EX EX EX EX ... und Plastikman

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Plastikman, das ist das bekannteste Pseudonym von Richie Hawtin und wenn man über den in England geborenen, in Kanada aufgewachsenen, in Detroit bekannt gewordenen und in Berlin lebenden Musiker schreiben will, dann wird es gefährlich. Denn „der Richie“, wie ihn seine Fans nennen (diese Ehre wird sonst noch „dem Sven“ (Väth) und „dem Ricardo“ (Villalobos) gegönnt), ist einer von den ganz Großen, da gilt jedes kritische Wort als Majestätsbeleidigung. Er hat ja auch viel für die elektronische Musik und die Clubkultur geleistet, als DJ, Produzent und Labelbetreiber verhalf er von Berlin aus dem Minimal Techno zu ein paar großen Jahren. Hört man sich aber dieses EX-Album an, ein Mitschnitt seines Live-Konzerts im New Yorker Guggenheim Museums im letzten Jahr, können einem schon Zweifel kommen: Read and rave on nach dem Klick ...
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Detroiter der Woche: Moodymann

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Here we go again! So langsam nimmt sie Form an, diese Reihe mit Musikern aus Detroit. Und Kenny Dixon Jr. alias Moodymann darf da nicht fehlen, der Mann ist echt, wie wir in Berlin (da ist sie wieder, die Detroit-Berlin-Connection) so sagen, ne Marke. Gerade ist mal wieder eins seiner Alben rausgekommen, viele kleine und große Tracks sind darauf, abgedrehte Soundschnipsel, dazu das passende Albumcover (ja, genau, das Schmuckfoto hier an der Seite).
An Moodymann gefällt mir vieles, vor allem aber, dass er oft sehr gut gelaunt scheint, vielleicht sogar überdreht. Und natürlich seine legendäre Roller-Disco, die ich dieses Jahr, als ich in Detroit war, zwar verpasst habe, die ich aber unbedingt noch einmal mitnehmen möchte. Moodymann - please don’t stop the music.
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Detroiter der Woche: Terrence Parker

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Wer nicht mit normalen Kopfhörern Platten auflegt, sondern dafür einen umgebauten alten Telefonhörer benutzt, der kann einfach kein schlechter Mensch sein! Terrence Parker hat sich seinen Spitznamen „The Telephone Man“ mehr als verdient, dass er noch ein Dutzend weitere Pseudonyme verwendet, ist eigentlich überflüssig, aber was soll jemand machen, der seit über 30 Jahren dem House und (ein wenig) dem Techno dient? Keep the game fresh, immer am Ball bleiben, das ist über eine so lange Zeit gar nicht so einfach. Ich finde nicht alles, was Terrence Parker musikalisch veröffentlicht, gut, dazu ist mir seine Art von House manchmal zu flach. Aber, wie gesagt, die Nummer mit dem Telefonhörer ist schon groß. Und was der Mann als DJ für ein Gespür hat, das würde man sich bei den vielen Pappnasen, die mittlerweile so an den Plattentellern der Welt stehen, auch wünschen - und sei es auch nur ein Bruchteil davon. Parker? Bitte weitermachen!
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Detroiter der Woche: Mark Flash

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Vor ein paar Wochen war ich das dritte Mal in Detroit, dieser seltsamen Stadt in den USA oben an der kanadischen Grenze. Da, wo früher die Autos gebaut wurden, wo Soul seinen Siegeszug begann, wo Techno erfunden wurde. Nur, weil ich schon mal da war, heißt das natürlich noch lange nicht, dass ich großartig viel darüber weiß, was sich wirklich dort abspielt. Aber für mich hat Detroit immer noch einen ganz besonderen Klang. Und ich finde, dass Detroit allein schon dafür, dass es uns den Techno gebracht hat, jeden Support verdient. In der wunderbaren Sendung „Electro Royale“ (jeden Samstag von 20 bis 22 Uhr auf ByteFM), in der ich Woche für Woche meiner Technobegeisterung Zucker geben kann, hat Detroit schon immer eine Rolle gespielt, jetzt noch ein bisschen mehr: Ab sofort gibt es dort immer den Detroiter der Woche. Hoffentlich auch bald mit ergänzendem Video-Interview. Den Beginn (ohne Interview) macht Mark Flash. Und um den geht es auch hier beim Technoarm: Read and rave on nach dem Klick ...
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Phon.o lässt es krachen

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Einer, der den Weg von außen nach Berlin gefunden hat: Carsten Aermes alias Phon.o. Das ist jetzt aber schon so lange her, dass ich gar nicht weiß, warum ich es erwähne. Ich weiß aber, warum ich ihn hier beim Technoarm empfehlen möchte: kaum jemand schafft diesen schwierigen Spagat aus Düsternis und Melancholie, der mich immer wieder neu begeistert, so gut wie er. Der Klang von Phon.os Musik mag sich im Lauf der Zeit geändert haben, mal hörte man ihm eine Hip-Hop-Begeisterung an, mal klang alles sehr dubbig, mal hart und technoid. Aber immer strahlten und strahlen seine Tracks sehr viel Atmosphäre und eine gewisse Wärme aus. Die beiden Cracking-Space-EPs, die gerade im Abstand von ein paar Wochen veröffentlicht wurden, klingen perfekt, ich bin mir sicher, dass der werte Herr Phon.o lange an ihnen herumgefeilt hat. Düster und melancholisch, so einfach kann es manchmal sein. Read and rave on nach dem Klick ...
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Winterschlaf vorbei? Mal sehen ...

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Es soll ja Menschen geben, die regelmäßig hier vorbeischauen. Die haben in letzter Zeit vielleicht gedacht, der Technoarm ist tot, so wenig passierte hier. Ist aber nicht tot, es herrschte nur Sendepause. Warum? Na ja, das ist ja mehr oder weniger ein Ein-Mann-Betrieb und dieser eine Mann war ein bisschen überfordert mit all den Dingen, die er so tut. Der Technoarm litt darunter fast am meisten (nur der dünne Bauch des einen Mannes, also mein dünner Bauch, litt noch ein bisschen mehr, so dass er jetzt ansehnliche Größe erreicht hat, weil fehlender Sport selten von Vorteil ist).
Wieder einmal kommt jetzt der gute Vorsatz: so darf es nicht weitergehen, hier muss und soll regelmäßig etwas passieren. Und demnächst soll dann auch endlich der Technoarm-TV-Kanal in Gang gesetzt werden (schon seit Ewigkeiten steht auf der Seite, leicht unglaubwürdig, „coming soon“). Wir werden sehen.
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