Ein Affe kommt selten allein

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Sehr sehr ordentlich sieht es aus, das Studio von Modeselektor. Die Drum-Machines und Synthesizer sicher auf ihren Regalbrettern verstaut, die Kabel nach Farben sortiert. Die Spuren des Kampfes, der hier, im 12. Stock des ehemaligen „Haus des Reisens“ am Alexanderplatz, stattgefunden hat, sind beseitigt. Monatelang währte dieser Kampf zwischen der Musik auf der einen Seite und Gernot Bronsert und Sebastian Szary auf der anderen. Gewonnen haben am Ende die beiden Berliner. Nicht „Stadtaffe“ wie noch bei Peter Fox, sondern Affenstadt,„Monkeytown“, heißt ihr drittes Album. Read and rave on nach dem Klick ...
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Ein Apparat geht zum Teufel

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Ob schon mal jemand all die DJs und Produzenten elektronischer Musik gezählt hat, die mittlerweile in Berlin leben? Es müssen hunderte sein, manche besser, manche schlechter, aber nur einige von ihnen werden außerhalb der Clubszene wahrgenommen. Sascha Ring, besser bekannt als „Apparat“, ist einer von denen, die herausragen. Der 33-jährige hat die letzten zehn Jahre an seiner Art von elektronischer Musik gebastelt und zwar so konsequent und konzentriert, dass sein Name meist mit einer Art ehrfürchtigem Staunen ausgesprochen wird ...
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Zombies in Island! Oder auf?

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Ich bin ein wirklich großer Zombie-Fan. Aber selbst als Fan muss man zugeben: Das Zombie-Genre ist mehr als nur ein bisschen ausgelutscht. Schwer, dem ganzen noch was Neues abzugewinnen. Aber es ist möglich, wie die isländische Autorin Nanna Arnadottir zeigt. Ein Mischmasch aus Reiseführer und Zombiegeschichte. Okay für alle, die an Zombies interessiert sind. Und großartig für Menschen, die an Zombies UND an Island interessiert sind. Die Quintessenz: Wenn sie kommt, die große Zombie-Plage, dann gibt es in Island jede Menge Plätze, an denen sie sich am besten überleben lässt.
Online findet sich außerdem eine Art Soundtrack zu Zombie Iceland. Ist nicht gerade Techno, was da läuft, aber elektronisches ist auf jeden Fall dabei. Und, wie es sich für einen Zombie-Soundtrack gehört, ein ziemliches Auf und Ab: Billig, gut, spannend, dramatisch. Sogar mit richtig quietschenden Geigen.
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Latin Beats zwischen gestern und morgen

Die große Revolution mag weiter auf sich warten lassen, aber es tut sich etwas in Sachen Musik – und zwar in dem Bereich, den man mangels besserer Begriffe als „Weltmusik“ abbürstet. Das Label „Putumayo“ widmet sich mit seiner neue Compilation dem immer weiter auffächernden Latin-Sound. Read and rave on nach dem Klick ...
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DJ Mehdi ist tot

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Ich weiß, das sollte man nicht schreiben. Aber als ich gerade las, dass DJ Mehdi tot ist, der für so großartige Ed-Banger-Sachen wie Lucky Boy oder Pocket Piano verantwortlich war, schoss es mir durch den Kopf: Warum der und warum nicht David Guetta? Das heißt nicht, dass ich David Guetta den Tod oder auch nur die Pest an den Hals wünsche, aber wenn einer von den beiden, dann doch bitte nicht Mehdi, der schon bei MC Solaar an den Turntables stand und später eine Zeit lang den frischsten Electro lieferte, der wie ein Camembert von Frankreich aus über die halbe Welt zerlief. „Unfall“, heißt es jetzt. Unfall? Ganz schön früh für einen 34-Jährigen. Guetta ist zehn Jahre älter. Warum nicht der? Wohl doch kein Lucky Boy, der Mehdi. Video nach dem Klick ...
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Trockenes Land, Blutgruppe 0

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Gerade mal 320-tausend Menschen leben auf Island – so viel – oder so wenig - wie in Bonn. Aber wann hat man das letzte Mal von einer aufregenden Band aus Bonn gehört? Aus Island scheinen sie dagegen im Wochentakt zu kommen. So wie Bloodgroup. „Dry Land“ heißt ihr neues Album. Feiner Electropop. Ach, was sag ich: Feinster Electropop. Und mehr! Read and rave on nach dem Klick ...
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Pantha du Prince, Techno-Alien

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Hendrik Weber, so viel vorweg, führt einen permanent auf die falsche Spur. Das fängt mit seiner Musik an und hört noch lange nicht auf, wenn der Mitdreißiger nach einstündigem Interview aufsteht und sich als richtig großer Mann entpuppt. „Sitzzwerg“, schießt es einem durch den Kopf, aber nur kurz. Denn die intelligente und selbstreflexive Art von Weber verbietet solche Albernheiten eigentlich: „Ich habe nun mal Klang als mein Instrument der Informationsvermittlung gewählt, nicht das Wort“, sagt er, und kann doch ausdauernd über seine Musik reden. Aufgeklärt und verwirrt zugleich lässt er seinen Gesprächspartner, also mich, zurück. Read and rave on nach dem Klick ...
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Wie gut sind CSS und ihr "La Liberacion"?

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Keine Lust mehr, sexy zu sein - „cansei de ser sexy“ heißt das in Brasilien. Ein schöner Bandname, aber vielleicht ein wenig kompliziert für den Rest der Welt, dachte sich die brasilianische Band CSS und kürzte einfach ab. Das war vor acht Jahren. Jetzt ist man bei Album Nummer Drei angelangt. Das Cover verspricht befreiendes Gewusel. Und die Musik? Read and rave on nach dem Klick ...
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Haiku im September

Es scheint sich langsam eingespielt zu haben: Der monatliche Technoarm-Haiku kommt immer öfter pünktlich zum Monatsanfang. Jetzt also sind wir schon im September. Herbst, oder so ähnlich. Warum eigentlich Haiku, hat mich neulich schon wieder keiner gefragt. Und ich sagte daraufhin erneut nicht: „Freundschaften sind schon darüber zerbrochen, Kriege darüber geführt, Verwandtschaften negiert worden. Trotzdem bleiben „fünf, sieben, fünf“ natürlich die magischen Zahlen, wenn es um den Aufbau eines Haikus geht. Denn mehr Silben, allerdings genau in dieser Abfolge, braucht ein Haiku nicht. Die Japaner wussten schon, warum sie ihre Gedichte so aufgebaut haben: Reicht völlig, um die kompliziertesten Dinge einfach zu erzählen - und die einfachsten kompliziert!“ Aber auch darüber schwieg ich. Und ließ den Haiku sprechen: Read and rave on nach dem Klick ...
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