Ab jetzt wird alles besser?

Müde, sehr müde gehe ich ich ins neue Jahr - vielleicht doch ein bisschen viel gearbeitet in letzter Zeit. Und ich möchte mich deshalb dem guten Vorsatz von DJ Koze anschließen: 2014 soll das Jahr von Erfolglosigkeit und Mittelmäßigkeit werden! Da muss man nicht viel machen, vielleicht ein bisschen kiffen, mehr trinken, weniger nachdenken, slackermäßig abhängen. Go with the flow oder so ähnlich. Aber wir werden ja sehen, oder?

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Paris Hilton: "Ich gehöre zu den fünf Top-DJs!"

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Das nenne ich einen echten Spagat: Gestern noch die Techno-Mysteriosos Drexciya, heute Paris Hilton hier beim Technoarm. Aber sie ist ja selbst schuld, gehört sie doch zu den fünf erfolgreichsten DJs der Welt. Glaubt ihr nicht? Habe ich auch nicht geglaubt - bis ich es aus ihrem eigenen Mund gehört habe. Und sie wird doch nicht lügen, oder?
Wenn man ernsthaft darüber nachdenkt, könnte es sogar wirklich sein, dass sie einigermaßen Geld mit ihren, nun ja, DJ-Gigs verdient - Silvester ist sie im berühmten Bellagio in Las Vegas gebucht, die letzten Monate war sie regelmäßig im Amnesia auf Ibiza zu Gast und auch für 2014 hat sie dort wieder einen Vertrag bekommen. Da wird schon was hängenbleiben. Ob es gleich Dutzende von Millionen sind, weiß ich nicht. Aber jeder von uns (Hobby-)DJs - und selbst die meisten, die davon leben können von solchen Summen nur träumen. Ach ja, hier noch als Jahresendgeschenk: Paris Hilton erklärt ihre DJ-Karriere:


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Drexciya? Find ich gut.

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Sea Songs – Lieder, die sich der See und allem Maritimen widmen, gibt es – und damit schon mal Entschuldigung für das platte Wortspiel – wie Sand am Meer. Dass das nicht immer mit Sehnsucht, Seemännern und Romantik zu tun haben muss, zeigte das mysteriöse Duo Drexciya aus Detroit, das von 1989 bis 2002 existierte und in Techno-Electro-Kreisen noch heute legendären Ruf besitzt. Die instrumentalen Stücke von Drexciya tragen Titel wie Lost Vessel – verlorenes Schiff, Neptuns Höhle oder auch: Song of the Green Whale. Jetzt findet eine großartige Reihe, die noch einmal einen ganz neuen Zugang zu diesem richtungsweisenden Electronic-Duo ermöglicht, ihren Abschluss: Journey of the Deep Sea Dweller Teil 4. Unveröffentlichte und neu gemasterte Aufnahmen aus den Jahren 1989 bis 2002. Read and rave on nach dem Klick ...
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DHL, Du Mutter aller Versager!

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DHL,
Du glaubst nicht, was das für unglaubliche Hass-Gefühle in mir auslöst, von Dir eine Mail mit dem Betreff "Ihre Sendung wurde in eine FILIALE umgeleitet" zu bekommen! Warum wohl lasse ich mir Pakete an die bucklige Packstation schicken? Natürlich damit ich NICHT in diese stinkende, überhitzte Filiale in den Schönhauser Allee Arkaden muss, um dort eine klitzekleine Sendung abzuholen! Ich will da nicht mehr hin!! Und schon gar nicht am 21.12., wenn die Schlange so lang wird wie die von Berghain und Watergate zusammen und ich länger warten muss als beim Zollamt (und das muss man erst einmal schaffen, die Wartezeiten beim Zollamt zu schlagen)! Ist das der Dank dafür, dass ich ständig Pakete für die Nachbarschaft annehme, unentgeltlich und unkompliziert? Ganz ehrlich, DHL, you gotta be kidding me! Und jetzt? Jetzt stellste Dich vermutlich tot, so wie sonst immer, wenn mal wieder eins meiner Päckchen "nicht auffindbar" ist Wie ich Dich hasse, Du unfähigster aller Paketzustelldiensten! Du Kundenunzufriedenmacher! Du Sinnbild für alles, was auf dieser Welt schief läuft. Du unglaublicher Otto!
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Weniger kaufen. Weniger kaufen!

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Weihnachten steht vor der Tür. Und während alle Welt kauft, kauft, kauft, mache ich mir weiter Gedanken ums Nicht-mehr-so-viel-bis-gar-nichts-mehr-kaufen. Immer noch gar nicht so einfach, sich wirklich nur noch das zu kaufen, was ich wirklich brauche. Denn was heißt das schon, „wirklich brauchen“? Essen, so könnte man argumentieren, braucht man, damit man nicht verhungert. Ich stelle aber fest: ich kaufe, seit ich nicht mehr viel anderes Zeug kaufe, mehr Essen. Das esse ich dann gar nicht unbedingt, aber es scheint so ein Mechanismus zu sein, um unterdrückte Kauflüste doch auszuleben.
Meine Kauflüste sind nämlich immer noch da, auch wenn ich mich weiterhin an den Vorsatz, nichts mehr zu kaufen, halte (nun gut, ich muss das ein bisschen einschränken: ich habe mir ein paar Platten gekauft, weil ich wieder neue Lust am Auflegen mit Vinyl gefunden habe. Natürlich hätte ich diese Lust auch erst einmal mit den paar tausend alten Platten befriedigen können, aber bei Platten scheine ich nicht rational handeln zu können). Ich fühle mich jedenfalls nach wie vor wie ein trockener Alkoholiker, der sich ab und zu ein Bier gönnt, aber deshalb nicht gleich wieder komplett mit dem Saufen anfängt.
Ach ja, das war noch eine schöne Nachricht: In ihrem Jahresrückblicksheft widmet sich die Spex in einem ihrer Artikel der dummen, aber so schwer bremsbaren Konsumsucht der Menschen. Der tolle Tino Hanekamp kommt zu dem Schluss, dass wir anfangen sollten, angesichts unseres Kaufverhaltens mehr Selbstekel zu entwickeln. Wir wüssten schließlich, dass fast alles, was wir so kauften, von Leid und Elend durchdrungen sei. Und trotzdem kaufen, kaufen, kaufen wir. Mehr Selbstekel vor unserer Scheinheiligkeit und Selbstgerechtigkeit und dann klappt’s vielleicht auch mit dem Konsumverzicht. Oder zumindest mit der Konsumeinschränkung. Ich bleib auf jeden Fall dabei, alle Entwicklungen hier beim Technoarm.
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Booka Shade enttäuschen mit "Eve"

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Manchmal ist es schon ein bisschen traurig, sich mit der Berliner Clubmusik-Szene auseinanderzusetzen. Nehmen wir nur mal Booka Shade, dieses Duo von Walter Merziger und Arno Kammermeier. Die beiden haben vor sechs, sieben Jahren so grandios komponierte und produzierte Musik abgeliefert, dass ich es eigentlich nur noch für eine Frage der Zeit hielt, wann sie mit ihrer Clubmusik den Popmarkt erobern würden. Und jetzt dieses fünfte Album „Eve“, das mit eher belanglosen, angechillten Electrosounds langweilt! Ja, die beiden sind über 40. Dass sie keine große Lust mehr auf das Clubleben haben, ist ihre Privatsache. Aber komplett auf Überraschendes zu verzichten und zwölf mehr oder weniger unkreative Tracks rauszuhauen, das ist dann schon ein bisschen arm. Was behaupten die beiden? Zwei Jahre soll es gedauert haben, „Eve“ zu produzieren? No way, José!

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DJ? Werd' lieber was Vernünftiges!

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Die Kollegen vom Vice-Magazin (bzw. die KollegIN Kate Magoc) haben sich mal in der DJ-Szene umgesehen und recherchiert, ob es da auch Menschen mit richtigen Berufsabschlüssen gibt. Und siehe da: sie wurden fündig. Moby zum Beispiel hat Philosophie studiert. So wie der Dubstepper Kode9. Jetzt mag der ein oder andere einräumen, dass ein Doktor in Philosophie ja auch „nichts Richtiges" ist, aber da kommt er bei mir nicht weit. Letztendlich ist schließlich alles „nichts Richtiges“. Oder, wenn wir schon bei der Philosophie sind, nichts ist „nichts Richtiges“. Nicht mal DJ.
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Mehr Techno für Guttenberg

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Otto-Horst Otto von und zu Guttenberg (oder wie er noch mal hieß) ist seit zwei Jahren „Internetberater" bei der EU-Kommission - ein ehemaliger Wirtschafts- bzw. Verteidigungsminister im besten Alter (also in etwa in meinem Alter) will ja schließlich was tun, selbst wenn sein Abgang aus der deutschen Politik nicht so glücklich verlaufen ist. Mir persönlich wäre es ja lieber gewesen, wenn er seine DJ-Karriere weiter ausgebaut hätte (siehe unten). Aber den Gefallen hat er mir nicht getan. Netzpolitik.org jedenfalls hat mal in Brüssel angefragt, was Norbert-Hannes Norbert von und zu Guttenberg (oder wie er noch mal hieß) in den letzten zwei Jahren eigentlich so gemacht hat. Am besten selbst lesen, die Kurzfassung aber lautet: nicht viel. Aber dafür gab’s einiges an Geld.
Ich halte gar nichts von Sprüchen wie „die da oben machen ja doch, was sie wollen, etc. etc. etc“, aber so richtig doll stärken solche Geschichten mein Vertrauen in „die da oben" auch nicht.

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Einmal mehr: die Achse Berlin-Detroit

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Hier kommt das Gegenstück zu mollig-warmer House Music: Betroit von Pierre Deutschmann. Techno, der, wie der Albumtitel schon andeutet, einmal mehr die Achse Berlin-Detroit beschwört. Was heißt das konkret? Pierre Deutschmann, Produzent und DJ aus Berlin, präsentiert harte, aber nicht unerbittliche Sounds. Er weiß, dass Detroit-Techno immer versucht hat, den elektronischen Instrumenten gleichzeitig eine maschinenartige und trotzdem seelenvolle Musik zu entlocken. Über 15 Stücke entwirft Deutschmann seine anspruchsvolle Soundlandschaft, die Tracks boxen abwechselnd in den Bauch und streicheln über den Kopf. Je öfter ich das höre (das Album ist schon ein paar Wochen alt), desto sinnvoller scheint mir eine alte Kämpferweisheit: Roll with the punches!

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Lieber japanischer Produzent, bitte melde Dich!

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Samstag, der Tag der Zufälle: Gerade erst aus Japan zurückgekehrt, läuft bei Spiegel-online der Fraktus-Film über (erfundene) Techno-Pioniere. Und dann gehe ich auf die Seite des Kölner Kompakt-Labels und finde da eine Geschichte, die so klingt, als würde sie diese beiden Komponenten (erfundene Techno-Produzenten und Japan) zusammenbringen. Wobei: vielleicht ist die Geschichte gar nicht erfunden! Ganz kurz: Vor einigen Jahren soll bei den Herren von Kompakt ein Demo aus Japan gelandet sein. Aber wie das in diesen Techno-Klitschen manchmal ist, ging die CD verloren. Jetzt wurde sie wiederentdeckt und für krass/gut/interessant befunden. Nur: nirgendwo mehr war der Name oder die Kontakt-Adresse des Absenders zu finden. Was also tun? Kompakt hat den Track einfach so herausgebracht, inkl. Remixen, und auf der Platte (und ihrer Homepage) eine Suchanzeige in Englisch, Japanisch und Deutsch abgedruckt. Auf der Homepage kann man auch reinhören in die Musik. Also, lieber abgedrehter Produzent: Bitte melde Dich!

P.S.: Hier noch der direkte Link zum Fraktus-Film auf SPON. Umsonst und ohne Werbung!

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Update: Leben ohne Kaufen - der Selbstversuch

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Vor ziemlich genau einem Monat rief ich hier, für jeden nachzulesen, aber hoffentlich nicht reißerisch über ein neues Vorhaben: Bis Ende 2014 will ich nichts kaufen, was ich nicht unbedingt brauche. Muss ich noch einmal schreiben: dieser Halbsatz „was ich nicht unbedingt brauche“ lässt diesen Plan vielleicht ein wenig halbherzig erscheinen, aber er ist überhaupt nicht halbherzig gedacht. Allerdings, das habe ich in den letzten vier Wochen gemerkt, ist dieser Plan nicht ganz so einfach umzusetzen, gerade wenn Konsum für einen (also in diesem Fall für mich) seit Jahrzehnten, eigentlich seit der Kindheit eine wichtige Angelegenheit ist. Ich wollte immer HABEN, nicht unbedingt SEIN. Was also ist passiert in den letzten vier Wochen? Read and rave on nach dem Klick ...
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Perfect Match: Japan und Biosphere

Facts first: wenn’s um Japan geht, bin ich Fan. Das Land, die Leute, die Kultur. Nicht, dass ich das jemals verstehen werde, was die da so treiben und wie sie das so friedvoll miteinander in ihrer Enge aushalten. Aber ich find’s gut. Gerade bin ich wieder von einem knapp zweiwöchigen Trip zurück, es war der fünfte oder sechste, diesmal habe ich meine Zeit ausschließlich in Kyoto verbracht. Und habe dabei die perfekte Musik für so einen Trip entdeckt: Alles von Biosphere, dem Ambient-Techno-Projekt von Geir Jenssen. Read and rave on nach dem Klick ...
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Schlager, Die Toten Hosen, Frei.Wild und der ganze andere Mist

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Ein bisschen gemein ist das schon: fast zwei Wochen tat sich hier nichts auf diesem Blog, die ganze Zeit stand oben auf der Seite der sich langsam, aber sicher selbst überholende Kommentar zur deutschen Album-Top-10 der vorletzten Novemberwoche. Und jetzt das: schon wieder Neues in Sachen Charts. Tja, die werden eben jede Woche erhoben. Und regelmäßig von mir fürs Radio verarztet. Und hier, weil’s sonst keiner aufschreibt, auch noch mal schriftlich. Also bitte: wer die Hitparade auch so schlimm findet wie ich, der darf weiterlesen. Schlagerfans könnten sich auf den Schlips getreten fühlen. Und Fans von Frei-Wild bitte auch. Read and rave on nach dem Klick ...
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Kellerkinder unter sich

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Es wäre Unsinn, den House des Schweizer Produzenten Marco Biagini alias Kellerkind als Neuerfindung des Genres zu feiern – eher das Gegenteil ist der Fall. Sein beim Berliner Label Stil vor Talent veröffentlichtes neues Album „Music is a Miracle“ klingt aber so gut gelaunt, so geradlinig und gleichzeitig zuckersüß-poppig, dass gar nicht groß auffällt, dass hier ein neuer Ansatz fehlt. Kling Klang, die Straßen entlang, so würde es gerne in meinem Kopf summen. Aber geht ja nicht: diese Songzeile ist schon vergeben. Dann vielleicht eine andere: My house is your house. And your house is mine. Kling Klang, Kling Klang, Kling Klang.

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