und schlagerhaften Sounds! So griffig und so schwammig zugleich! Read and rave on nach dem Klick ...

Henry Rollins - Punk-Ikone und Endlosredner

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Er redet und redet und redet, der Blick auf die Uhr am Ende verrät: Fast drei Stunden lang. Ohne Pause, nicht einmal einen Schluck Wasser gönnt er sich. Und nur ein einziges Mal liest er von einem Zettel ab, als er all die Dinge aufzählt, die man in Indien nicht mit ins Flugzeug nehmen darf. Henry Rollins, früher einmal Sänger bei der legendären Hardcore-Band Black Flag (und weil wir hier beim Technoarm sind, muss ich das vielleicht noch mal deutlich sagen: Hardcore wie in Punk, nicht Hardcore wie in Techno), Gründer der Rollins Band, Schauspieler, Autor. Henry Rollins wird in zwei Wochen 51 Jahre alt und hat noch immer - oder jetzt gerade - so unglaublich viel zu sagen. Deshalb redet er auch sehr schnell, immer, nicht nur bei diesem Auftritt im Berliner Huxley’s. Read and rave on nach dem Klick ...

Als ich einmal der bekannteste Tätowierer Österreichs war

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Zum Glück habe ich dieses Foto gefunden. Das da auf der rechten Seite. Aufgenommen hat es Rob Kern, der die mitunter ziemlich unterhaltsame Seite „From Out Of Nowhere“ am Laufen hält. Aber es soll hier nicht um Rob gehen, sondern um Katzen, die Frau auf dem Foto. Nicht schwer zu erraten, warum sich Katzen, die als lebendes Gesamtkunstwerk herumläuft, so genannt hat. Aber wie kam es, dass sie mich einmal einen Abend lang für einen Tätowier-Kollegen aus Österreich hielt? Bzw. sogar für den besten Tätowierer Österreichs? Read and rave on nach dem Klick ...

Ein neuer Star-Wars-Film!

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Eigentlich müssten die folgenden Sätze mit „Möge die Macht mit dir sein!“ anfangen. Aber, hey, das ist ja ein total abgelutschter Satz! Also fangen wir einfach so an: Schön, womit manche Menschen so ihre Zeit verbringen. Casey Pugh zum Beispiel. Er hat einen neuen Star-Wars-Film veröffentlicht. Die Geschichte kennt man allerdings, es ist die vom allerersten Krieg-der-Sterne-Film aus dem Jahr 1977. Nur haben hier hunderte von unterschiedlichen Amateur-Filmern jeweils 15 Sekunden des Original-Movies nachgedreht. Zum Teil sehr lustig, zum Teil sehr amateurhaft, mit Kindern, Tieren, als Zeichentrick oder mit Lego-Figuren. Und obwohl (oder vielleicht gerade weil) sehr dilettantisch, sind das alles andere als verschwendete zwei Stunden, die man mit dem Ganzen verbringen kann. Auch die kleinen Technomomente, wenn zum Beispiel Sturmtruppen-Soldaten auf einmal anfangen zu tanzen. Read and rave on nach dem Klick ...

Haiku im Januar

Das schwierigste an den Haikus, diesen nach japanischem Versmaß geschriebenen kleinen Gedichten, die hier jeden Monat stehen, sind mittlerweile nicht mehr die Zeilen selbst. Sondern dieser Vortext. Wie viel soll noch erklärt werden, ab wann wird es langweilig (für die, die den Technoarm regelmäßig lesen)? Eine Gradwanderung, genau, die jedes Mal aufs Neue mit dem inneren Schweinehund und dem gesunden Menschenverstand unternommen werden muss. Diesmal nur ganz kurz: fünf Silben, sieben Silben, fünf Silben - fertig ist das Mondgesicht und einer ist nicht mehr ansprechbar. Read and rave on nach dem Klick ...

Haiku im Dezember

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Seit es den Technoarm gibt, gibt es auch Haikus auf dieser Seite: Kurze Dreizeiler, in denen sich (im Idealfall) die gesammelte Weisheit der Welt wiederfindet. Wenn es nicht so gut läuft, dann offenbart sich in ihnen nur die Dummheit des Schreibers. Also meine Dummheit. Fünf, sieben, fünf Silben werden benötigt, fertig ist das Haiku. Und bevor der Dezember nun endgültig vorbei ist, kommen diese Silben jetzt. Read and rave on nach dem Klick ...

Techno auf der Straße #5

Plakat Titten, Techno und Trompeten!
Es gibt im Ersten eine Sendung namens Titel, Thesen, Temperamente. Namensgeber für das neue TTT? Oder teuflischer Zufall? Jedenfalls bringt es Titten, Techno und Trompeten auf den Punkt, dass Sex and Drugs and Rock’n’Roll zwar gerstern waren, aber in leicht abgeänderter Form immer noch eine Rolle spielen. Und sonst? Sonst fällt mir hier nicht mehr viel ein. Nicht, weil ich es doof fände oder platt oder trivial. Sondern weil ich selbst ein bisschen platt bin. Zu viel TTT ist eben auch nicht gut.

Und jetzt macht David Lynch auch noch Musik!

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Vor einigen Jahren sorgte eine Studie der Universität Sheffield für eine echte Überraschung: Die meisten Kinder, so hieß es da, mögen keine Clowns, viele haben Angst vor ihnen. Eine schlechte Nachricht für Zirkus- und Krankenhaus-Clowns, die ihre Späße ja vor allem für Kinder aufführen. Eine gute Nachricht für David Lynch, den Regisseur, der mit seinen Filmen gerne die Menschen verstört. Denn so ergibt der Titel seines ersten Albums einen echten Sinn: Crazy Clown Time – Zeit für den verrückten Clown! Read and rave on nach dem Klick ...

Haiku im November

Fünf plus sieben plus fünf ergibt natürlich 17, aber gleichzeitig etwas ganz anderes. Dann nämlich, wenn man so seine Gedichte organisiert. Haiku nennt’s der Japaner und offenbar, siehe Überschrift, nicht nur der. Der November-Haiku hat natürlich, wie man es erwarten kann, wenig mit dem Wetter zu tun. Und sehr viel mit uns Menschen. Read and rave on nach dem Klick ...

Techno auf der Straße #4

Schild Techno und Klamotten
Tja, „Techno & Klamotten“ was soll man dazu sagen? Hat bei intensiverem Nachdenken etwas 90er-Jahre-mäßiges. Nicht nur der Spruch, sondern auch das Design. Liegt vielleicht am Laden selbst, an dem das auf die Scheibe geklebt wurde: „Der Plattenladen“ heißt er (ehemals Club Sound Records) man findet ihn in Berlin gleich am U-Bahnhof Eberswalder Straße. Eins ist sicher - und was anderes macht einem dieser Spruch auch nicht vor - hier bekommt man genau das, was einem versprochen wird. Nicht mehr, nicht weniger. Gleichzeitig natürlich auch krasses Indiz dafür, dass Schallplattenläden allein gar nicht mehr überlebensfähig sind - es braucht ein Zusatzangebot. Die Klamotten im „Plattenladen“ sind überwiegend T-Shirts.

"Ich will Deutsche werden"

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Bis zum siebten Song ihres Debütalbums lässt sich Aerea Negrot Zeit, dann kommt der entscheidende Satz:„Ich bin so eine große Stern, aber die Welt kann mich noch nicht sehen!“ heißt es grammatikalisch nicht ganz korrekt, aber sehr charmant. Die Betonung liegt auf „noch“, denn wenn es nach der seit sieben Jahren in Berlin lebenden Sängerin geht, dann sollten die Menschen eher früher als später erkennen, wie einzigartig sie doch ist. Dafür setzt sie alle Hebel in Bewegung. Read and rave on nach dem Klick ...

Pervers gutes oder einfach nur perverses Theater?

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Wenn sich die Bild-Zeitung mit Theater beschäftigt, dann kann man sich ziemlich sicher sein, dass das Thema in eine der folgenden Kategorien passt. Erstens: Einem der Schauspieler ist irgendwas Schlimmes passiert. Zweitens: Es hat gebrannt. Drittens: Es hat einen „Skandal“ gegeben. Gebrannt hat es nicht im Prater der Berliner Volksbühne. Den Schauspielern ist auch nichts wirklich Schlimmes passiert. Bleibt also nur der „Skandal“, der sich für die Bild unter der Überschrift „Das perverseste Theater-Stück Berlins“ zusammenfassen lässt. Read and rave on nach dem Klick ...

Electro-Schweine

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Das hätte ich gerne: Ein kleines rosa-farbiges Schweinchen mit 17 Nasen. Und in jede Nase kann man einen Stecker stecken und wenn zu viel Strom gezogen wird und das ganze überlastet ist, dann wird gegrunzt. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann gibt es dieses Schweinchen noch nicht, es ist bislang eine Design-Studie, aber eine, die zeigt, was das Art.Lebedev Studio so alles draufhat. Ist übrigens ein russisches Designstudio und eine Webseite und offenbar noch so einiges mehr, vor 16 Jahren von Artemy Lebedev gegründet. Ich mag die Seite von Art.Lebedev, dort finden sich so viele andere Dinge, die die Welt braucht, ohne sie wirklich zu brauchen. Oder, wenn man es andersrum sehen will: Mit Dingen, die die Welt nicht braucht, weil sie nicht weiß, dass es sie gibt.

Masken, Masken, Masken ...

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Ein leicht teuflisches Lächeln, rote Bäckchen und schwarzes Bärtchen auf weißem Grund – so sieht es aus, das gemeinsame Symbol der Occupy-Bewegung, die Guy-Fawkes-Maske. Guy Fawkes versuchte vor über vierhundert Jahren, einen König und seine ganze Sippe in die Luft zu sprengen, populär gemacht hat die nach ihm benannte Maske der Film „V for Vendetta“, die Aktivisten des Internetkollektivs „Anonymous“ haben sie zuerst bei Protesten getragen – aus Selbstschutz, denn damals ging es gegen Scientology. Jetzt haben die Globalisierungs- und Bankenkritiker in aller Welt die Maske für sich entdeckt. Ein bisschen Theater schwingt da mit, ein bisschen das Verständnis, wie die Mediengesellschaft nun einmal funktioniert, es geht um Außenwirkung und Selbstverständnis. Und damit wären wir auch schon bei einer anderen gesellschaftlichen Gruppe, die die Macht der Maske für sich entdeckt hat – bei der Technoszene und ihrem Dunstkreis. Read and rave on nach dem Klick ...

Haiku im Oktober

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Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn ich die neue Haiku-Pünktlichkeit hätte durchhalten können. Nun gut, sind wir mit dem Oktober-Haiku also ein wenig zu spät dran. Nach wie vor fragt niemand: „Warum eigentlich Haiku?“. Aber das liegt vielleicht im oder am Zen-Charakter dieser „fünf, sieben, fünf“ Silben, die so vieles mit so wenigen Worten sagen können. Der Oktober jedenfalls hat, man sieht es auch schon am begleitenden Foto, mit Tieren zu tun. Und mit Musik. Dr. Motte hätte gesagt: „Love, Peace and Unity!“ Read and rave on nach dem Klick ...

Haiku im September

Es scheint sich langsam eingespielt zu haben: Der monatliche Technoarm-Haiku kommt immer öfter pünktlich zum Monatsanfang. Jetzt also sind wir schon im September. Herbst, oder so ähnlich. Warum eigentlich Haiku, hat mich neulich schon wieder keiner gefragt. Und ich sagte daraufhin erneut nicht: „Freundschaften sind schon darüber zerbrochen, Kriege darüber geführt, Verwandtschaften negiert worden. Trotzdem bleiben „fünf, sieben, fünf“ natürlich die magischen Zahlen, wenn es um den Aufbau eines Haikus geht. Denn mehr Silben, allerdings genau in dieser Abfolge, braucht ein Haiku nicht. Die Japaner wussten schon, warum sie ihre Gedichte so aufgebaut haben: Reicht völlig, um die kompliziertesten Dinge einfach zu erzählen - und die einfachsten kompliziert!“ Aber auch darüber schwieg ich. Und ließ den Haiku sprechen: Read and rave on nach dem Klick ...

Berghain ruft "Alle"! "Worker's Pearls" vor die Säue!

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Selbst Leute, die mit beiden Beinen fest auf den Tanzfluren des Berliner Party-Lebens stehen, sind schon an der Tür des Berghain-Clubs gescheitert. Oder auf wahre Größe zurecht gestutzt worden – warum auch nicht, so ein kleiner Dämpfer kann ja manchmal Wunder wirken. Ich habe mich nicht immer, aber meistens vor dem Berghain gedrückt: Die Aussicht, zwei Stunden anzustehen, um dann doch nicht reingelassen zu werden, fand ich nicht soooo toll. Diese Türsteher-Geschichten rund ums Berghain sind natürlich nicht besonders neu, aber der naheliegende Einstieg zur Geschichte rund um „ALLE – Worker’s Pearls“. Read and rave on nach dem Klick ...

Wenn der Comic-Techno genau hinschaut ...

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Es mag im Techno nicht ganz so extrem sein wie zum Beispiel in der Hip-Hop-Szene. Aber Humor und Ironie haben innerhalb der elektronischen Szene nicht wirklich einen großen Stellenwert. Abgesehen von Hotze und Co. und den anderen Comics, die Bringmann und Kopetzki für die Raveline und die Groove erfinden. Zwei wirklich extrem gute Beobachter, die in wenigen, manchmal sogar nur einem einzigen Bild Szenen aus der Technowelt komplett auf den Punkt bringen. Durchis, Druffis, DJs, Veranstalter, Groupies, Plattenverkäufer und alles, was sich in den weiten Feldern von Loveparade bis Goa Party, vom Minimal Club bis After Hour so abspielt, finden sich hier immer wieder aufs neue. Und jetzt auch wieder in Buchform. Read and rave on nach dem Klick ...

Techno - Musik der "absichtlich Schwachsinnigen"?

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Ist Techno wirklich die „dümmste Musik, die die Welt je hervorgebracht hat“? Wohl kaum. Aber darum geht es in diesem Beitrag. Techno, Dummsein, Hitler. Drei interessante Themen. Aber wie sie verbinden? Vielleicht so: Es gibt ja in Klagenfurt einmal im Jahr den Bachmann-Preis. Literatur. Und da hat vor einigen Wochen Antonia Baum gelesen. Ihr Text ... ja, über was genau schreibt sie denn da? Ich habe es nicht richtig durchschaut. Aber den interessantesten Teil (jedenfalls aus Technoarm-Sicht) herausgesucht. Kleine Warnung: Man kann sich eventuell beleidigt fühlen. Aber es sind ja nicht meine Worte, sondern die von Antonia Baum. Techno Fröhliches Interpretieren! Read and rave on nach dem Klick ...

Haiku im August

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Pünktlich wie noch nie: Haiku im August. Warum eigentlich Haiku, hat mich neulich niemand gefragt. Und ich sagte daraufhin nicht: „Freundschaften sind schon darüber zerbrochen, Kriege darüber geführt, Verwandtschaften negiert worden. Und trotzdem: „fünf, sieben, fünf“ sind und bleiben die magischen Zahlen, wenn es um den Aufbau eines Haikus geht. Denn mehr Silben, allerdings genau in dieser Abfolge, braucht ein Haiku nicht. Die Japaner wussten schon, warum sie ihre Gedichte so aufgebaut haben: Reicht völlig, um die kompliziertesten Dinge einfach zu erzählen - und die einfachsten kompliziert!“ Nein, das sagte ich nicht. Ich schwieg, auch wenn es natürlich nach wie vor stimmt. Im August-Haiku spielt, gegen den Trend, das Wetter keine Rolle. Read and rave on nach dem Klick ...

Haiku im Juli

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Man kann es nicht oft genug sagen: Freundschaften sind schon darüber zerbrochen, Kriege darüber geführt, Verwandtschaften negiert worden. Und trotzdem: „fünf, sieben, fünf“ sind und bleiben die magischen Zahlen, wenn es um den Aufbau eines Haikus geht. Denn mehr Silben, allerdings genau in dieser Abfolge, braucht ein Haiku nicht. Die Japaner wussten schon, warum sie ihre Gedichte so aufgebaut haben: Reicht völlig, um die kompliziertesten Dinge einfach zu erzählen - und die einfachsten kompliziert! Im Juli-Haiku, der sich an den Mai-Haiku anschließt, weil der im Juni von mir vergessen wurde, spielt die Sonne die Hauptrolle - auch wenn man sie sich dazudenken muss. Read and rave on nach dem Klick ...

Und noch einmal: Die Wildente!

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Ein Theaterstück wie eine Geisterbahnfahrt, nur viel, viel länger: So könnte man die Inszenierung der „Wildente“ in Berlin, die gerade zu Ende gegangen ist, auch beschreiben. Zwei Wochen lang eine extreme Szene nach der anderen, mit viel Blut, Sex, Dramatik und all den menschlichen Abgründen, die sich so auftun. Ich bin immer noch so begeistert wie vor zwei Wochen, als ich hier schon mal über „Die Wildente“ schrieb. Aber gleichzeitig sehr viel schlauer. Und gefilmt habe ich auch noch. Nur gut, dass die Boulevardzeitungen das ganze übersehen haben! Read and rave on nach dem Klick ...

Haiku im Mai

Freundschaften sind schon darüber zerbrochen, Kriege geführt worden. Und trotzdem: „fünf, sieben, fünf“ sind und bleiben die magischen Zahlen, wenn es um den Aufbau eines Haikus geht. Denn mehr Silben, allerdings genau in dieser Abfolge, braucht ein Haiku nicht. Die Japaner wussten schon, warum sie ihre Gedichte so aufgebaut haben: Reicht völlig, um die kompliziertesten Dinge einfach zu erzählen - und die einfachsten kompliziert! Im Mai-Haiku, den ich beinahe, wie schon den vom April, vergessen hätte, spielt Gewalt eine große Rolle. Ach, was heißt „große“ Rolle? Die Hauptrolle! Read and rave on nach dem Klick ...

Die Wildente - was für ein Theater!

Da wohnt man also in der Großstadt, in Berlin, hält sich für mit allen Wassern gewaschen und glaubt, schon alles gesehen zu haben. Und dann das: Ein Theaterstück, das einen von den Socken haut. Ein Stück, das echt krass ist, verstörend und faszinierend. Eigentlich gar nicht so richtig Theater, wie wir es sonst kennen. Kein „Vorhang auf!“, keine feste Anfangszeit, kein Schlusspunkt. Sondern Theater rund um die Uhr. 24 Stunden am Tag. Wochenlang. Umsonst, für alle, die sich in der Kastanienallee im Prenzlauer Berg hinter die schwarzen Vorhänge trauen, auf denen steht, dass man erst ab 18 rein darf. Read and rave on nach dem Klick ...

Techno auf der Straße #3

Und schon wieder: Ein Plakat. Aber was für eins! Ein gelbes! Eines, das nicht ganz rechtschreibsicher „DJ & Produzent Wettbewerb“ propagiert. Ein Plakat, das Ruhm und Ehre, Geld und Groupies, Reisen in alle Welt, Anerkennung, künstlerische Selbstverwirklichung, ein Leben in Freiheit und ein Ende des Daseins als Mauerblümchen und Graue Maus und Niemand verheißt! Doch die erste Begeisterung legt sich schnell: Was, wenn alles gar nicht so gemeint ist, wie es da steht? Was, wenn dieses Plakat das Equivalent zum Pop-Up-Fenster „Kein Scheiß! Du bist der billionste Besucher dieser Website und musst nur hier klicken, um ein Parkhaus voller Neuwagen, das Parkhaus, die Straße, in der das Parkhaus steht, den Bezirk, zu dem Straße und Parkhaus gehören, und ein iPad zu gewinnen!“ ist? Ja, was wäre dann? Read and rave on nach dem Klick ...

Haiku im März

Man kann darüber in Streit geraten. Aber das ändert nichts daran, dass „fünf, sieben, fünf“ die magischen Zahlen sind, wenn es um den Aufbau eines Haikus geht - denn mehr Silben, allerdings genau in dieser Abfolge, braucht ein Haiku nicht. Die Japaner wussten schon, warum sie ihre Gedichte so aufgebaut haben: Reicht völlig, um die kompliziertesten (und natürlich auch die einfachsten) Dinge zu erzählen. Im März-Haiku naht, nein: droht der Frühling. Read and rave on nach dem Klick ...

Techno auf der Straße #2

Werbung für Berlin Summer Rave
Ein Plakat, wie man es lange nicht gesehen hat: Bunt und grell und billig! Kein Wunder, denn diese Technoparty ist ja erstens mit den besten DJs der Welt ausgestattet (aus ihrer Warte und vom Jahr 1993 aus gesehen), mit Westbam und Marusha. Zweitens ist Tom Novy auch noch mit dabei, wer noch nicht weiß, was man über Tom Novy denken kann, der darf sich hier gerne Anregungen holen. Drittens treten Tok Tok vs. Soffy O. auf. Jetzt mal ehrlich, welches Jahr schreiben wir?
Dekonstruieren wir das Poster einmal: Berlin Summer Rave! Nein, so darf im Jahr 2011 eigentlich keine Party mehr heißen, schon lange keine so große und erst recht keine, die auf dem Flughafen Tempelhof stattfindet. Die Grafik, die auf dem Poster eingebaut ist, die Kreise und das Flugzeug, signalisieren Modernität, aber eine Modernität längst vergangener Tage. Orange und Weiß und Gelb, das sind die Farben des Veranstalters: A&P. Attraktiv und preiswert, die Budget-Marke der Supermarkt-Kette Kaiser’s. Wer letztes Jahr da war - das ist nämlich schon das zweite Jahr in Folge, dass diese Qualitätsveranstaltung auf die Menschheit losgelassen wird - weiß, wie es dieses Jahr wird. Na ja, eventuell ist das Wetter ein wenig schlechter oder besser.
Komisch, hätte nie gedacht, dass es einmal Technoveranstaltungen im Sinne einer Oldies-Nacht geben würde. Forward ever, backwards never???

Augen sind Münder

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Wenn ich das mit meinem doch recht einfach gehaltenen Fotobearbeitungsprogramm versuche, kommt nichts Gescheites raus: Den Mund eines Menschen (bzw. seines Abbildes) ausschneiden, kopieren und anstelle der Augen einsetzen. Wenn das aber Menschen machen, die Ahnung davon haben ... dann kommt Grausames, Erhellendes, Großartiges dabei heraus. Sehr schön nachzusehen bei dem Photoshop-Wettbewerb von Freaking News.

Haiku im Februar

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Und noch einmal: Fünf, sieben, fünf - mehr Silben, allerdings genau in dieser Abfolge, braucht ein Haiku nicht. Aber die Japaner wussten schon, warum sie ihre Gedichte so aufgebaut haben: Reicht völlig, um die kompliziertesten (und natürlich auch die einfachsten) Dinge zu erzählen. Im Februar-Haiku sorgen die Temperaturen für Gänsehaut. Aber nicht nur die! Read and rave on nach dem Klick ...

Techno auf der Straße #1

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Ein Roboter, auf dessen Mund Techno steht. Kein Wunder, ist es doch die Robo Freak Show, die uns hier versprochen wird. In seiner eisernen Hand ein Zettel, darauf Namen, Namen, Namen. Keine Todesliste, sondern das Line-up. Das Design des Roboters weist uns subtil darauf hin, dass es sich irgendwie um eine oldschoole Veranstaltung handelt. Oder sollte das nur Irreführung sein? Mit Absicht? Es dampft aus dem Roboter. Eine Party, bei der ordentlich Dampf abgelassen werden kann? Oder doch nur heiße Luft? Oder ist das Rauchverbot außer Kraft gesetzt? Fragen über Fragen, die nur die beantworten können, die da gewesen sind.

Haiku im Januar

Auf ins neue Jahr ...
Fünf, sieben, fünf - mehr Silben, allerdings genau in dieser Abfolge, braucht ein Haiku nicht. Aber die Japaner wussten schon, warum sie ihre Gedichte so aufgebaut haben: Reicht völlig, um die kompliziertesten (und natürlich auch die einfachsten) Dinge zu erzählen. Im Januar begrüßen wir auf passende Weise das neue Jahr. Und was die richtige Anzahl der Silben angeht: Die sollten wir inzwischen drauf haben. Read and rave on nach dem Klick ...

Taxi Driver - ein Film wird Buch

Was ist gelb, laut und rücksichtslos? Wer schon mal in Manhattan war, kennt die Antwort: Taxis in New York. Vor 35 Jahren setzte Regisseur Martin Scorcese ihnen ein krasses Denkmal – den Film „Taxi Driver“ mit Robert De Niro in der Hauptrolle. Jetzt hat der Taschen-Verlag, bekannt für seine opulenten Fotobände, das Buch zum Film herausgebracht – dort finden sich, neben einigen Interviews, etliche Bilder, die Set-Fotograf Steve Schapiro schießen konnte. Einen Blick ist dieses Buch (das natürlich auch Taxi Driver heißt) auf jeden Fall wert – auch wenn 500 Euro für die einfache oder 1200 für die aufwändigere Version dieses Buches ausgeben werden wollen. Read and rave on nach dem Klick ...

Voll auf die Zwölf!

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Muss sich eine Kurzgeschichte eigentlich immer so lesen, als stammte sie von Ernest Hemingway? Oder zumindest einem seiner vielen Nachahmer? Muss sie natürlich nicht und auch wenn ich nicht weiß, ob das niemand besser weiß als Anton Waldt: Er weiß es auf jeden Fall! Anton Waldt ist Chefredakteur der De:Bug, dem Magazin für elektronische Lebensaspekte (oder, wenn man so will, der Techno-Neon. Und da die Neon ja bekanntlich die Studenten-Bravo ist, ist die De:Bug die Techno-Studenten-Bravo). Read and rave on nach dem Klick ...

Oktober-Haiku

Fünf, sieben, fünf - mehr Silben, allerdings genau in dieser Abfolge, braucht ein Haiku nicht. Aber die Japaner wussten schon, warum sie ihre Gedichte so aufgebaut haben: Reicht völlig, um die kompliziertesten Dinge zu erzählen. Im Oktober feiern wir einen vorübergehenden Abschied (und haben uns hoffentlich diesmal nicht schon wieder mit den Silben verzählt). Read and rave on nach dem Klick ...

Tanz auf dem Regenwasser

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Ich habe eine Vergangenheit. Eine Vergangenheit als Breakdancer. Das ist mittlerweile ziemlich lange her, ich war ein kleiner Bubi, der bei jeder sich bietenden Gelegenheit seine weißen Baumwollhandschuhen rausholte und tanzte. Nicht so akrobatisch, wenig auf dem Boden. Dafür Robot Dance und Body Poppin’, am liebsten zum härtesten Electro Funk, den man Anfang der 80er-Jahre so finden konnte. Der erste Auftritt beim Schulsommerfest. Dann bei einer privaten Party im Berliner Nobelviertel Grunewald. Read and rave on nach dem Klick ...

September-Haiku

Fünf, sieben, fünf - mehr Silben (allerdings genau in dieser Abfolge) braucht ein Haiku nicht. Aber die Japaner wussten schon, warum sie ihre Gedichte so aufgebaut haben: Reicht völlig, um die kompliziertesten Dinge zu erzählen. Im September geht es um jemanden, der nicht nach Hause gehen möchte. Read and rave on nach dem Klick ...

Wo ist Logorama?

Foto: H5 / Promo
In ein paar Tagen werden in Los Angeles die Oscars verliehen. Wahrscheinlich, wie sonst auch, nicht für die besten Filme, sondern ... na ja, wonach auch immer die Gewinner ausgesucht werden. Es wäre also kein Wunder, wenn „Logorama“ vom französischen Künstlerkollektiv H5 nicht den ersten Preis in seiner Klasse (bester animierter Kurzfilm) bekäme. Aber es wäre auch ziemlich ungerecht. Read and rave on nach dem Klick ...

Das Hinterletzte

Fotografiert von Leorex
Stelle gerade fest, dass die Sex-Ecke hier am schleppendsten anläuft. Zum Glück habe ich gerade bei den Pimpettes einen schönen Artikel entdeckt, der auch gut hierher passt: Es geht um ein Werk des Designers/Künstlers Tomoi Sayuda. Sie nennen es Po-Scannerstuhl, Sayuda nennt es iBum und behauptet, ganz schön forsch, „the arse is the window of the soul“: Ein Sessel, der, wenn man sich raufsetzt, ein Bild vom platt gesessenen Hinterteil macht und eine Kopie davon an der Seite ausspuckt. Read and rave on nach dem Klick ...